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1140 - Der Rächer des Engels

1140 - Der Rächer des Engels

Titel: 1140 - Der Rächer des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu finden. Danach unternahm er einen erneuten Versuch.
    Plötzlich war die Stimme da. Hinter seinem Rücken hörte er sie. Sie war nur ein Flüstern, aber es hörte sich dumpf und drohend an und war bis in den letzten Winkel des Gewölbes zu hören.
    »Nein, nicht du. Keiner wird es an sich nehmen, keiner, außer mir…«
    Dean McMurdock erschrak wie nie zuvor in seinem Leben. Er hatte das Gefühl, ganz klein zu werden und zugleich tief in die Erde zu versinken. Über seinen Rücken rann Eis in kleinen Bächen, und er spürte den Zwang, sich zu drehen, obwohl er es eigentlich nicht wollte, aber die andere Macht zwang ihn dazu.
    Das ist der Teufel! Das ist der Leibhaftige! Etwas anderes konnte er nicht denken, und mit diesem Gedanken drehte er sich um, wobei er noch knien blieb.
    Jetzt schaute er in die andere Richtung und auch hinein in das Dunkel. Daraus löste sich eine Gestalt, wie er sie niemals zuvor gesehen hatte…
    ***
    Der Schotte wusste nicht, was er denken sollte. Er fragte sich, ob er überhaupt in der Lage war, etwas zu denken, denn was er sah, warf all seine Vorstellungen radikal um. Irgendwie glaubte er auch an den Teufel, ebenso wie er an Gott glaubte. Persönlich war ihm der Leibhaftige noch nie begegnet, trotzdem hatte er sich ein Bild gemacht, wenn auch nur verschwommen.
    Das Bild war jetzt zusammengebrochen. Er fragte sich, ob das wirklich der Teufel war, der sich da versteckt gehalten hatte und sich nun löste. McMurdock erinnerte sich an die Zeichnungen, die Menschen vom Teufel hinterlassen hatten. Angeblich hatten ihn diese Menschen schon öfter gesehen oder von anderen gehört, wie er aussah.
    Er war immer groß gewesen. Mit haariger oder fellbesetzter Gestalt. Mit Hörnern auf dem Kopf, mit einem langen Schwanz am After und manchmal mit einem gewaltigen Glied bestückt. Sein Gesicht war fast immer hässlich und abstoßend beschrieben worden. Dreieckig mit breitem Maul und spitzen Zähnen, zwischen denen oft genug obszön eine Zunge tanzte. Er war eine stinkende Gestalt, die den Geruch der Hölle mit auf die Erde brachte, so dass sich die Zeugen oft genug übergeben hatten, wenn sie in seine Nähe gekommen waren.
    Es gab auch eine andere Seite. Die war vor allen Dingen von Frauen vorgetragen worden. Sie hatten den Teufel manchmal als galanten Kavalier und Verführer erlebt. Wenn er ihnen prächtig herausgeputzt erschien, lächelnd, sie um seinen Finger wickelnd. Kostbar gekleidet, der beste Verführer der Welt.
    Und hier?
    Dean konnte nur den Kopf schütteln, denn beides traf nicht zu. Dieser Teufel sah ganz anders aus, so dass ihm die großen Zweifel kamen und er sich fragte, ob er es hier tatsächlich mit dem Höllenherrscher zu tun hatte. Was sich da aus dem Dunkel löste, war ein sehr großes Wesen, das bis zur Decke reichte. Genau konnte er es nicht sehen, weil er den Eindruck bekam, dass es von einer schwarzen Wolke verhüllt wurde. Dann aber schob sich das Wesen auf ihn zu, und so verschwand auch die schwarze Wolke oder der Nebel.
    Aber die dunkle Farbe blieb. Und das Licht der Fackel war kräftig genug, um auch ihn zu erreichen, denn jetzt sah der Schotte etwas, das ihm den Atem verschlug.
    Durch das Gewölbe ging oder schwebte ein gewaltiges, aus schwarzen Knochen bestehendes Skelett. Ein derartiges Wesen hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Er hatte nicht einmal in den schlimmsten Träumen gedacht, dass es so etwas überhaupt auf der Welt geben könnte. Aber die Welt würde von ihm sicherlich nicht bewohnt werden. Das war jemand, der aus der Hölle oder auch woanders her gekommen war und die Welt nun für sich in Anspruch nehmen wollte.
    Das Monstrum bewegte sich vor. Obwohl es nur aus Knochen bestand und auch einen hässlichen Knochenschädel besaß, war kein Geräusch zu hören, während es über den Boden hinweg schritt oder auch schwebte, so genau sah McMurdock das nicht.
    Es war nicht alles, was ihm in diesen Sekunden, die ihm so schrecklich lang vorkamen, auffiel. Er sah noch den Gegenstand, der ihn beim ersten Hinsehen irritierte. Der Gegenstand schwang ebenfalls hin und her, und auch er berührte dabei den Boden nicht. Er glitt darüber hinweg. Er war gekrümmt und im Restschein des Lichts schimmerte dieser Gegenstand so hell wie eine geschliffene Schwertklinge.
    Aber die Waffe war kein Schwert. Sie hatte eine ganz andere Form, und Dean erkannte sie auch, als sie wieder einmal auf ihn zupendelte, als wollte sie die Luft in Stücke schneiden.
    Es war die Sense!
    Er

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