1139 - Unheimliches Erwachen
den Bauch. „Da, schau dir das an. Dies ist der Motor, der die Maahks angetrieben hat."
Brian kam näher und betrachtete skeptisch die Stelle im Nacken des Maahks, auf die Deighton wies. Dort befand sich eine dicke Wulst, einer organischen Wucherung nicht unähnlich.
„Was ist das? Ein Geschwür?" fragte Brian. „Es muß sich durch meine geistige Einwirkung auf die Maahks gebildet haben."
Deighton nahm mit seinem Analysegerät eine Untersuchung der Nackenwulst vor. Er entnahm eine kleine Probe und ließ sie auswerten. Er richtete sich auf und wartete auf das Ergebnis. Dabei sagte er zu Brian: „Ich ahne bereits, worum es sich bei diesen Dingern handelt. Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich dabei um jene Molekülkolonien, die wir aus dem Solsystem nach Maahkora eingeschleppt haben." Er unterbrach sich, als er vom Analysegerät die Auswertung bekam. „Es stimmt, die Zusammensetzung ist dieselbe wie bei den Flecken auf unseren Schiffen. Es muß so gewesen sein, daß sich die Moleküle den natürlichen Gegebenheiten dieser Welt anpaßten, sich entwickelten und sich die toten Maahks als Wirtskörper aussuchten."
„Klingt reichlich phantastisch und weit hergeholt", sagte Brian.
„Aber lange nicht so unglaublich wie deine Erklärung, Brian", sagte Deighton, „Junge, du bist ein ungewöhnliches PSI-Talent. Aber mit diesen wandelnden Toten hast du nichts zu tun."
„Sie brachen zusammen, als ich ihnen den Befehl dazu gab!" erwiderte Brian.
„Das war purer Zufall", sagte Deighton. „Die Maahks wurden wieder zu Toten, als die Molekülkolonien verbraucht waren und abstarben. Schau dich um. Alle tausend Maahks sind wieder so tot wie zuvor. Mach dich nicht selbst verrückt. Rede dir nicht ein, daß das dein Werk sei. Die Auswertung der Bordpositronik wird bestätigen, daß ich recht habe."
Brian sagte darauf nichts. Er dachte sich sein Teil. Er wandte sich wortlos ab und ging an Bord von TSUNAMI-34. Dort schien man schon Bescheid zu wissen, denn Kuuhm rief ihn in die Kommandozentrale und erklärte ihm: „Wir haben durch die positronische Auswertung jetzt absolute Gewißheit, Brian. Es ist so, wie Galbraith sagte. Bei den Molekülkolonien muß es sich um eine Waffe von Vishna gehandelt haben. Sie setzte sie offenbar im Solsystem aus, damit sie sich der Erdenbewohner bemächtigten. Um ein Haar hätte es also uns erwischt. Unser Glück war, daß sich diese parasitären Moleküle auf dieser Methanwelt den Umweltbedingungen anpaßten. Sie programmierten sich also selbst um. Damit fielen wir als Opfer aus. Und die Parasiten fanden keine anderen Opfer als die tausend toten Maahks in ihren E-Konserven. Anders kann es nicht gewesen sein."
„Wenn ihr meint", sagte Brian. Er wollte sich auf keine Diskussion einlassen. Dieses Thema war für ihn bereits abgeschlossen. Er dachte schon weiter, an das, was nach seiner Rückkehr zur Erde sein würde. Deighton hatte bestimmt Pläne mit ihm. In seinem Geist hallte deutlich nach, was er zu ihm gesagt hatte: „Junge, du bist ein ungewöhnliches PSI-Talent!"
Deighton kam an Bord.
„Wir können unsere Expedition als mißglückt betrachten", sagte er, „Das, wonach wir suchten, haben wir nicht gefunden. Es gibt auf Maahkora keine Hinweise auf eine neue evolutionäre Entwicklung der Maahks."
„Und was ist mit den konservierten Maahks?" fragte Kuuhm.
„Sicher waren sie einst für ein Zekrath bestimmt", antwortete Deighton. „Aber ein solches hat hier wohl nie stattgefunden - und wird es auch nicht mehr. Die sanften Stimmen der Toten werden von Maahkora aus nie zu hören sein."
„Also fliegen wir heim."
„Es gibt hier nichts mehr für uns zu tun."
„Und was ist mit den toten Maahks?" fragte Brian. „Wollt ihr sie einfach liegen lassen?"
„Nein, das ganz bestimmt nicht", sagte Deighton. „Wir werden ihnen die letzte Ehre erweisen und sie in ihre energetischen Konservierungswaben zurückbringen. Das sind wir ihnen schuldig."
Und so geschah es. Die Mannschaften beider TSUNAMIS brachten mit Unterstützung der Roboter die toten Maahks auf Antigravscheiben in die subplanetaren Anlagen zurück.
Brian beteiligte sich nicht daran. Er zog sich in seine Kabine zurück und vermied jeden Kontakt mit der Mannschaft. Selbst während des Rückflugs blieb er in seiner Kabine und wehrte sich gegen alle Versuche Deightons, ihn zur Teilnahme am Bordgeschehen zu gewinnen.
Einmal suchte ihn Deighton sogar in seiner Kabine auf.
„Was ist los mit dir, Zinker? Was ich von
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