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1134 - Alissas Vater

1134 - Alissas Vater

Titel: 1134 - Alissas Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuvor. »Es ist alles harmlos. Sie haben damit nichts zu tun. Bitte, das müssen Sie uns glauben.«
    Franca küßte ihn. »Es stimmt, du kannst mir vertrauen. Es hat auch mit Dingen zu tun, die weit zurückliegen. Es geht um einen Fall in Italien. Ich bin gewissermaßen eine Zeugin. Ist das okay?«
    »Ja, schon gut.« Rudy gab brummig nach. »Aber später möchte ich die Wahrheit erfahren.«
    »Das können Sie«, sagte Bill.
    Rudy mußte wieder in sein Lokal, in dem der Betrieb brummte. Wir stiegen eine Treppe hoch. Die Wohnung in der ersten Etage war nicht mal so klein. Ihr Grundriß entsprach dem der Kneipe.
    Franca führte uns in ein Wohnzimmer, das mit hellen und leichten Möbeln eingerichtet war. Sie hatte einen Hauch Italien nach London gebracht. An den Wänden hingen eingerahmte große Fotos von Rom, Florenz, Venedig und Neapel.
    Sie bot uns etwas zu trinken an, aber wir lehnten ab. Über Eck gab es eine Bar, an der wir unsere Plätze fanden, und ich hielt mein Handy schon in der Hand, als es sich meldete.
    »Ja, was ist?«
    Father Ignatius wollte mich sprechen. »John«, sagte er und es war schon am Klang seiner Stimme zu hören, daß etwas passiert war. »Ich muß dir leider etwas gestehen…«
    »Geht es um Alissa?«
    »Richtig.«
    »Und?«
    Er druckste noch herum, bis er die richtigen Worte fand. »Wir konnten es leider nicht verhindern, aber sie ist nicht mehr da. Ihr Vater hat sie geholt…«
    ***
    Ich verlor die Farbe aus meinem Gesicht. Hinter mir hörte ich Bill atmen, vor mir saß Franca auf dem Hocker und starrte mich fragend an.
    Ich hatte es mir gedacht. Es war eigentlich wie immer. Nie lief etwas so glatt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und ich dachte auch an die Macht dieses Mönchs, der es geschafft hatte, selbst Suko, Shao und Ignatius zu überlisten.
    »Hörst du noch zu?«
    »Sicher. Wie konnte das passieren?«
    »Es ist mir ebenfalls unbegreiflich, John. Im Nachhinein muß ich uns die Schuld geben, aber keiner von uns hat damit gerechnet, daß sich Alissa auf die Seite ihres Vaters schlagen könnte. Das ist unser großes Problem gewesen.«
    »Wie hat sie es getan?«
    »Sie hat Suko ausgeschaltet.«
    »Das kann nicht wahr sein!«
    »Doch.«
    In der folgenden Zeit erfuhr ich, wie der Mönch mit den Totenaugen das Ziel seiner Wünsche erreicht hatte. Alissa befand sich jetzt in seiner Gewalt.
    »Wie kam er ins Haus?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er hat Kontakt mit Alissa aufgenommen. Sie vergaß alles. Father Ignatius, uns, auch sich selbst. Die Sehnsucht war plötzlich riesengroß.«
    »Das sieht wahrlich nicht gut aus«, sagte ich. »Jetzt liegen alle Vorteile auf seiner Seite.«
    »Muß man befürchten.«
    »Habt ihr sonst noch etwas unternommen?«
    »Suko geht es wieder besser. Er hat Glück gehabt. Der Stich gegen die Augen hätte ihn auch schlimmer treffen können. An eine Verfolgung war nicht zu denken. Uns fiel nur ein, daß wir sehr wenig über diesen Mönch mit den Totenaugen wissen. Ich habe im Vatikan angerufen und dort einen Experten befragt. Aber auch er konnte mit dem Namen Aslan nichts anfangen. Allerdings weiteten wir das Feld aus und sind auf etwas gestoßen, das möglicherweise mit diesem Fall hier in Zusammenhang stehen könnte. Es gab einen Orden, der sich vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren aus welchen Gründen auch immer auflöste. Die Gründe werden wohl immer ein Geheimnis bleiben.«
    »Wie hieß der Orden?«
    »Es war nur eine kleine Gruppe von Mönchen, die sehr zurückgezogen in den Bergen lebten, und das nach sehr strengen Regeln. Volle Askese, würde ich mal sagen. Der Orden war nicht groß. Es gab auch nur ein Kloster, das seit dieser Zeit leersteht. Es sind keine Mönche mehr dort eingezogen.«
    »Ein Rätsel also.«
    »Ja, kann man so sagen.« Dann lachte Ignatius. »Du kennst mich gut, John. So leicht gebe ich nicht auf, und deshalb habe ich nachgefragt. Der Freund hat noch herausgefunden, daß man innerhalb des Klosters achtzehn Skelette gefunden hat. Das entsprach bis auf einen der Anzahl der Mönche.«
    »Kollektiver Selbstmord?«
    »Oder Mord, John.«
    »Richtig. Einer fehlt. Und dieser eine kann die anderen achtzehn umgebracht haben.«
    »Davon gehe ich jetzt auch aus. Es drang nicht in die Öffentlichkeit, aber es gab schon einen Bericht, der dann in gewissen Archiven verschwand. Schließlich sollte niemand beunruhigt werden.«
    »Das verstehe ich. Aslan also. Es sieht nach einer fürchterlichen Rache aus.«
    »So denke ich auch. Warum tat er

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