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1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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runzelte die Stirn, die etwas heller war als die vor Aufregung über die ungewohnte Beschäftigung geröteten Wangen. »Was könntest du mir zeigen, was ich nicht schon kenne?«
    »Fotos, zum Beispiel!«
    »Die von den Gräbern!«
    »Genau.«
    Sie winkte ab. »Ach, erzähl doch nichts. Die habe ich längst gesehen. Das ist nicht neu.«
    Bill hob die Schultern. »Es wäre trotzdem gut, wenn du sie dir noch einmal anschaust. Das heißt, nicht alle Fotos, sondern nur ein bestimmtes Bild.«
    Sheila schwieg. Aber ihr Blick erhielt einen misstrauischen Ausdruck.
    Sie räusperte sich leicht, und als sich Bill von ihr abwandte, griff sie zu und hielt ihn fest.
    »Ich kenne dich doch, Bill. Du hast was. Vielleicht ein Problem, was ist da wirklich passiert?«
    »Komm mit.«
    Sheila schaltete ihren Laptop aus, der neben einer Vase mit frischen Blumen auf dem Schreibtisch stand. »Jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht«, sagte sie beim Aufstehen. »Ist es was Schlimmes?«
    »Wie man's nimmt. Es ist zumindest ungewöhnlich.«
    »Und du meinst eines der Bilder?«
    »Klar, was sonst.«
    »Okay, dann wollen wir mal.«
    Bill ging vor. Er hörte Sheilas leise Schritte hinter sich und hoffte, dass der seltsame Schatten noch vorhanden war und er sich nicht blamierte.
    Sheila schaltete im Gang das normale Licht ein, damit es richtig hell wurde. Bill stieß die Tür auf und ließ Sheila als erste über die Schwelle gehen.
    »Oh, da sind sie ja.« Sie deutete auf die Bilder. »Mein Gott, ich wusste gar nicht, dass du so viele Grabsteine fotografiert hast.«
    »Aber nur ein Bild ist wichtig.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Warum denn?«
    »Schau es dir an.« Bill legte eine Hand auf ihre Schulter und drehte Sheila dem Schreibtisch zu, damit sie auf seinem Stuhl Platz nehmen konnte.
    »So, dann sieh dir mal dieses Foto an, das ich vergrößert habe.«
    Sie blickte noch nicht hin. »Warum hat du gerade das vergrößert?«
    »Weites mich am meisten vom Motiv her interessiert.«
    Sheila zog den Stuhl näher heran und senkte den Kopf. Bill ließ ihr Zeit. Nach einigen Sekunden zeigte Sheilas Stirn Falten, und auch die Brauen schoben sich zusammen. »Das ist komisch, Bill.«
    »Was genau?«
    »Das Motiv.« Sie lachte scharf. »Nein, nicht nur komisch. Das ist schon schaurig. Wer setzt sich denn ein solches Grabmal hin?«
    Bill trat dicht an ihre rechte Seite und schaute auf das Foto. Ja, der Schatten war noch da. Nur war er Sheila nicht aufgefallen. »Es gehört der Familie Hopper.«
    »Stimmt, jetzt lese ich es auch.«
    »Und sonst fällt dir nichts auf?«
    Ein zögernd und unsicher gesprochenes »Nein« war die Antwort.
    »Sieh genauer hin.«
    »Hängt es mit dem Grabmal zusammen?«
    »Nein und ja.«
    »Das Motiv ist…«
    »Nicht das Motiv.«
    Sheila nickte nur. Sie wusste, dass ihr Mann kein Spinner war. Wenn er sie holte, hatte er seine Gründe, und deshalb konzentrierte sie sich noch stärker.
    Dann hatte sie es. »Der Schatten!« flüsterte Sheila scharf. »Du meinst doch nicht etwa den Schatten?«
    »Doch, den meine ich.«
    Sie drehte den Kopf zur Seite. »Warum denn?« Sheila sah den Ausdruck der Sorge in den Augen ihres Mannes. »Was ist an einem Schatten so besonderes? Es gibt Licht, es gibt Schatten. Und Schatten sind dort, wo du auch das Licht siehst.«
    »Im Normalfall schon, aber dieser Schatten ist mehr als ungewöhnlich. Er hat eine bestimmte Form, die man nicht übersehen kann.« Bill räusperte sich. »Und er hängt auch nicht mit dem Licht zusammen«, fügte er leise hinzu.
    »Nicht?«
    »Bitte, Sheila, du musst es sehen.«
    »Okay, Quälgeist.« Sie konzentrierte sich noch stärker auf den grauen Streifen - und schrak plötzlich zusammen, als sie herausfand, was dort zu sehen war.
    Ein grauer Streifen, der unten am Bildrand endete und nicht nur ein Streifen war, denn der Rest glich der Klinke des Beils, das eine der Gestalten in den Händen hielt.
    »Meinst du das Beil?«
    »Ja, sonst nichts. Kein anderer wirft einen Schatten. Abgesehen davon, dass sie mich vom Motiv her abstoßen, ist dieser verdammte Schatten viel schlimmer. Und ich sage dir, dass er etwas zu bedeuten hat. Ob du es glaubst oder nicht.«
    Sheila schielte hoch zur Lampe. Bevor sie etwas sagen konnte, ergriff Bill das Wort. »Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss. Die Lampe und das Licht haben damit nichts zu tun.« Um es zu beweisen, schob er das Bild zur Seite. Jetzt hätte der Schatten wandern oder verschwinden müssen, das passierte jedoch

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