1144 - Operation Hornissenschwarm
daß Cascha seinen Gegner schon beim ersten Angriff tötet?"
Die Zuhörer, deren Zahl mittlerweile auf fast fünfhundert angestiegen war, brüllten begeistert. Sie forderten eine gute Waffe für Schamar.
„Laß dich nur nicht täuschen", sagte Jen Salik leise. „Sie sind nicht für unseren Freund.
Sie wollen nur, daß der Kampf möglichst lange dauert, damit sie ihren Spaß haben."
Einer der hartgesottenen Blinden brachte Schamar einen anderen Dorn, einen glänzenden, messerscharfen Stahl.
„Kämpfer?" rief Schoc. „Seid ihr bereit?"
„Ich bin bereit", antwortete Cascha und hieb seinen Schwanz dröhnend auf den Boden.
„Von mir aus kann es losgehen", sagte Schamar.
„Viel Glück, Junge", murmelte Ras Tschubai.
„Wir drücken dir die Daumen", fügte Jen Salik hinzu.
Das Licht erlosch, und es wurde so dunkel, daß auch nicht der geringste Lichtschimmer mehr zu erkennen war. Zugleich wurde es still in der Halle.
Etwa eine Minute verstrich, ohne daß etwas geschah. Alle Zuhörer lauschten in atemloser Spannung.
Dann lachte Cascha.
Sein Lachen klang unheimlich und drohend, und es drang bis in die hintersten Sitzreihen vor.
Ein leichtes Schleifen wurde hörbar, und die beiden Terraner glaubten, sehen zu können, wie sich der massige Körper Caschas über den Boden schob.
Wieder ertönte ein leises Lachen. Dann plötzlich erschütterten eilige Schritte den Boden der Arena, und Stahl schlug klirrend auf Stahl.
Schamar schrie schmerzgeplagt auf.
„Das war die linke Schulter", rief Cascha und eilte mit schweren Schritten durch die Arena. „Das tut weh, was? Warte nur. Der nächste Stich geht dir in die Flanke. Das wird noch unangenehmer."
„Er ist hilflos gegen Cascha", wisperte Jen Salik. „Vollkommen hilflos."
„Ich begreife es nicht", erwiderte Ras Tschubai ebenso leise. „Die hartgesottenen Blinden bewegen sich so sicher, als ob sie sehen könnten."
„Und Schamar ist in dieser Dunkelheit blind!"
5.
„Endlich haben wir eine Armadaschmiede gefunden", sagte Rhodan. „Und wir werden alles tun, um Gucky, Ras und Jen herauszuholen."
Er befand sich in einer Runde der führenden Persönlichkeiten von BASIS-ONE, die sich in einem großzügig angelegten Gebäude im „Tal der Adler" versammelt hatte.
„Selbstverständlich können wir nicht die gesamte Galaktische Flotte gegen den Schmiedewall und die Armadaschmiede einsetzen. Damit hätten wir nach übereinstimmender Meinung aller keine Aussicht auf Erfolg. Clifton Callamon hat jedoch eine ‚Operation Hornissenscharm’ vorgeschlagen, und diese Idee halte ich für die beste."
Rhodan blickte kurz in die Runde. Alle hörten ihm gespannt zu, obwohl die wesentlichen Dinge bereits abgesprochen waren, und er nun eigentlich nur noch zusammenfaßte, was sie beschlossen hatten.
„Eine Flotte von fünftausend Raumschiffen, die sich aus Einheiten der Galaktischen Flotte und aus denen der kranischen Flotte zusammensetzt, startet noch heute. Dabei werden vor allem diejenigen Raumschiffe eingesetzt, die über besonders viele Beiboote verfügen. Die großen Raumschiffe, angeführt von der SEDAR, werden versuchen, den Wall mit einem Scheinangriff in Atem zu halten. Ihnen folgt der ,Hornissenschwarm’ aus Tausenden von Beibooten. Gelingt es auch nur einem Dutzend dieser Hornissen, den Schmiedewall zu durchbrechen und zur Armadaschmiede vorzudringen, können wir vielleicht etwas für die drei Verschollenen tun."
Rhodan zögerte kurz, dann erklärte er Tanwalzen, den Kommandanten der PRÄSIDENT, zum Oberkommandierenden der „Operation Hornissenschwarm". Danach folgte nur noch eine kurze Diskussion darüber, wer von den Anwesenden an der Befreiungsaktion teilnehmen sollte. Rhodan entschied sich unter anderem für Clifton Callamon und die Mutanten Fellmer Lloyd und Irmina Kotschistowa.
Auch Alaska Saedelaere wurde vorgeschlagen, doch dem Totenbleichen ging es so schlecht, daß er nicht in Frage kam. Er lag in einer Bordklinik der BASIS.
Abschließend gab Rhodan den Startbefehl für die Flotte.
Er blickte auf sein Chronometer, als Tanwalzen sich von ihm verabschiedet hatte.
Es zeigte den 13. 12. 426 NGZ an. Das entsprach dem 13. 12. des Jahres 4013 n. Chr.
*
Cascha schrie gellend auf. Er rannte offenbar quer durch die Arena, und er wußte genau, wo Schamar war. Klirrend schlugen die Waffen der beiden Kontrahenten gegeneinander, und Funken sprühten auf.
Eine Serie von dumpfen Schlägen folgte. Dann stürzte ein schwerer Körper auf
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