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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervor: „Und was ist mit mir? Habt ihr auch an mich gedacht? Ihr hättet mich zumindest fragen müssen! Weder ihr noch die Verantwortlichen der LFT dürfen mein Leben in Gefahr bringen, wenn ich nicht damit einverstanden bin."
    Grek eins sagte ruhig: „Du darfst deinen Artgenossen keinen Vorwurf machen! Wir haben ihnen gesagt, daß du einverstanden bist. Sie glauben, daß wir dich in unsere Pläne eingeweiht haben."
    Ich taumelte zurück.
    „Ihr verdammten grauschuppigen Methanschnüffler! Seid ihr von Sinnen? Ich will sofort von hier weg."
    Grek eins kam langsam auf mich zu und streckte einen Arm nach mir aus. Ich wich vor ihm zurück.
    „Paahk nokl" sagte er.
    Das hieß übersetzt „Hör mein Gefühl!" Und von diesem Augenblick an war mir klar, daß sie mich durchschaut hatten.
    Für sie war ich ein schäbiger kleiner Dolmetscher, der mit Maahkgefühlen Geschäfte machen wollte. Dafür würden sie mir eine Lektion erteilen.
     
    *
     
    Ich hatte mich in den Schnee gehockt und lehnte mit dem Rücken gegen einen vereisten Felsbrocken. Die beiden Maahks liefen eifrig auf dem Plateau umher und trampelten den Schnee platt. Irgend etwas hielt sie in Atem, aber ich war wie betäubt und schenkte ihnen kaum noch Aufmerksamkeit. Der Zeitdamm wackelte, daran gab es mittlerweile keinen Zweifel mehr. Grek 336 hatte einen neuen schweren Schlag gegen Terra geführt, und wenn ich Glück hatte, würde ich eines Tages erfahren, wie der Zeitnomade dabei vorgegangen war.
    Mit dieser Entwicklung hatte niemand gerechnet, auch die Burschen von Lookout-Station nicht. Deshalb waren alle Pläne sinnlos geworden.
    Auf der Erde, zumindest aber hier im Gebiet von Shisha Rorvic, flossen Zeitkrümmungen durcheinander.
    Ein Schatten fiel über mein Gesicht. Ich hob den Kopf und sah durch die Transparentscheibe des Helms einen Maahk vor mir stehen. Es war der mit dem blauen Helm.
    „Wir haben nachgedacht und eine ganze Menge herausgefunden", eröffnete er mir.
    Zumindest waren sie nicht nachtragend. Informationen in meiner jetzigen Lage waren kostbar. Vielleicht konnte ich irgend etwas erfahren, was mir weiterhalf. Das babylonische Sprachgewirr im Empfänger nutzte mir jedenfalls nichts.
    Ich stand langsam auf. Der maahksche Kommandant stand vor mir wie ein Berg. Es war nahezu unvorstellbar, daß es etwas gab, was ihn aus der Ruhe bringen könnte.
    „Wir nehmen an, daß Grek 336 sich eines simplen Tricks bedient hat", fuhr Grek eins fort. „Es steht fest, daß er einige Teile von seinem Körper lösen und autark in einen Einsatz schicken kann. Vermutlich hat er diesmal alles aufgeboten, was er nur loswerden konnte. Das heißt, er hat alles losgeschickt, was er nicht unbedingt brauchte. Diese mechanischen Teile haben in der vergangenen Nacht den Angriff auf Shisha Rorvic durchgeführt. Sie haben die Ballons gestartet und das Pulver verstreuen lassen - der wirkliche Grek 336 hielt sich woanders auf. Seine Ableger wurden aufgespürt, verfolgt und in die Enge getrieben. Wahrscheinlich hat Grek 336 dies vorhergesehen, zumindest aber einkalkuliert. Während ganz Terra Jagd auf seine Robotableger machte und überlegte, wie man das gefährliche Pulver loswerden konnte, hat Grek 336 erneut zugeschlagen."
    Ich scharrte mit den Stiefelspitzen im Schnee. Der Gedanke, daß Menschen sich so hatten in die Irre führen lassen, gefiel mir überhaupt nicht. Aber Greks Ausführungen klangen plausibel. Zumindest war es möglich, daß sich alles so abgespielt hatte. Keen, Deighton, Campbell und alle anderen waren voller Eifer hinter den nutzlosen Ablegern des Zeitreisenden her gewesen, deshalb hatten sie das Wichtigste übersehen. Wenn Grek 336 noch ein paar zusätzliche irreführende Spuren gelegt hatte, konnte es so gewesen sein. Schließlich stand dem Maahk der größte Computer zur Verfügung, das rekonstruierte Virenimperium.
    „Wie schön", sagte ich deprimiert. „Wir sitzen hier in einer Zeitverschiebung und können nur warten, was geschieht. Grek 336 ist vielleicht am anderen Ende der Welt und lacht sich ins Fäustchen."
    Grek eins gab ein Brummen von sich. „Nein", sagte er. „Grek 336 ist ganz in unserer Nähe."
     
    3.
     
    „Es gehört zu seinem Plan, daß er sich sozusagen in der Höhle des Löwen aufhält, nur unwesentlich von seinem Ableger entfernt", sagte Grek eins überzeugt. „Er mußte ganz einfach hier herkommen, wenn er erfolgreich gegen den Zeitdamm operieren wollte. Der Zeitdamm wird vom PSI-TRUST gestützt, deshalb kann Grek 336

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