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1142 - Piraten-Terror

1142 - Piraten-Terror

Titel: 1142 - Piraten-Terror
Autoren: Jason Dark
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Bild zurück. Nicht weit entfernt glühte noch das verbrannte Holz und gab seinen dunkelroten Schein ab, der auch Laura erfasste.
    Sie achtete nicht darauf. Sie stand wie gebannt auf dem Fleck und starrte ins Leere. Die Worte der seltsamen Frau schwebten noch durch ihren Kopf. Ihr war kalt geworden. Das nur in ihrem Innern. Von außen her wärmte sie die Glut des Feuers, das an ihrer Gestalt in die Höhe kroch.
    Sie hörte etwas.
    Das Geräusch von Schritten, das immer näher kam. Und dann vernahm sie die Stimme des Mannes.
    »Bitte, Sie brauchen keine Angst zu haben…«
    ***
    Ich war ziemlich schnell gelaufen. Trotz des Feuerscheins hatte ich nicht alles mitbekommen. Das Hin und Her der Flammen hatte die Szenerie zu stark verzerrt. Ich hatte auch geglaubt, eine zweite Person zu sehen, die aber war verschwunden, als ich stehen blieb, weil ich nahe genug an das heruntergebrannte Feuer herangekommen war.
    Durch das Laufen war ich ziemlich außer Atem geraten und hatte mich bemüht, der Stimme einen normalen Klang zu geben, um die Frau nicht zu erschrecken.
    Sie stand unbeweglich in der Nähe der Glut und hielt ein Bild am Rahmen fest, das mit seiner Unterseite den Boden berührte. Sie hatte mich gehört, aber sie schaute nach wie vor zur anderen Seite hin und traf auch keine Anzeichen, sich zu drehen.
    »Bitte, Miss, es ist…«
    »Wer sind Sie?«
    Sie hatte die Frage mit einer hektisch klingenden Stimme gestellt, und kurz danach drehte sie den Kopf, ohne das Bild loszulassen.
    »Keine Sorge, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich bin ein harmloser Urlauber, der die Dunkelheit am Strand ebenso genießen wollte wie die frische Luft. Es war reiner Zufall, dass ich das Feuer sah. Es leuchtete bis weit in die Nacht hinein, wenn Sie verstehen. Da wird man schon etwas misstrauisch.«
    »Ja, ja…«
    Mehr sagte sie nicht. Gab auch keine Erklärung ab. Ich ging noch mehr auf sie zu und konnte sie jetzt besser sehen. Es war eine Frau um die Dreißig. Die Haare wuchsen wild und naturkraus auf ihrem Kopf.
    Im Nacken waren sie durch ein Band gebändigt worden. Ein rundes Gesicht mit einer kleinen Nase, einem niedlichen Kinn und erstaunten Augen unter einer glatten Stirn.
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Laura Watson.«
    »Sehr schön. Machen Sie hier Urlaub?«
    »Nicht direkt, aber…«
    »Dann haben Sie das Feuer gelegt?«
    Die Frage gefiel ihr nicht, denn sie gab eine recht aggressive Antwort.
    »Was geht Sie das an?«
    »Pardon, aber…«
    »Ja, ich bin es gewesen. Ich wollte sehen, wie das Holz brennt. Ich wollte einfach nur - ach verdammt!« Sie hatte sich verhaspelt und ärgerte sich darüber.
    »Etwas verbrennen?«, fragte ich.
    Laura Watson zuckte zusammen. »Wie kommen Sie darauf, Mr. Sinclair?«
    »Nun ja, Sie stehen hier. Sie halten ein Bild in der Hand. Ich habe die Flammen gesehen und gehe davon aus, dass man ein Feuer anzündet, wenn man etwas verbrennen will. Oder liege ich mit meiner Vermutung so daneben?«
    »Nein, das liegen Sie nicht.«
    »Und Ihre Begleiterin ist verschwunden?«
    »Wieso? Was meinen Sie?«
    Ich schaute mich um. »Also ich hätte schwören können, dass ich noch eine zweite Person gesehen habe.«
    »Da müssen Sie sich geirrt haben, Mr. Sinclair. Es hat keine zweite Person gegeben. Manchmal kann einem das Feuer auch einen Streich spielen.« Sie lächelte krampfhaft. »Da sieht man doppelt, wenn nur etwas einfach vorhanden ist. So jedenfalls sehe ich es.«
    »Ja, das kann sein.« Ich ließ das Thema fallen und deutete auf das Bild. »Möchten Sie es nicht mehr, oder warum haben Sie es verbrennen wollen?«
    »Ja, ich wollte es nicht mehr.«
    »Interessant.«
    »Wieso?«
    »Dass jemand diese Mühe auf sich nimmt, um etwas loszuwerden. Ich hätte eine bessere und auch einfachere Möglichkeit gefunden, da bin ich ehrlich. Sie hätten es doch nur zum Sperrmüll zu geben brauchen.«
    Es gefiel Laura Watson nicht, dass ich diese Fragen stellte. »Was gehen Sie meine privaten Dinge an?« Sie schüttelte den Kopf. »Nichts, gar nichts. Ich will nicht, dass Sie sich einmischen. Das Feuer hat gebrannt, es ist so gut wie gelöscht. Es wird keinen Schaden mehr anrichten, auch wenn der Wind noch die glühende Asche vor sich herträgt. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen.« Sie wollte ihre Worte durch eine besondere Bewegung unterstützen und ging einen Schritt auf mich zu. Dabei vergaß sie, dass das Bild nicht nur auf dem Boden stand, sondern auch direkt vor ihren Füßen. Sie stolperte darüber,
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