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1142 - Piraten-Terror

1142 - Piraten-Terror

Titel: 1142 - Piraten-Terror
Autoren: Jason Dark
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Kreuz.«
    »Ist es eine Wunderwaffe?«
    »Nein, aber zumindest eine Waffe gegen das Böse. Gegen Mächte, die immer wieder versuchen, uns Menschen zu unterjochen. Die meisten halten nichts davon. Sie glauben auch nicht daran.« Ich lachte leise.
    »Das kann Ihnen niemand verübeln. Aber ich sage Ihnen, dass es sie gibt und ich damit fertig werden muss.«
    »Das hört sich an, als wüssten Sie gut darüber Bescheid.«
    »Ja, ich kenne mich aus.«
    »Warum sind Sie hergekommen?«
    »Es war wirklich ein Zufall. Ich bin eigentlich auf dem Weg nach London. Doch ich brauchte mal einen Tag oder auch zwei Tage Ruhe. Da habe ich mich für diese Gegend entschieden.«
    »Ja, und Sie haben das Unmögliche erlebt.«
    »Ich sehe das anders.«
    Sie fragte nicht mehr weiter und sagte stattdessen: »Es gibt Colyn nicht mehr. Zumindest nicht auf dem Bild. Aber damit haben die Menschen hier keine Ruhe vor ihm. Er ist nicht vernichtet worden, und er wird seinen Weg finden, davon bin ich überzeugt, Mr. Sinclair.«
    »Sagen Sie ruhig John. Wir sind jetzt Verbündete.«
    »Ja, gut. Der Weg ist frei. Es ist der Tag oder besser die Nacht. Er wird kommen. Nur ist ihm jetzt durch die Zerstörung des Bildes der Rückweg versperrt. Das wussten die Menschen hier. Sie haben schon immer am Ende des Jahres seine Bilder verbrannt, und jetzt war nur noch dieses eine übriggeblieben. Sein Tor zurück.« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Nun ist es verschlossen.«
    »Sie gehen also davon aus, dass er tatsächlich zurückkehrt?«, fragte ich.
    »Das läßt er sich nicht nehmen.«
    »Auf welchem Weg und in welcher Form könnte das denn passieren? Wissen Sie darüber auch Bescheid?«
    »Nein, John, soweit bin ich noch nicht gekommen. Doch das Bild, das Motiv, hatte für mich einen symbolischen Charakter. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass er aus dem Meer kommen wird. Er steigt wie die Jungfrau aus den Fluten. Geht dann an Land, um sich dort seine Opfer zu holen. Es hört sich schlimm und grausam an, ich weiß, aber es ist einfach so.«
    »Kennen Sie den genauen Ort?«
    Laura schaute für eine Weile auf die Wellen und auch auf die Gischt.
    »Nein, John, ich kenne ihn nicht. Er kann überall an der Küste hier erscheinen. Es ist ja nicht so, dass er sich nur auf den Ort Kenn beschränkt. Er wird auch woanders zu finden sein, und das genau macht mir auch Angst.«
    »Was hat er dann vor?«
    »Die Geschichten berichten davon, dass er sich Menschen holt. Er nimmt sie mit. Es gibt Leute, die behaupten, dass er sie zu sich auf sein Geisterschiff holt und wie der Fliegende Holländer mit ihnen über die Meere segelt, wobei er dann noch hinein in die anderen Welten gerät, vielleicht sogar in die Hölle, denn dort soll er die Ärmsten abliefern.«
    »Wissen Sie, warum man ihn verfluchte?«
    »Er hat sich gegen den Herrgott gestellt. Er hat heilige Stätten geschändet. Er hat Nonnen auf sein Schiff geholt und sie an die Rah gehängt. Auch Priester und Kinder, und dann ist er mit ihnen losgesegelt. Man sagt ihm nach, dass er nicht verwest ist…«
    »Oh, das habe ich anders gesehen.«
    »War er denn ein Skelett?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Eben. Das Bild trifft ihn. So sah er aus, bevor er verschwand, aber seine Rückkehr immer wieder ankündigte. Es ist nicht gut, sich mit ihm zu befassen.«
    »Aber wir werden ihn trotzdem endgültig in die Hölle schicken. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Dafür würde ich sogar beten.«
    Das Meer rollte. Die dunklen Wellen mochten alles Mögliche an Treibgut an Land bringen, nur nicht den Piraten. Ich sah auch sein angebliches Schiff nicht.
    Einiges hatte ich jetzt von Laura erfahren, aber nicht die ganze Wahrheit. Mir wollte einfach nicht aus dem Kopf, dass ich noch eine zweite Person bei ihr am Feuer gesehen hatte, und danach fragte ich sie auch.
    »Waren Sie wirklich allein, Laura?«
    Schon ihr Blick sagte mir, dass ich ins Schwarze getroffen hatte.
    »Nein, es war noch jemand bei mir.«
    »Wer?«
    »Matilda.«
    »Die kenne ich nicht.«
    »Ha, ich weiß nicht, wie ich sie beschreiben soll. Sie ist eine Geisterfrau.« Laura nickte heftig. »Ja, sie ist eine Geisterfrau. Das hat sie mir selbst gesagt.«
    Ich nahm das mal so hin. »Welchen Zusammenhang gab es denn zwischen ihr und diesem Colyn?«
    Laura senkte den Kopf. Mit dem rechten Fuß schabte sie über den Boden hinweg. »Sie ist seine Geliebte gewesen, das hat sie mir gesagt, obwohl sie ebenfalls schon so lange tot ist. Aber ich muss es ihr einfach glauben.
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