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1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

Titel: 1133 - Der Mönch mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehten die Köpfe.
    Die junge Frau deutete schräg in die Höhe. Sie zeigte uns ein bestimmtes Ziel.
    Es war die Schlange der Waggons. Die lange Reihe, die auf den Schienen stand.
    Mit den Waggons war nichts passiert. Allerdings hatte sich auf einem Dach etwas verändert.
    Im leichten Dunst und in der Dunkelheit malte sich dort eine schaurige Gestalt ab. Alissas Verfolger, der Mönch mit den Totenaugen…
    ***
    Viele Menschen hätten bei dem Anblick sicherlich geschrieen, nicht so Alissa. Sie tat nichts. Sie blieb einfach nur stumm und schaute zu den Waggons. Sie zitterte leicht. Der Atem kondensierte in Wölkchen vor ihren Lippen, und sie schien überrascht zu sein, daß sich diese Gestalt überhaupt zeigte.
    Bisher hatte ich nur von dem Mönch mit den Totenaugen gehört. Jetzt begegnete er mir zum ersten Mal, und er blieb nicht ohne Eindruck auf mich.
    Dadurch, daß er auf dem Dach des Waggons stand, wirkte er noch größer und mächtiger. Eine Gestalt des Schreckens. Wie von einem mächtigen Windstoß durch die Luft geweht, um auf dem Dach zu landen.
    Alissa hatte ihn perfekt beschrieben. Er trug tatsächlich eine Kutte und hatte deren Kapuze über den Kopf gestreift, wobei sein Gesicht frei blieb. Die Kutte reichte bis zu seinen Füßen. Sie war dunkel aber nicht finster wie die Umgebung. Deshalb hob sie sich etwas vom Hintergrund ab, wie auch das Gesicht.
    Wenn mich nicht alles täuschte, ging von ihm ein leicht grünlicher Schein aus, als wäre es von einem glänzenden Schimmel befallen worden.
    Seine Augen - die Totenaugen!
    Mir rann ein Schauer über den Rücken, denn so wie die Gestalt da stand, wirkte sie wie ein unheimlicher und unbesiegbarer Gegner.
    Hinzu kam die Waffe.
    Der Mönch war tatsächlich als der Tod erschienen, denn er hatte seine Sense mitgebracht, deren Klinge wie eine dunkle Scherbe schimmerte. Er schaute schräg zu uns herunter und befand sich zwei Waggons entfernt auf dem Dach.
    Alissa schüttelte sich. »Mein Gott, er hat mich gefunden!« stieß sie flüsternd aus. Schutz erhoffte sie sich von Father Ignatius, denn gegen ihn drückte sie sich. Sie schaute zu ihm hoch, und in ihren Augen lag ein Flehen, vermischt mit Angst.
    Ich hatte meinen ersten Schreck überwunden. Father Ignatius schaute mich an. Als sich unsere Blicke trafen, wußte ich, daß er mir etwas sagen wollte, doch ich kam ihm zuvor.
    »Bleibt ihr bitte hier stehen. Tut mir einfach den Gefallen.«
    Er wußte, was ich vorhatte. »Du… du… willst doch nicht auf den Waggon klettern?«
    »Doch, das will ich.«
    »Und dann?«
    »Mal sehen, wer stärker ist.«
    Nach diesen Worten hatte auch Alissa begriffen, was ich wollte. Sofort fuhr sie mir in die Parade.
    »John, das kannst du doch nicht tun. Er hat die Sense…«
    »Ich weiß.«
    »Laß ihn, Alissa. Ich kenne John Sinclair. Er weiß genau, was er sich zumuten kann.«
    »Er wird sterben…«
    »Bitte, bleib ruhig.«
    Ich hatte die Stimmen der beiden hinter meinem Rücken gehört und war nahe an einen Waggon herangetreten. Ich hatte Glück, denn an der linken Schmalseite, direkt über den beiden Puffern, war eine schmale Leiter angebracht, über die ich auf das Dach klettern konnte. Für den Mönch mit den Totenaugen befand ich mich im toten Winkel. Er konnte mich höchstens ahnen, aber nicht sehen.
    So schnell und auch so leise wie möglich ließ ich die Leiter hinter mir.
    Ich stieg noch nicht auf das Dach und spähte zunächst einmal vorsichtig über den Rand hinweg, um einen Blick auf die Gestalt des Schreckens zu werfen.
    Sie stand auf dem Waggon hinter dem meinen. Sie hatte sich auch nicht bewegt. Die Gründe wußte ich nicht. Noch immer berührte die Sense mit ihrem unteren Ende das Dach, als wäre sie daran festgewachsen. Die halbmondförmige Klinge wurde von dünnen, in die Höhe steigenden Dunstschwaden gestreichelt.
    Er würde mich sehen, wenn ich mich erhob, das lag auf der Hand. Und er würde auch trotz seiner verdammten Augen etwas erkennen. Für ihn galten die Gesetze der menschlichen Natur nicht. Er war jemand, der unter dem Schutz eines anderen stand oder selbst aus einer furchtbaren dämonischen Dimension kam.
    Geduckt schob ich mich auf das Dach. Ziemlich flach. Es war selbst nicht ganz eben, sondern leider leicht abgerundet. Locker und normal würde ich darauf nicht laufen können. Außerdem war es von der Nässe glatt.
    Ich richtete mich auf.
    Der unheimliche Mönch reagierte nicht. Er blieb einfach auf dem nächsten Waggon stehen und dachte nicht

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