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1134 - Alissas Vater

1134 - Alissas Vater

Titel: 1134 - Alissas Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte zurückweichen.
    Der Händedruck der Stieftochter stoppte ihn. Sie stand sehr dicht hinter ihm und hatte die Arme nicht einmal weit auszustrecken brauchen.
    »Du wolltest ihn sehen, Rudy. Jetzt kannst du ihn sehen. Du kannst sogar mit ihm reden. Er will auch dich kennenlernen. Er ist ganz heiß darauf, verstehst du? Das hat er mir gesagt. Er sehnt sich beinahe schon nach dir.«
    »Hör auf damit!«
    »Warum denn?«
    »Hör auf, verdammt!« Seine Stimme klang rauh. Auch sie schien durch die Angst verändert worden zu sein. Rudy konnte nur nach vorn starren. Er sah, daß die Gestalt immer näher auf ihn zukam, aber er hörte sie seltsamerweise nicht. Sie glitt einfach über den Boden hinweg, denn sie war tatsächlich wie ein körperloses Gespenst, eingehüllt in den grauen Dunst.
    Der echte Vater schob sich noch weiter. Ein Monstrum. Eine Gestalt des Schreckens, denn das konnte einfach kein Mensch sein. Ein Mensch war nicht so groß, und ein Mensch besaß auch keinen Körper, der so gloste oder schimmerte.
    Eine leicht grünliche Aura hatte sich in den Nebel hineingedrückt und färbte ihn. Die Gestalt hielt ihren rechten Arm zur Seite gestreckt und umklammerte mit der Hand einen langen Gegenstand, der ihn noch überragte. An seinem Ende wuchs etwas Halbmondförmiges zur Seite hin weg. Aber da war kein Mond vom Himmel gefallen, der so stählern glänzte, das hier war ein anderer Gegenstand.
    Eine Sense!
    Die Gestalt, die sie hielt, kam ihm plötzlich nicht mehr wie ein Mensch vor. Für Rudy war sie die Erfüllung jeglicher Alpträume, sie war der Tod!
    Er kam lautlos. Er schwebte näher. Rudy konnte ihn riechen. Von dem langen Kleidungsstück strahlte der feuchte Geruch ab, und er stank wie altes Wasser.
    Der Wirt schüttelte sich. Die Gänsehaut auf seinem Körper nahm zu.
    Was da vom Nebel umtanzt wurde, mußte aus der Hölle oder einer tiefen Gruft entstiegen sein. So eine Kreatur gab es nicht auf der Erde oder nur im Film.
    Rudy wollte zurückweichen, aber seine Stieftochter war dicht hinter ihm, und sie stand dort wie eine Wand. Die Hände hatte sie auf seine Schultern gelegt, und dabei war der Druck der Finger wie eine Klammer. Er kam nicht mehr weg. Auch wenn er es mit Gewalt versucht hätte, es wäre ihm unmöglich gewesen. Die Stieftochter, der er vertraut hatte, hatte sein Vertrauen mißbraucht und ihn in eine Falle gelockt. Aus eigener Kraft konnte er ihr nicht mehr entrinnen. Er war auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Die Gestalt blieb dicht vor ihm stehen. Im Gesicht spannte sich die grünliche Haut, und als Rudy höher schaute, erhaschte er einen Blick in ihre Augen.
    Nein, das waren keine normalen Augen. Es gab keine Pupillen. Es war nur diese weiße Schicht vorhanden, oder eine dünne Haut, die darübergezogen war.
    »Du wolltest doch meinen Vater sehen und ihn kennenlernen«, flüsterte Alissa. »Jetzt steht er vor dir. Ich weiß, daß es dir schwerfällt, es zu glauben, aber er ist tatsächlich mein Vater. Er hat es mit deiner Frau getrieben. Er hat mich gezeugt. Er hat über mich Bescheid gewußt, und er hat mich lange Jahre gesucht, bis er mich endlich gefunden hat. Ich gehöre zu ihm. Ich habe die Verbindung zwischen uns gespürt. Das Blut ist dicker als Wein, und es wird nichts mehr geben, das uns beide noch trennen kann. Gar nichts - hörst du?«
    Jedes Wort war für Rudy wie ein Schlag gewesen. Allmählich begriff er, daß er am Ende seines Lebens angekommen war. Diese Tatsache erfüllte ihn mit einem Gefühl des Schwindels. Er fühlte sich davon gepackt und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. In seinem Kopf kreiste es ebenso wie in seinem Körper. Die Welt um ihn herum löste sich beinahe auf, und er starrte in das Gesicht oder die Fratze, die da so dicht vor ihm schwebte.
    Bisher hatte sich nichts darin bewegt. Rudy wußte nicht einmal, ob die Gestalt auch sprechen konnte, aber nach dieser Zeit des Wartens öffnete sie ihren Mund.
    »Alissa hat recht. Alissa hat immer recht. Ich will dich nicht, verstehst du? Keiner soll mehr zwischen mir und meiner Tochter stehen. Ich weiß, wer du bist. Du hast dich um Franca gekümmert, aber sie gehört mir, begreifst du das? Ich habe nicht so lange gewartet, um sie jetzt wieder loszulassen, und ich will endlich meine Tochter ganz für mich haben…«
    Rudy stöhnte. Er suchte nach einer Antwort, und es war so schwer, sie zu finden. »Das… das… kann doch nicht wahr sein. Du kannst kein Mensch sein.«
    »Sehr gut erfaßt. Ich bin auch

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