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1138 - Zurück aus der Hölle

1138 - Zurück aus der Hölle

Titel: 1138 - Zurück aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Reaktion, doch ich enttäuschte sie. Allmählich verschwand der stolze Ausdruck aus ihrem Gesicht. Sie zeigte mir deutlich, daß sie enttäuscht war.
    »Warum sagst du nichts?«
    »Ich bin überrascht.«
    »Ja, das glaube ich. Als hätte es gewusst. Als wäre er in der Lage gewesen, die Zukunft zu schauen. Er besaß auch die Fähigkeit, sonst hätte er dieses Kartenspiel nicht schaffen können. Er muss gewußt haben, dass es sein richtiges Ziel erreicht, und das bin ich. Er ist tot, aber Crowley lebt trotzdem weiter. In diesem Kartenspiel und in mir, denn mir gehört es. Ich bin die Besitzerin, und ich bin sehr stolz darauf.« Sie hielt die Karte noch immer fest und presste sie für einen Moment gegen ihre Lippen. Für sie musste sich die Hölle geöffnet haben und auch der Himmel.
    »Sie fehlt noch«, sagte Zingara und bewegte ihren Arm. Sie drapierte die Karte an die linke Seite des Balkens, so dass sie das Kreuz jetzt vollendet hatte.
    Als sie zufrieden nickte, galt dieses Zeichen dem Kreuz und zugleich auch mir.
    »Du bist jetzt fertig?« fragte ich.
    »Ja, ich bin fertig.«
    »Warum das Kreuz?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Welch eine Frage, John Sinclair. Ich will dir beweisen, dass der Gegenstand, auf den sich die Menschen verlassen, nichts wert ist. Das hat bereits Aleister Crowley festgestellt. Er hat es besiegt.«
    Mochte sie glauben, was sie wollte, es war mir egal. Ich wusste es besser, denn bisher hatte noch niemand das Kreuz besiegen können. Ich wartete nur darauf, wie es weitergehen würde, denn noch waren wir nicht zum Abschluss gelangt. Ich nahm eher an, dass dieses Kreuz so etwas wie der Schlüssel zum Öffnen des Tores war, um die beiden Welten miteinander zu verbinden.
    »Du brauchst die anderen Karten nicht?« fragte ich.
    »Nein, ich habe die richtigen gezogen. Sie werden für die grosse Veränderung sorgen.«
    Ich war mir in diesem Moment nicht sicher, wie ich reagieren sollte. Ich überlegte, ob ich Zingara und mit ihr auch die Karten angreifen sollte. Mein Kreuz einsetzen sollte, um damit das andere zu zerstören, aber dann hätte ich den Beweis nicht bekommen. So war es besser, wenn ich abwartete und erst einmal alles an mich herankommen liess.
    Wieder legte sie den Finger auf ihre Lippen, und ich verstand das Zeichen.
    Ruhig war und blieb es nicht. Die Stimmen waren zu hören, und gewisse Geister oder Personen schienen zu mir auf dem Weg zu sein. Ich hörte sie lauter sprechen und schreien und glaubte auch das, was vielleicht der junge Mann mitbekommen hatte.
    Ich fühlte mich angegriffen!
    Es war schwer zu beschreiben, da ich auch nichts sah, aber ich hatte den Eindruck, von verschiedenen Seiten attackiert zu werden. Mit Händen, mit Waffen, wie auch immer, aber es gelang den anderen nicht, mir irgendwelche Verletzungen beizubringen. Bevor dies eintreten konnte, zogen sich Zingaras Verbündete zurück.
    Ich fuhr mit meiner rechten Hand wieder in die Tasche hinein und war beruhigter. Das Kreuz hatte reagiert und strahlte eine gewisse Wärme ab. Ich würde Madame Tarock die Freude nicht nehmen und sie agieren lassen.
    Sie hatte meine Bewegung gesehen, aber sie zeigte dies mit keiner Reaktion. Das Kreuz aus Tarotkarten interessierte sie viel mehr, und sie strich kreisförmig mit beiden Händen darüber hinweg, ohne die Karten zu berühren.
    Das Licht blieb gleich. Sichtlich veränderte sich nichts in diesem Raum, und trotzdem nahm ich eine gewisse Veränderung wahr; ich spürte die Kälte, die den Räum durchströmte.
    Totenkälte…
    Ich bezweifelte, dass das Tor ganz geöffnet war. Einen Spalt schon, und deshalb hatte sich der erste Gruß aus dem Jenseits freie Bahn verschaffen können.
    Ich blieb ruhig sitzen und bewegte nur die Augen. Es war zwecklos, denn ich bekam nichts zu sehen. Es gab keine Gestalten, nichts. Um mich herum blieb es still, und nur die Hände der Wahrsagerin kreisten über den Karten, als sollten sie hypnotisiert werden.
    Mit ihnen geschah tatsächlich etwas. Auf den ersten Blick sah es aus, als würden sie leben. Täuschte ich mich, oder bewegten sie sich? Nein, sie bewegten sich nicht, aber trotzdem hatte sich über ihnen etwas verändert.
    Ob dieser weiße Nebel aus den Karten direkt herausgestiegen war, wusste ich nicht. Es gab ihn aber, und er schwebte fast wie eine kompakte Masse zwischen den Händen und den Karten.
    War es wirklich ein Nebel? Oder war es ein Ektoplasma, der Stoff, aus dem die Geister sind?
    Ich blieb einfach nur starr sitzen und passte auf, was

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