Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
passierte auch nicht. Der Schatten blieb, ohne dass er sich veränderte. Langgezogen zeichnete er sich in einer diagonalen Linie auf dem Bild ab und endete als Klinge des verdammten Beils, das sich in den Händen dieser im Hintergrund stehenden Figur befand.
    Für Bill war es ein Rätsel. Er stand nicht auf und rannte weg, er blieb sitzen und dachte nach. Dabei kam ihm der Begriff des Zufalls in den Sinn.
    Sollte es möglich sein, dass dieser Schatten keine natürliche Ursache besaß? Dass er von Kräften oder Mächten geleitet wurde, die im Bereich des Dämonischen liegen?
    Bill machte sich keine Illusionen. Worüber andere gelacht oder den Kopf geschüttelt hätten, das gehörte bei ihm zwar nicht zum täglichen Brot, aber er hatte einiges erlebt, auch zusammen mit seinem Freund John Sinclair. Seine Familie lebte mit diesem Wissen, dass es hinter der normalen und sichtbaren Welt auch noch weitere gab, die von dämonischen Kräften geleitet wurden.
    Bill blies die Luft aus und rollte mit dem Sessel leicht zurück. Die Härchen auf seinem Handrücken hatten sich leicht in die Höhe gestellt.
    Die Entspannung bei seiner Tätigkeit war vergessen. Plötzlich spürte er den verdammten Druck. So recht glauben konnte er es immer noch nicht, aber der Schatten blieb. Da konnte er schauen wie er wollte. Er bewegte sich nicht. Er rutschte nicht zur Seite, er veränderte seinen Winkel auch nicht, er folgte keinen physikalischen Gesetzen. Die Länge, die Breite und auch der Winkel blieben bestehen.
    Der Reporter berührte das Bild nicht mehr. Er stand auf. Er überlegte dabei, ob er sich den Schatten möglicherweise eingebildet hatte. Das traf nicht zu. Bisher war er von Halluzinationen verschont geblieben.
    Bill wollte über die Dinge nicht allein entscheiden und sich eine Bestätigung holen. Die sollte ihm Sheila geben. Sie musste das Bild sehen. Erst wenn sie alles bestätigt hatte, konnte man weitersehen.
    Er stand auf, schielte von der Schreibtischseite noch einmal auf das Bild und musste zugeben, dass sich die Form des Schattens und der Winkel nicht verändert hatten.
    Kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg zur Tür. Er hatte sie offen gelassen. Im Flur brannte nur schwaches Licht, durch das Bill schritt und dabei seinen eigenen Schatten beobachtete, der über den Boden wanderte.
    Von Sheila hörte er nichts, obwohl auch die Tür zu ihrem Zimmer nicht geschlossen war.
    Sie war sicherlich in ihre Arbeit vertieft, deshalb klopfte Bill leise an, bevor er die Tür aufzog.
    »Stör mich nicht«, sagte Sheila.
    »Schade.«
    Er hörte ihr Lachen. »Was gibt es denn?«
    »Das sage ich dir, wenn du mich einlässt.« Er hatte die Tür bereits aufgestoßen. Sheila wandte ihm den Rücken zu. Es war ein recht schmales Zimmer mit einem Gästebett, einem Schrank, aber jetzt auch einem Schreibtisch, der vor dem Fenster stand. Das wiederum lag der Tür direkt gegenüber.
    Bill schaute auf Sheilas Rücken. Sie trug einen grünen, weichen Pulli und dazu eine schwarze Jeans. Sekunden später sah Bill ihr Gesicht, da hatte sich Sheila gedreht. Ihm fiel auf, dass sie recht aufgeregt war.
    »Was hast du?«
    »Das liegt an den E-Mails. Man kann wirklich mit allen möglichen Leuten in Kontakt treten, egal, wo sich auch leben. Ich glaube, das kann zu meinem Hobby werden.«
    »Toll. Hoffentlich vergisst du mich nicht darüber.«
    »Egoist.«
    Bill trat neben sie und küsste sie auf die Stirn. »Ich freue mich, dass es dir Spaß macht, Sheila.«
    »Und weiter?«
    »Wieso?« Bill richtete sich wieder auf.
    »Bist du nur gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Auch.«
    »Aha. Und was ist der wahre Grund?«
    Er räusperte sich. »Das ist so eine Sache, Sheila.« Mit dem Zeigefinger fuhr er über seine Stirn. »Es ist nichts Schlimmes, nur etwas Ungewöhnliches.«
    »Hast du Hunger?«
    »Das auch.«
    Sheila verzog die Lippen und nickte. »Ich ebenfalls. Wir könnten den Pizza-Service anrufen.«
    »Nein, nein, jetzt bleiben wir hart. Auf keinen Fall den Pizza-Service. Was wir uns einmal vorgenommen haben, das ziehen wir auch durch. Wir sind beide stark genug.«
    »Wenn du das meinst.«
    »Sicher doch.«
    »Und weshalb bist du noch zu mir gekommen?«
    Bill trat einen Schritt zurück und richtete seinen Blick auf das Fenster.
    Dahinter verteilte sich die Dunkelheit, die nur von einem im Boden steckenden Strahler aufgerissen wurde. »Ich möchte, dass du zu mir in mein Büro kommst.«
    »Warum?«
    »Ich will dir etwas zeigen.«
    Sheila blieb noch sitzen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher