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1140 - Der Rächer des Engels

1140 - Der Rächer des Engels

Titel: 1140 - Der Rächer des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Lichtgestalt als Bote Gottes, aber bewaffnet mit der langen Lanze, die ihn so außergewöhnlich machte. Um sie herum und um ihn rankten sich genügend Sagen und Legenden.
    Nur die wenigsten Menschen hatten sie bisher für wahr gehalten.
    Michael war erschienen, um das Böse zurück in die Hölle zu stoßen. Es würde hier unten in diesem Gewölbe zu einem Kampf der Giganten kommen, und ein normaler Mensch sollte Zeuge davon sein.
    McMurdock konnte es nicht fassen. In seinem Kopf brauste es. McMurdock war nicht mehr in der Verfassung, seine Gedanken zu ordnen. Alles war so anders. Aus ihm, dem Menschen, war ein Wicht geworden, der nur zuschauen konnte.
    Das mächtige schwarze Skelett war zwar zurückgewichen, aber nicht verschwunden. Es hielt sich im Hintergrund des Gewölbes auf, wo sich seine Augen unruhig bewegten wie zwei rote Kreise.
    Der Engel verließ den Kamin. Er war und blieb eine leuchtende Gestalt, die einen Gegenpol zum Schwarz des mächtigen Skeletts setzen wollte. Er war in Licht gekleidet. Er hatte Hände und doch keine. Es gab von ihm eine Gestalt, aber sie war nicht zum Anfassen. Er besaß keine Flügel, er besaß auch kein Gesicht, er war einfach nur da, und von ihm ging die große Macht aus.
    Auch McMurdock geriet in seinen Bann, als ihn der Engel mit der Lanze passierte. Für kurze Zeit streifte ihn etwas, das er als ein mächtiges Glücksgefühl empfand. Ihm war, als würde sich das Herz weit öffnen, damit er all das einsaugen konnte, was ihn an guten Kräften umkreiste.
    Michael…
    Immer wieder dachte er nur diesen Namen. Er war der Beschützer, und er würde das Böse zurück in die Hölle schicken.
    Noch war es da. Kampflos wollte sich das schwarze Skelett nicht ergeben. Ein von Dämonenkraft angetriebenes Machtwerk, das einen röhrenden Laut ausstieß und plötzlich seine Sense von der Seite her auf den Erzengel zuschwang.
    Die Waffe traf auch. Aber sie geriet dabei in das Licht, und sie fuhr hindurch, wobei sie so hell aufstrahlte, als sollte sie zerstört werden. Aber sie schmolz nicht. Das schwarze Skelett zog die Waffe wieder zu sich heran. Ein plötzlicher Orkanstoß wehte durch das Gewölbe, als der Dämon sich zur Seite bewegte. Er flog jetzt durch die Luft, und sein Knochenkopf zuckte mehrmals in die Höhe.
    Er blieb unter der Decke. Die Waffe zeigte nach unten. Als wäre der halbe Mond vom Himmel gefallen, um darauf zu warten, sich in die Erde bohren zu können.
    Es passierte noch mehr.
    Die Schreie hatten Erfolg gehabt. Plötzlich geschah etwas, das der Schotte nicht begriff. Er hatte sich mittlerweile hingekniet und wieder das Schwert an sich genommen, obwohl er wusste, dass er nicht in den Kampf eingreifen konnte.
    Für ihn kämpfte der Engel!
    Nicht mehr gegen die Gestalt allein, denn sie hatte Hilfe geholt. Aus der finsteren Unendlichkeit, die jetzt als Decke über dem Gewölbe schwebte und den Stein hatte verschwinden lassen, stießen die Helfer des Skeletts hervor.
    Es waren ebenfalls dunkle Skelette, die auf mächtigen Vögeln mit breiten Schwingen saßen und mit Lanzen bewaffnet waren. Der knieende McMurdock hatte noch versucht, sie zu zählen. Er gab nach der Zahl fünf auf, denn jetzt hatten sie den Engel erreicht und ihn zum Kampf gezwungen. Um nahe bei ihm zu sein, mussten sie hinein in das Licht fliegen. Sie holten mit den Armen aus, um die Lanzen zu schleudern, damit sie die Gestalt des Engels durchbohrten.
    Sie flogen auf ihn zu, aber der Engel tat nichts. Er stand dort in seiner Pracht und Herrlichkeit, umgeben von einer Glocke des Lichts, die den großen Kontrast zur Finsternis bildete, die sich ansonsten überall ausgebreitet hatte.
    Er hielt stand!
    Die Lanzen verglühten im weißen Feuer, kaum dass sie das Licht erreicht hatten. Der Engel rächte sich für den Angriff, ohne selbst einzugreifen. Keine Lanze erreichte seine Gestalt, und sie wäre auch sicherlich durch sie hindurchgehuscht.
    Der Engel stand wie ein Fels.
    Aber er griff auch ein. Er wollte die mächtigen Feinde vernichten. Nur mit seiner hellen Lanze bewaffnet ging er die fliegenden Monstren an. Es gab keine Grenzen mehr. Das Gewölbe war zu einem offenen Himmel geworden, dessen Düsternis kein Ende fand. Nur unten strahlte das Licht des Engels in dieser wunderbaren Pracht.
    Er hatte die Lanze hochgerissen. Breitbeinig fand er Halt, und stieß seine Waffe immer wieder schräg in die Höhe, wobei er stets traf. Es ging ganz schnell. Es ging einfach. Er stieß nie vorbei, und bei jedem Treffer

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