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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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buntes Laub, das der Wind von den Bäumen geweht hatte.
    Das alte Haus klemmte zwischen einigen andern. Es war leicht schief, besaß kleine Fenster und ein Mauerwerk, das für mich aussah wie getrockneter Lehm. Es war bewohnt, denn hinter den Scheiben der Fenster hingen Gardinen.
    Wir gingen auf eine schmale Tür zu, an der die Klinke hing wie ein Stück Metall, das vergessen hatte, sich zu lösen. Vor dem Haus waren wir stehengeblieben, und Uwe Hinz grinste mich an, als er in die Höhe schaute.
    »Läufst du gern Treppen?«
    »Nur wenn es sich nicht vermeiden läßt.«
    »Hier mußt du laufen.«
    »Wie schön.«
    Uwe drückte die Haustür auf, und mir fiel die Enge auf, die sich dahinter ausbreitete. Auch die Treppe war mehr eine alte Stiege mit unterschiedlich hohen Stufen und einem Geländer, das nicht unbedingt Vertrauen erweckte.
    Bewohner sahen wir keine auf dem Weg bis nach oben unter das Dach. Kinderstimmen, begleiteten unseren Weg, und erst als wir an der Wohnungstür der Mörderin standen, wurden sie leiser.
    Eine graue Fußmatte fiel mir auf und auch die geschlossene Tür. Sie sah nicht stabil aus, aber aufzubrechen brauchten wir sie nicht, denn Uwe Hinz hatte mitgedacht und den Wohnungsschlüssel eingesteckt.
    »Den habe ich mir sicherheitshalber an Land gezogen«, erklärte er lächelnd.
    »Wunderbar.«
    Der Kommissar bückte sich und steckte den Schlüssel ins Schloß. Es kratzte etwas, als er ihn bewegte, und er mußte die Tür auch leicht anziehen, um sie öffnen zu können.
    Wir betraten die Wohnung einer Mörderin, und viel heller wurde es nicht. Im Flur war das Licht durch zwei lukenartige Fenster gefallen, hier fiel es durch ein Fenster, das uns gegenüber lag. Ich sah eine weitere Tür, die in einen zweiten Raum führte. Sie stand offen, und der Raum war nicht größer als eine Kammer, die mich interessierte, denn ich betrat sie Sekunden später. Beim Eintreten mußte ich den Kopf einziehen.
    Ich kam mir versetzt in eine andere Zeit vor. Praktisch wie im letzten Jahrhundert. Eine Kammer mit niedriger Decke, in der die dunklen Holzbalken auffielen, mehr war es nicht. Und auch das kleine Fenster paßte dazu. Es war nichts anderes als eine viereckige Luke, durch die das Licht auf das alte Metallbett fiel.
    Der Geruch hier war alt und muffig. Auch feucht, denn eine Heizung gab es nicht. So konnte die Nässe durch die Wände oder Fensterritzen kriechen und sich auch auf dem Stoff der Bettdecke ausbreiten, um dort Schimmelflecken zu hinterlassen. Es gab einen alten, etwas schiefen Holzschrank, dessen Tür ich ganz aufzog, aber nichts sah, was mich an eine Kleidung erinnerte. Er war leergeräumt worden.
    Bei jedem Schritt knarrten die Bohlen unter meinen Füßen, und vor dem kleinen Fenster blieb ich stehen.
    Man konnte vom Haus sagen, was man wollte, und auch von der Wohnung. Der Blick allerdings entschädigte für manches, denn er fiel über den Fluß hinweg bis auf die andere Seite der Regnitz, und auch über die Dächer verschiedener Häuser, die entweder tiefer lagen oder sich in der gleichen Höhe befanden.
    Eine alte Tapete klebte an den Wänden und war an zahlreichen Stellen von der eingedrungenen Feuchtigkeit gelöst worden. Die Wolken am Himmel sahen aus wie helle Schiffe. Vor meinen Augen sah ich den alten Metallgriff des Fensters. Vom Fensterkreuz war der Lack abgeblättert, und so drang das leichenblasse Holz hindurch.
    Ich wollte wenigstens etwas frischen Geruch in den Raum hineinlassen und drehte am Griff. Es war ein schwieriges Unterfangen. Ich mußte Kraft einsetzen und befürchtete auch, ihn völlig abzureißen, aber es klappte schließlich doch, und so konnte ich das Fenster mit einem Ruck nach innen ziehen.
    Die frische Luft tat wirklich gut, und so genoß ich den Blick über die Regnitz doppelt. Das Wasser strömte unter mir vorbei und brachte das Klatschen der Wellen als Botschaft bis zu mir hoch.
    Auf der anderen Uferseite bauten sich die Häuser terrassenförmig in die Höhe. Über allem stand die St.-Michaels-Kirche, die und deren Umgebung bei meinem ersten Fall in Bamberg eine große Rolle gespielt hatten. Das war vorbei. Es lag zurück, und ich würde wohl kaum dienstlich dort hinkommen.
    Vögel flogen über den Fluß hinweg. Sie wirkten träge und ließen sich treiben. Sie nutzten geschickt die Winde aus, und ich hörte auch ihr Krächzen.
    Sehr laut sogar.
    Im ersten Moment war ich verwundert, denn ich sah den Vogel nicht, der diese Laute ausgestoßen hatte. Daß er in der

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