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1141 - Die Königin von Avalon

1141 - Die Königin von Avalon

Titel: 1141 - Die Königin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnell davon.«
    »Wo war das?«
    »Zwischen Glockenturm und Kathedrale.«
    »Wohin ist sie gelaufen?«
    Er zuckte die Achseln. »Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser. Gehen wir mal davon aus, dass sie in der Kathedrale verschwunden ist.«
    »Hat sie uns beobachtet?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Und es war ein Mann?«
    »Was sonst.«
    Ich überlegte nicht mehr lange und sagte: »Fahr los, wir schauen uns die Kathedrale mal näher an.«
    »Von innen oder von außen?«
    »Beides.«
    Glastonbury war nicht unbedingt ein großer Ort, aber die Häuser standen auch nicht so zusammengedrängt. Es gab viel Platz dazwischen, und auch außerhalb, wo die Kathedrale stand, konnte man sich gut bewegen. Über freie, mit Gras bewachsene Flächen, auf denen nur wenige Bäume standen und jetzt, im Winter, den Blicken noch mehr freien Räum ließen. So konnten wir auch sehen, dass sich in unmittelbarer Nähe der alten romanischen Kathedrale niemand bewegte.
    Unter den Reifen des Rovers knirschten Steine, als wir die letzten Meter fuhren. Mir fiel ein, dass ich die Kathedrale bei meinen vorherigen Besuchen hier in Glastonbury nie betreten hatte. Es war einfach kein Grund dafür vorhanden gewesen.
    Suko hielt wieder an. Er schnallte sich los. »Und jetzt willst du hinein?«
    »Du nicht?«
    Er runzelte die Stirn wie jemand, der sich nicht sicher war. »Wenn ich ehrlich bin, dann überlege ich es noch. Es wäre vielleicht besser, wenn einer von uns hier draußen bleibt und die Augen offen hält.«
    Er blickte sich um. »Nichts gegen die Ruhe, die sicherlich auch normal ist, aber sie gefällt mir ganz und gar nicht. Für mich hat sie etwas Bedrohliches. Ich kann mich irren, aber sicher ist sicher.«
    »Wie du meinst«, sagte ich und stieg aus. »Zu lange wird es hoffentlich nicht dauern.«
    »Bis gleich.«
    Ich schritt über den weichen Rasen hinweg, der mir wie ein Teppich vorkam. Der schwache Nebel trieb immer mehr in die Höhe, und tatsächlich hatten sich die Wolken der Nacht verflüchtigt.
    Spuren, die jemand hinterlassen hatte, fielen mir nicht auf. In den oberen Fenstern des Turms verfingen sich die ersten Sonnenstrahlen und bewiesen, dass das alte Glas nicht so grau war wie die Mauern, auch wenn es so aussah.
    Das mächtige Portal bestand aus dickem Holz. Ich drückte die Eisenklinke mit beiden Händen nach unten und hoffte, dass die Tür nicht verschlossen war. Sie war nicht. Das Portal ließ sich sogar leichter öffnen, als ich gedacht hatte.
    Mit dem nächsten Schritt betrat ich die Kathedrale…
    ***
    Suko gehörte zu den Menschen, die gut mit sich allein und auch mit der Stille zurechtkamen. Das war an diesem Morgen allerdings anders. Er parkte in der Stille, aber sie kam ihm unnatürlich vor. Es war kein Mensch unterwegs, obwohl die ersten Sonnenstrahlen über das Land und die Stadt gefallen waren. Sie strichen auch das graue Mauerwerk an der Westseite an und nahmen ihm viel von dem toten Glanz. Der Himmel zeigte keine Wolken mehr, und die Bäume standen wie kahle Schattenspender auf dem Rasen.
    Der Inspektor hätte das Radio einschalten können, um sich abzulenken. Darauf verzichtete er. Sollte die Stille durchbrochen werden, wollte er es genau hören, um entsprechend handeln zu können. Er hatte auch noch den Weg seines Freundes John verfolgt und gesehen, wie der Geisterjäger in der Kathedrale verschwunden war. Danach war nichts passiert. Selbst der Nebel zog sich langsam zurück und löste sich in Höhe des Turms auf.
    Suko hatte lange genug im Fahrzeug gesessen. Er stieg aus, um sich die Beine zu vertreten.
    Er warf noch einen Blick zum Glockenturm. Auch dort bewegte sich nichts. Nach wie vor hing die Glocke unbeweglich an ihrer Querstange, und der Klöppel lag innen an.
    Er wusste genau, dass er sich nicht geirrt hatte. Es gab einen Menschen hier in der Nähe. Und er hatte auch zu ihnen hingeschaut. Dann war er verschwunden. Wirklich in der Kathedrale?
    Suko hätte darauf keine Wette angenommen. Er wollte auch nicht länger neben seinem Auto stehen bleiben und nahm sich vor, einmal an der Kathedrale entlangzugehen.
    Auch seine Trittgeräusche wurden von dem dichten Bewuchs des Rasens verschluckt. Vögel segelten lautlos über seinem Kopf hinweg und landeten auf dem hohen Turm.
    Er ging dicht an der Mauer entlang und war sicher, dass er den Beobachter hier in der Nähe gesehen hatte.
    Er schlich jetzt wie ein Dieb. Es war alles in Ordnung, trotzdem warnte ihn eine innere Stimme. Er blieb stehen, als er das Keuchen

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