Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an ihm vorbei und nahm zwei, drei Stufen auf einmal.
    Leider mußten wir hoch bis zum Dach. Ich erreichte die Wohnung als erster, stand in der Schräge, sah die Tür vor mir, wollte klingeln, aber ich hörte die Schreie.
    »Das ist meine Tochter!« brüllte Uwe, der mich schweratmend erreicht hatte. Mit wildem Blick schaute er mich an. Er war in diesem Moment durcheinander, im Gegensatz zu seiner Frau, die ebenso dachte wie ich.
    »Brecht die Tür auf!«
    Wir nahmen Anlauf. Zum Glück brachte mein deutscher Kollege einiges, auf die Waage. Das erwies sich diesmal als Vorteil. Dem ersten Ansturm hielt die Tür stand.
    Dem zweiten nicht.
    Beide wurde wir in den Raum hineinkatapultiert und über die nach innen fallende Tür hinweg. Uwe Hinz stolperte weiter vor als ich, denn ich hatte mich schneller fangen können und sah mit einem Blick, in welcher Lage Monika Hinz steckte.
    Durch das offene Fenster war nicht nur die kalte Abendluft geströmt, es hatte auch Platz geschaffen für den fliegenden Dämon, der mich schon einmal angegriffen hatte.
    Diesmal war es umgekehrt. Da griff ich ihn an. Er hatte es geschafft und Monika Hinz in die Defensive gedrängt. Sie stand mit dem Rücken zur Wand, unter einer Schräge und nicht weit von der schmalen Spüle entfernt. Sie war auch dabei, sich zu verteidigen und hielt mit beiden Händen den Griff eines Küchenmessers umfaßt.
    Damit hatte sie sich den Angreifer bisher vom Leib halten können, denn sie stach immer wieder auf die flatternde Bestie ein. Auch jetzt, wo wir uns im Zimmer befanden, denn sie hatte uns noch nicht gesehen, aber sie schrie weiterhin ihre Angst hinaus.
    Mit dem Messer hatte sie keine Chance. Zwar traf sie dieses flatternde Untier, aber die Haut war zu stark und fest, um sie verletzen zu können. Da mußte sich eine richtige Hornhaut gebildet haben.
    Vielleicht war auch die Spitze nicht scharf oder hart genug.
    Ich hörte Elke Hinz den Namen ihrer Tochter schreien, und der Ruf wurde auch von Monika gehört.
    Sie drehte den Kopf, wurde abgelenkt, und darauf hatte der Angreifer nur gewartet.
    Er fiel über sie her.
    Ich dachte an sein Maul, sein Gebiß, die Bilder der Toten kamen mir wieder in den Sinn, und ich schoß zweimal mit der Beretta.
    Beide Silberkugeln trafen. Sie prallten nicht ab. Es gab keine Querschläger. Der Körper des kleinen Flugdrachens zuckte in die Höhe. Mit flatternden Flügelbewegungen und auch im Zickzack jagte er der Decke entgegen, traf sie und fiel wieder nach unten.
    Ich erhaschte einen schnellen Blick auf die Studentin. Sie war nicht mehr allein. Elke kniete neben ihr und hielt sie umklammert, so konnte ich mich um das kleine, aber so verdammt gefährliche Monstrum kümmern.
    Es hatte den Fall nicht mehr in eine Flugbewegung verändern können. Der Helfer des Teufels war schwer angeschlagen. Mit ausgebreiteten und zuckenden Flügeln lag das Monster auf dem Rücken, so daß ich in sein offenes Maul schauen konnte.
    Daraus drang gelbbrauner und giftig aussehender Brodem hervor.
    Er gab nicht auf. Er wollte hoch. Er kämpfte gegen das geweihte Silber der beiden Kugeln an. Tatsächlich schaffte er es auch, sich aufzurichten, doch einen Moment später fiel er wieder in seinen alten Zustand zurück, weil eine Schwinge gebrochen war. Staub wallte in die Höhe. Aus dem Maul drang noch mehr Rauch. Er verschleierte meinen Blick. So bekam ich nicht genau mit, wie das Gesicht ebenfalls zerbröselte, die Haut jeden Widerstand aufgab und nur noch ein schmutziger Rest von dieser widerlichen Gestalt zurückblieb.
    Er würde keinen mehr töten.
    »John! Sie müssen sich um meinen Mann kümmern!«
    Gott - ja!
    Ich fuhr herum.
    Im Zimmer unter dem Dach sah ich den Kommissar nicht mehr. Er war ins Freie gegangen und befand sich ein einer gefährlichen Lage, denn es gab nicht nur ihn auf dem Dachvorsprung, sondern auch die Hexe und eine junge Frau…
    ***
    »Komm… komm zu mir, Ulrike. Du weißt doch, was du zu tun hast.«
    Ob die Schlafwandlerin die Worte so hörte, konnte der Kommissar nicht sagen, aber er hatte sie verstanden. Er wußte, daß sich seine Tochter Monika bei dem Geisterjäger in guten Händen befand.
    Deshalb konnte er sich um die verdammte Hexe kümmern und sie zum zweiten Mal verhalten. Daß sie sehr stark war, stärker als Menschen, darum kümmerte er sich in diesen Momenten nicht, als er mit einem langen Schritt das Dach des Hauses betrat.
    »Nein, bleib hier!«
    Sein Ruf war vergebens. Ulrike hörte nicht. Sie stand voll und ganz

Weitere Kostenlose Bücher