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1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

Titel: 1133 - Der Mönch mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber noch draußen blieb und hoch zu Father Ignatius schaute, der auf mich niederblickte.
    Er trug keine Kutte. Diese Zeiten waren vorbei. Gegen die Kälte hatte er einen Mantel übergestreift, bei dem nur zwei Knöpfe geschlossen waren.
    Er streckte mir die Hand entgegen, um mir hoch in den Wagen zu helfen. Ich nahm diese Hilfe gern in Anspruch, und wenig später standen wir uns gegenüber.
    Meine Güte, wie lange hatten wir uns nicht mehr gesehen, aber an Ignatius schien die Zeit vorbeigegangen zu sein. Er hatte sich so gut wie nicht verändert. Noch immer war er die hagere Gestalt mit den zwingenden Augen, dem feinen Lächeln und dem grauen Haar.
    Wir umarmten uns. Er sprach davon, wie froh er war, mich noch am Leben zu sehen, was mich zu einem Lachen veranlaßte. »So leicht mache ich es den anderen nicht.«
    »Das ist auch gut so.«
    Nach unserer Umarmung schloß er die Tür, und es wurde dunkel um uns herum. Bei einem anderen hätte es mich gewundert, nicht so bei Father Ignatius. Er gehörte zu den Menschen, denen ich unbedingt vertraute, denn er hatte das Vertrauen verdient. Gemeinsam hatten wir so manches Geschöpf der Finsternis gejagt, die Horror-Reiter mit eingeschlossen. Father Ignatius, der ja meine geweihten Silberkugeln herstellte, davon ließ er sich auch als Mitglied der Weißen Macht nicht abbringen, hatte eine Karriere hinter sich, auf die er stolz sein konnte, obwohl er sie nicht gewollt oder forciert hatte.
    Gelebt hatte er mit seinen anderen Brüdern zusammen im Kloster St. Patrick, das in Schottland liegt, nördlich der Grampian Mountains. Seine Aktivitäten und Erfolge hatten sich herumgesprochen, und so war er schließlich im Vatikan gelandet, wo er der Weißen Macht angehörte, die so etwas wie ein Geheimdienst dieses Kirchenstaates war. Auch dort hatte er Erfolge errungen, doch seine Wurzeln hatte Father Ignatius nie vergessen.
    »Bleiben wir länger hier im Dunkeln stehen?« fragte ich.
    »Nein, nein, ich mache sofort Licht.«
    Es war kein Feuer, das aufflackerte. An der Decke hing eine Lampe, die den Strom durch eine Batterie bekam. Die Birne gab kein helles Licht ab. Der trübe gelbe Schein verteilte sich im Waggon, ohne jede Ecke ausleuchten zu können. Ein Drittel des Waggons blieb im Dunkeln.
    »Setz dich doch.« Er deutete auf zwei kurze Balken, die er zu einer Sitzbank übereinander gelegt hatte.
    Dann saßen wir nebeneinander, lächelten uns an, und ich wartete darauf, daß Ignatius begann. Er griff in die Tasche und holte eine schmale Flasche hervor. Sie bestand aus Silber. Er schraubte sie gelassen auf und meinte: »Draußen ist es kalt. Du könntest einen Schluck gebrauchen.«
    »Was ist darin?«
    »Grappa der besten Qualität.«
    »Okay, dann ja.«
    Der Schluck tat mir gut. Auch Ignatius trank. Er lächelte danach und nickte. »Die Mönche haben schon immer gewußt, wie man gut lebt. Essen und Trinken war stets wichtig für sie. Das hat sich bis heute nicht geändert.«
    »Um mir das zu sagen, bist du bestimmt nicht nach London gekommen, denke ich.«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Dann gibt es Probleme.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Und warum haben wir uns hier an diesem ungewöhnlichen Ort getroffen?«
    »Es war nicht mein Wunsch, sondern der einer anderen Person, die gewissermaßen ein Schützling ist.«
    »Aha.« Ich streckte die Beine aus. »Kannst du mir mehr über ihn sagen?«
    »Es ist eine sie.«
    »Ho, wie nett.«
    »Sie heißt Alissa. Sie ist fünfundzwanzig Jahre alt, in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat sich vor ungefähr zwei Wochen zu mir geflüchtet.«
    »Moment mal. In den Vatikan?«
    »So ist es.«
    »Zufall?«
    »Irgendwie schon. Sie hat sich hineingeschlichen. Sie wollte sich verstecken, und sie lief mir in die Arme. Es gibt manchmal Zufälle im Leben, die glaubt man nicht.«
    »Dann ist ja alles klar, Ignatius. Sie befindet sich bei dir in guten Händen, du wirst sie vor ihren Feinden, wer immer die auch sein mögen, beschützen, und ich trinke noch deine Flasche leer, packe mir die geweihten Silberkugeln unter den Arm und verlasse dich. Tolle Sache, Ignatius.«
    »Wenn es denn so wäre.«
    »Ja«, erwiderte ich bedrückt und senkte den Kopf. »Das habe ich mir beinahe gedacht.« Ich schnippte mit den Fingern. »Bist du denn ihretwegen nach London gekommen?«
    »Nein und ja. Ich hatte ohnehin hier in London zu tun, und Alissa flehte mich an, sie nicht allein zu lassen. Sie war völlig verstört. Sie konnte nicht allein bleiben, sie brauchte mich, und sie

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