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1134 - Im Innern einer Sonne

Titel: 1134 - Im Innern einer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er und seine dreiköpfige Mannschaft waren in der provisorischen Leitstelle in der Kugelschale für die reibungslose Funktion der manipulierten Impulsprojektoren verantwortlich. Die Augen des Mannes blickten verdutzt. Auf seiner Stirn glänzte der Schweiß.
    „Wir haben die Kontrolle verloren, Kommandant. Die Impulse sind modifiziert, sie verändern sich dauernd. Wir sind dabei, die Anlage neu zu justieren."
    „Abschalten!" rief Tanwalzen. „Die Stabilität der Enklave ist gefährdet! Die gesamte Maschinerie muß deaktiviert werden!"
    Es schien, als habe der Ingenieur die Anweisung überhaupt nicht gehört.
    „Wir arbeiten an der Justierung", kündigte er an. „Sobald der Fehler eingekreist ist, können wir die Störung beheben. Vier, fünf Stunden, schätze ich, dann ist der Spuk vorbei."
    Tanwalzen schüttelte wild den Kopf.
    „So viel Zeit haben wir nicht!" bellte er. „Hörst du, die gesamte Maschinerie muß abgeschaltet werden! Sonst wird die Enklave zusammenbrechen und von der Sonne überflutet!"
    „Verstanden." Der Kontrollingenieur machte einen seltsam verwirrten Eindruck. „Wir schalten ab."
    „Sofort!" schrie Tanwalzen noch, aber da war die Verbindung schon unterbrochen.
    „Ich gehe hinunter", sagte Icho Tolot entschlossen. „Es gibt Leute, die versuchen alles, eine Idee und eine vollbrachte Leistung zu retten. Und sie gehen dabei jedes4 Risiko ein.
    Der Kontrollingenieur ist so einer."
    Der Haluter wartete nicht, ob Tanwalzen oder sonst jemand etwas dazu sagen wollte.
    Auf dem Absatz wirbelte er herum und winkte Ürkan zu.
    „Komm mit, Blechkübel! Vielleicht kann ich dich gebrauchen."
    Dann stürmte er aus der Zentrale. Getreulich, wie es seine Art war, folgte ihm der Armadamonteur.
    Die PRÄSIDENT stand auf dem Landefeld, das sie bereits beim ersten Besuch des Kunstplaneten benutzt hatten. Icho Tolot und Ürkan verließen das Schiff in beinahe panischer Eile. Der Haluter sank auf die Laufarme herab und raste davon. Ürkan klammerte mit mehreren Tentakeln an seinen Schultern. Gefahr war in Verzug. Als Tolot beim Kraftfeldprojektor den Einstieg ins Schaleninnere öffnete, spürte er leichte Erschütterungen unter den Füßen.
    „Dieser Idiot!" knurrte er.
    „Der Kontrollingenieur schaltet nicht ab", bestätigte Tanwalzen über Funk. „Weiß der Teufel, was er sich dabei denkt."
    „Falscher Ehrgeiz - sagte ich das nicht bereits?"
    Tolot eilte durch die Projektorhalle und sprang in den Schacht. Er wartete nicht, daß das Antigravfeld ihn sanft und langsam nach unten beförderte. Er zündete die Navigationsdüsen seines Kampfanzugs und beschleunigte den Flug. Rings um ihn begannen die Wände zu beben.
    „Beeile dich!" hörte er Tanwalzen schreien. „Die Protuberanzen werden immer stärker.
    Nicht mehr lange, und die Enklave bricht zusammen!"
    Gleichzeitig sendete der Kommandant einen Aufruf nach dem anderen an das Kontrollteam, Vernunft zu bewahren und die fehlgeschalteten Anlagen zu deaktivieren.
    Niemand schien darauf zu reagieren.
    Tolot faßte die Plattform ins Auge, bei der er den Schacht verlassen mußte. Als er sie erreichte, packte er mit zwei Händen zu und schwang sich in die angrenzende Ebene.
    Eine Erschütterung riß ihn fast von den Beinen. Hundert Meter vor sich sah er das Kontrollteam. Die Männer hatten die Verkleidungen einer Konsole abmontiert und überprüften Verkabelungen und Schaltelemente.
    Der Haluter knurrte wütend und stürmte auf die Leute zu. Als sie ihn kommen hörten, fuhren sie erschrocken in die Höhe.
    „Ist euch bereits zu Ohren gekommen, daß die gesamte Impulsmaschinerie abgeschaltet werden muß?"
    Der Teamleiter nickte schwach. Er wirkte verängstigt beim Anblick des zornigen Haluters.
    „Ja..."
    „Warum tut ihr es dann nicht?" brüllte Tolot, ohne seine Stimmgewalt zu zügeln. „Ihr spielt mit eurem Leben, mit dem eurer Freunde auf der PRÄSIDENT und mit dem von Millionen Silkrinen! Wer von euch verantwortet diesen Wahnsinn?"
    „Die ... die Anlage läßt sich reparieren", stammelte der Teamleiter. „Wir brauchen nicht mehr lange."
    „Ich lobe mir Eigeninitiative", schrie der Haluter weiter. „Hier ist sie jedoch fehl am Platz!"
    „Steh nicht herum und diskutiere", meldete sich Tanwalzen gereizt. „Tu etwas!"
    Ein neues Beben durchzog die Kunstwelt. Einer der Männer strauchelte und fiel zu Boden. Tolot machte einen Schritt auf die Konsole zu, doch der Teamleiter sprang vor das Schaltpult und breitete wie zum Schutz die Arme aus.
    „Laß uns

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