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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesäusel nur von anderen Dingen ablenken wollte.
    „Er ist kein Monstrum", erwiderte ich ärgerlich und starrte sie düster an. „Wie ist es dir ergangen? Was hast du in der letzten Zeit getrieben?"
    Sie machte ein paar nervöse Bewegungen.
    „Es ist hier alles mögliche passiert", sagte sie hektisch. „Wir schwammen in der Zeit herum, und es geschahen die absonderlichsten Dinge. Ich werde erst wieder Ruhe finden, wenn ich in der Villa und mit dir allein bin."
    „Der Maahk aus der Zukunft wird mit seinen Artgenossen zu einem der Weltraumbahnhöfe fliegen", verkündete ich. „Das ist ein Vorschlag von Grek eins, und ich nehme an, daß die Verantwortlichen ihn sich zu eigen machen werden. Man wird froh sein, wenn man den Zeitnomaden los ist."
    Sie atmete auf.
    „Hauptsache, er ist von der Erde weg", sagte sie.
    „Ich werde die Maahks begleiten", sagte ich.
    Zu meiner Überraschung erhob sie keinerlei Einwände. Ich hatte mir das mehr oder weniger ausgedacht, denn es stand keineswegs fest, wohin man Grek 336 bringen würde - und von meiner Teilnahme an irgendeiner Mission war bisher überhaupt nicht gesprochen worden.
    Das Gespräch endete völlig unbefriedigend. Stöckelschuh wirkte sehr müde. Sie sagte, daß sie mich „in meinem neuen Heim" besuchen würde, aber ich wußte, daß sie das nicht ernst meinte. Niemand kam freiwillig in diese Kuppel, in der sich der unberechenbare Besucher aus einer fernen Zukunft aufhielt.
    Ich war ziemlich niedergeschlagen und beschloß, mich von meiner seltsamen Arbeit so schnell wie möglich abzumelden.
    Aber bei wem?
    Die Kuppel wurde zwar besucht, und ab und zu kamen ein paar Offizielle, um sich Grek 336 anzusehen, aber zuständig schien niemand zu sein. Irgendwann mußten doch Deighton, Tifflor oder Bull hier auftauchen.
    Art Campbell war der einzige bekannte Terraner, der ab und zu mit mir sprach.
    Als ich mein Gespräch mit Stöckelschuh beendet hatte, kam der Kosmopsychologe in meine Unterkunft.
    „Du wirst es nicht glauben", sagte er in seiner schwerfälligen Art, „aber er will mit dir reden."
    „Du meinst Grek 336?"
    „Ja", bestätigte Campbell kopfschüttelnd. „Vielleicht hat er einen Narren an dir gefressen. Bisher hat er nur mit den anderen Maahks gesprochen, aber nun möchte er dich sehen."
    „Vielleicht hat er Verständigungsschwierigkeiten mit seinen Artgenossen und hofft, daß ich helfen kann."
    Aber das war nicht der Fall. Grek 336 wollte mich allein sprechen, ohne die Maahks vom Weltraumbahnhof.
    Von allen Menschen hatte er ausgerechnet mich ausgewählt.
    Die Halle, in der Grek 336 untergebracht war, wurde zwar bewacht, aber keiner der Spezialisten an den Eingängen machte Anstalten, mich an einem Besuch bei dem Zeitnomaden zu hindern.
    Im Innern des großen Raumes herrschte Halbdunkel. Grek 336 schwebte nicht in seiner üblichen Haltung in der Luft, sondern lag waagrecht am Boden. Zwei Körperklappen waren geöffnet, und zwei Spiralarme ragten hervor. Sie schienen mir zuzuwinken. Der grüne Schutzschirm des Fundamentalisten war nicht eingeschaltet. Ich wußte, daß wir von Kameras beobachtet wurden. Allzu sehr traute man diesem Burschen doch noch nicht.
    Für die Maahks von Lookout-Station hatte man innerhalb der Kuppel Druckkammern eingerichtet, aber Grek 336 lebte in normalen irdischen Bedingungen. Trotzdem wäre mir wohler gewesen, wenn ich einen SERUN getragen hätte.
    Ich blieb neben dem Eingang stehen und wartete.
    „Ich wollte mit einem Terraner reden", sagte er anstelle einer Begrüßung. Er sprach dieses seltsame Kraahmak, das er mit Begriffen mischte, die er inzwischen von seinen Artgenossen gelernt hatte. Trotzdem konnte ich ihn gut verstehen.
    „Ich bin keine wichtige Persönlichkeit", erinnerte ich ihn. „Du kannst von mir keine Entscheidungen erwarten. Ich kann dir auch nicht helfen. Ich kann überhaupt nichts tun."
    Er schien nicht darauf zu hören.
    „Was hältst du von meiner Mission?" wollte er wissen.
    „Der Feldzug gegen die Körperlosigkeit?"
    „Ja!"
    Ich gab mir einen Ruck.
    „Das war ein Verbrechen", sagte ich, obwohl ich genau wußte, daß er das völlig anders sah. „Es sind eine Menge Menschen gestorben. Von meinem Standpunkt aus bist du für ihren Tod verantwortlich. Nach unserem Gesetz bist du ein Mörder. Man wird dich aber nicht wie einen Mörder behandeln oder gar aburteilen. Vermutlich schiebt man dich ab."
    Er ging in die Vertikale. Langsam kam er auf mich zu. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es unter

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