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1145 - Das Haus der Selbstmörder

1145 - Das Haus der Selbstmörder

Titel: 1145 - Das Haus der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre.«
    Der Inspektor nickte und machte den Anfang, indem er seinen Fuß auf die erste flache Holzstufe setzte, die ziemlich glatt war.
    Jane folgte ihm. Hinter ihr war Als Stimme zu hören. Er flüsterte und jammerte zugleich. Was er sagte, hörte Jane nicht. Ihr war nur klar, dass er unter großer Angst litt.
    Suko, der die flache Treppe hinter sich gelassen hatte, nickte Jane noch einmal zu. »Dann los…«
    ***
    Friedhofswürmer - Boten des Zerfalls, der Vernichtung. Tiere, die sonst tief in der Erde existierten, hatten ihre Verstecke verlassen und waren an die Oberfläche gekrochen.
    Das also war das eigentliche Grauen dieser Welt!
    Sie waren auf der Suche nach Nahrung, und sie warteten nicht, bis jemand tot war. Ansonsten gehörten sie zu den Tieren, die Leichen fraßen und zersetzten, ebenso wie die Käfer, die ich in diesem Fall allerdings nicht sah.
    Es waren eben nur die Würmer. Rötlich schimmernd, eklig und dick. Auch leicht durchsichtig und mit einer glatten Haut überzogen, die wie Speichel oder Schleim aussah.
    Sie hatten noch nicht Jacks gesamten Rücken erfasst, aber einen Teil schon, und ich musste den Mann erst einmal zur Seite ziehen, um ihn vom unmittelbaren Gefahrenherd zu entfernen.
    Ich legte den Stöhnenden auf den Bauch und schaut mich in der Umgebung um.
    Hier gab es noch keine Würmer. Das Nest lag jetzt ein paar Schritte entfernt, aber die dicken Maden merkten sehr wohl, dass ich ihnen das Opfer entrissen hatte. Sie wollten es nicht aufgeben und krochen auf Kessler zu.
    Nicht gerade wenige hatten sich an seinem Rücken regelrecht festgehakt. Sie waren tatsächlich dabei, sich durch die Kleidung, dann durch die Haut und später in das Fleisch zu bohren. Sie würden den Körper übernehmen und ihn von innen zerstören.
    Die Rückenwunde war ungefähr so groß wie die beiden Hände eines erwachsenen Menschen. Ein muldenartiges Loch, in dem sich die Würmer wohl fühlten und auch Jack Kessler Schmerzen zufügten, denn das Stöhnen war nicht gespielt.
    »Halte durch, Jack!« Ich wollte ihm Mut machen. »Es wird nicht mehr lange wehtun.«
    Es war eine verdammte Arbeit. Ich musste die Würmer aus den Blut- und Hautresten hervorpulen und tat dies mit spitzen Fingern. Sie wehrten sich, drehten und wühlten sich weiter in den Körper hinein, um ihn zu zerfressen. Der Mensch war ihre Nahrung. Ich holte heraus, so viele ich schaffte, und schleuderte sie weg.
    Zurück blieb die blutende und nässende Wunde, in die sich noch Stoffreste hineingedrückt hatten.
    Ob und wie viele Würmer es geschafft hatten, in den Körper einzudringen, war mir leider unbekannt.
    Jack Kessler lag noch immer auf dem Bauch. Sein Körper zuckte. Ich hörte ihn schwer atmen. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht. Dreck klebte in seinem Gesicht, und er flüsterte mit rauer Stimme die nächsten Worte.
    »Das ist der Fluch der Toten. Die Würmer und die Toten. Sie haben ihre Heimat gefunden. Die Geister sind da. Sie wollen mehr, immer mehr, das weiß ich.«
    Ich beugte mich tief zu ihm herab. »Was wollen sie, Jack? Was genau? Sag es!«
    »Seelen, Menschen…«
    »Wer?«
    »Die Toten. Die Selbstmörder, die sich in den Tod stürzten und in dieser Welt landeten. Ich habe doch ihre Stimmen gehört. Ich weiß, worum es hier geht. Sie alle sind trotzdem arm dran. Sie suchen nach der Erlösung, und sie wollen endlich ihre Ruhe haben, verstehst du das? Sie brauchen die Ruhe, um endlich in die Sphären der Erlösung eingehen zu können. Deshalb locken sie auch die Menschen und tauschen ihre Seelen gegen die eigenen. So haben sie dann die ewige Ruhe gefunden. Ihre Seele für eine andere. Was das für die fremde bedeutet, das wissen sie genau, doch es ist ihnen egal. Völlig egal. Aber mir nicht. Ich will nicht, verdammt! Ich will nicht, dass meine Seele keine Ruhe findet. Ich bin durch das Tor gesprungen, weil ich den Stimmen nicht widerstehen konnte, und dann waren die Würmer da. Wir sind ihre Nahrung, und unsere Seelen werden von den anderen als Pfand genommen. Es ist ein Kreislauf, den keiner durchbrechen kann. Der alte Friedhof war schon immer verflucht. Damals schon, als es das Zuchthaus noch gab. Das liegt alles so weit schon zurück. Doch sie haben nichts vergessen, gar nichts, und sie machen weiter.«
    Allmählich lichtete sich der Nebel. Ich wusste jetzt, worum es hier ging. Auf einem Friedhof, der in der Gegenwart schon so gut wie nicht mehr vorhanden war, fand auf einer anderen Zeitebene oder auch in einer anderen Dimension

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