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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide das Gefühl, in eine Totengruft geschoben worden zu sein.
    Es war nicht unbedingt finster. Nach wenigen Sekunden waren sie in der Lage, sich umzuschauen, und sie sahen hoch über sich an der Decke die grauen Lichter. Ja, diese Lampen gaben ein graues Licht ab, und sie strahlten aus verschiedenen Perspektiven nach unten.
    »Hier war ich noch nie!« flüsterte Karina.
    »Ich auch nicht.«
    »Und was sagst du?«
    Golenkow deutete auf eine Eisentreppe. »Laß uns erst einmal nach oben gehen.«
    Er wollte sich schon in Bewegung setzen, als Karina ihn zurückhielt. »Einen Moment noch, bitte. Ich möchte zuvor etwas klären.«
    Wladimir lächelte. »Ich weiß Beschied, aber du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich muß es tun.«
    »Du bist zu Jaschin gefahren, nicht?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Wladimir senkte den Blick. »Es hing mit früher zusammen«, gab er flüsternd zu. »Aber das ist wie in einem anderen Leben. Er hat mich einmal vor einem schrecklichen Tod bewahrt. Es war in der Mongolei bei einem Außeneinsatz. Dort hat man mich erwischt, und man wollte mich zu Tode foltern, indem man mir kleine, spitze Bambusstäbe in den Körper hineinrammte.«
    »Nein…«
    »Dazu kam es nicht. Wie ein Geist tauchte der Oberst auf und hat die Folterer innerhalb weniger Sekunden mit einer Maschinenpistole regelrecht niedergemäht. Klar, daß ich ihm dankbar war. Das habe ich ihm auch gesagt, und daran hat er sich jetzt erinnert. Er holte mich, ich fühlte mich gezwungen, zu ihm zu fahren. Als er mit mir Kontakt aufnahm, wußte ich, wer hinter dieser Sache steckte. Ich habe noch immer gehofft, ihn zur Vernunft bringen zu können. Es ist mir leider nicht gelungen, und ich habe auch sein Angebot der Zusammenarbeit ausgeschlagen. Das ist die ganze Geschichte.«
    Karina hatte schweigend zugehört. Auch als er seinen Bericht beendet hatte, war sie kaum in der Lage, etwas zu sagen. Sie atmete nur heftig, bis sie sich schließlich gegen ihn warf und ihn umarmte. Sie stammelte die Entschuldigung und hatte Mühe, die Tränen der Scham zu unterdrücken.
    Golenkow hatte sich wieder gefangen und konnte sogar leise lachen. »Jetzt kommt es auf uns an, auch noch dies zu überstehen, meine Liebe.«
    »Glaubst du daran?«
    »Ich lebe noch.«
    »Das könnte John Sinclair gesagt haben.«
    Wladimir reckte den rechten Daumen hoch. »Ich rechne auch weiterhin mit ihm, obwohl es fast illusorisch ist.«
    »Da muß ich dir leider zustimmen.«
    In den folgenden Sekunden war Schweigen angesagt. Sie schauten sich die nähere Umgebung an.
    Viel war nicht zu sehen. Eben die nach oben führende Treppe, das Licht über ihnen, das unheimlich wirkende Grau, und sie sahen auch, wie groß der verdammte Bau von innen war. Nur Zombies liefen ihnen nicht über den Weg, und sie waren auch nicht zu hören, denn die Stille umgab sie wie eine dichte Wand.
    »Wir müssen hoch, Karina.«
    »Sicher.« Sie lächelte schief und machte den Anfang. So leise wie möglich setzte sie die Füße auf.
    Die Treppe war lang. Stufe für Stufe kletterten sie dem Licht entgegen. An der linken Seite nahm ihnen eine Mauer aus Beton die Sicht. Dann hatte Karina die letzte Stufe überwunden und trat zur Seite, um Wladimir Platz zu schaffen.
    Sie waren aus der Tiefe gekommen und hatten jetzt das normale Boden-Niveau der Halle erreicht.
    Es war auch hell genug, um fast alles erkennen zu können.
    Karina reagierte als erste. Sie hob beide Arme an und preßte die Hände gegen die Wangen. Fassungslos starrte sie das an, was sich ihren Blicken bot.
    »Das… das… darf doch nicht wahr sein!« hauchte sie. »Nein, das ist unmöglich…«
    ***
    Was uns passierte, hatte ich mir immer in meinen schlimmsten Alpträumen vorgestellt. Auf dem Boden liegend und die Kehle von der Würgeklaue eines Zombies umklammert, der über eine Kraft verfügte, die nicht zu erklären war. Was mit Gorki geschehen war, darum kümmerten wir uns nicht, denn jetzt hatten wir andere Sorgen. Mit seiner Kraft konnte uns der Zombie innerhalb von Sekunden töten. Das schoß mir noch durch den Kopf, bevor ich versuchte, den Druck zu lösen.
    Suko war schneller.
    Beide Hände rammte er von unten her in das Gesicht dieser furchtbaren Gestalt. Ich hörte das Klatschen, der Kopf zuckte auch in die Höhe und ich griff zur Beretta, um ihm eine Kugel in den Schädel zu jagen. So bewußt erlebte ich das nicht, denn mir blieb bereits durch den strangulierenden Griff die Luft weg.
    Der nächste Schlag. Wieder traf er das Gesicht.

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