Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1143 - Grabmal des Grauens

1143 - Grabmal des Grauens

Titel: 1143 - Grabmal des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich.
    »Willkommen im neuen Jahrhundert, John.«
    »Wie? Was? Wo?«
    »Wir haben uns noch nicht persönlich gesehen. Nur am Telefon gesprochen.«
    »Stimmt, richtig.« Ich schlug gegen meine Stirn. »Aber soll ich euch was sagen? Es hat sich nichts verändert. Allgemein nicht und bei mir persönlich nicht. Irgendwo ist alles gleich geblieben, was mir auch nicht unsympathisch ist. Ich habe mich schon mit einem Zombie-Piraten herumgeschlagen und überlebt. Mal sehen, was noch alles auf uns zukommt.«
    »Das kann ich dir gleich zeigen, John.«
    »Okay, dann…«
    »Willst du nicht erst was essen?« fragte Sheila.
    »Nein, ich habe was zu mir genommen. Du bist ja fast wie meine verstorbene Mutter.«
    »Man macht sich eben Sorgen um dich.«
    »Das ist lieb. Später vielleicht.« Ich kam wieder zur Sache. »Wo liegt das Problem?«
    »In meinem Büro«, sagte Bill.
    »Toll. Ist es von Dämonen übernommen worden?«
    »Zum Glück noch nicht; Aber es gibt dort etwas, das dich interessieren könnte.«
    »Dann nichts wie hin.«
    Die Tür stand noch offen. Zusammen mit Bill schritt ich über die Schwelle. Es gab nur die Schreibtischleuchte Licht ab, und es reichte aus, um die Fläche zu erhellen, auf der zahlreiche Bilder ausgebreitet lagen, als wäre Bill dabei gewesen, alte Familienfotos zu sortieren.
    Allerdings glaubte ich daran nicht.
    Mein Freund strich das dichte Haar zurück und dirigierte mich in die Nähe seines Schreibtischsessels. »So, dann setz dich mal und schau dir das Foto an, das als Vergrößerung direkt vor dir liegt. Danach kannst du mir sagen, was du siehst.«
    »Okay, aber nur weil du mein Freund bist.«
    »Das wird sich bald ändern«, meinte er freudlos lachend.
    Ich nahm Platz, rollte den Stuhl näher heran und konzentrierte mich auf das Foto, in dessen Mittelpunkt sich ein Gebilde befand, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte. Es bestand aus vier steinernen Figuren, die irgendwo alle gleich aussahen, was auch daran lag, dass aus ihren Stirnen Hörner wuchsen. Nur eine Gestalt fiel aus der Reihe, denn sie schwang ein Beil.
    »Was sagst du?« fragte Bill.
    Ich antwortete mit einer Frage: »Kannst du mir sagen, was das ist?«
    »Gerne. Ein Grabmal.«
    »Aha.«
    »Ich habe es ebenso fotografiert wie viele andere auch.«
    Von der Seite und auch von unten her schaute ich ihn an. »Seit wann hast du das Hobby?«
    »Kein Hobby. Es ist ein Job. Ich schreibe an einer Artikelserie über besondere Grabsteine.«
    »Wenn es dir Spaß macht.«
    »Den hat es bis jetzt gemacht. Nun nicht mehr. Da muss ich umdenken. Und jetzt kommst auch du mit ins Spiel. Ich würde dir raten, dir das Grabmal genauer anzusehen. Achte auf jede Einzelheit und sag mir dann, was dir auffällt.«
    Er machte es wirklich spannend. Auch Sheila war inzwischen gekommen und hatte sich neben ihren Mann gestellt. Ich wollte Bill den Gefallen tun und kümmerte mich jetzt intensiv um das Foto.
    Wahrscheinlich ging es dem Reporter nicht direkt um das Motiv, obwohl das schon außergewöhnlich war. Deshalb betrachtete ich nicht nur die hässlichen, glatten Gesichter, sondern auch die Umgebung.
    Das Grabmal stand auf einem Friedhof. Im Hintergrund waren schwach die anderen Gräber zu erkennen, aber ich sah noch etwas, und darauf hatte ich beim ersten Hinsehen nicht geachtet. So dachte ich zumindest. Als ich genauer hinschaute, musste ich feststellen, dass der Schatten einen Gegenstand nachmalte, und den sah ich auch auf dem Bild.
    Es war der Schatten des Beils!
    Zwei, drei Sekunden blieb ich bewegungslos sitzen. Dann tippte ich mit dem Finger auf das Foto und fragte: »Meinst du den Schatten, Bill?«
    »Bingo, genau den.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Es geht mir um den Schatten des Beils, der eigentlich kein Motiv hat.«
    »Moment mal. Da ist ein Beil abgebildet.«
    »Das schon, aber es dürfte keinen Schatten werfen. Pass auf.« Bill fasste nach dem Foto. Er schob es aus dem Licht heraus. Jetzt hätte der Schatten verschwinden oder zumindest wandern müssen, das tat er auch nicht. Er blieb, wie ich ihn gesehen hatte, und er zeigte uns tatsächlich den Umriss eines Beils.
    »Ist das normal, John?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eben.«
    »Wann ist er dir denn aufgefallen?«
    »Nicht beim ersten Sortieren der Bilder. Er war auch nicht da, als ich das Foto in der ersten Vergrößerung sah. Erst an diesem Abend ist er mir aufgefallen.«
    Das war schon ungewöhnlich. Sheila drückte mir ein Glas Rotwein in die Hand. Automatisch trank ich einen

Weitere Kostenlose Bücher