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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angegriffen. So aber tat er nichts. Er war einzig und allein auf sein neues Ziel fixiert, und das war die Tür.
    Um ihn nicht zu stören, mussten wir zur Seite treten. Suko und ich taten es zugleich. So schufen wir der Gestalt eine Lücke, durch die sie gehen konnte.
    Er behielt seine starre Haltung, und als er die Tür erreicht hatte, blieb er stehen. Mit dem Knie stieß er gegen das Holz.
    Wir waren gespannt, wie es weiterging. Ein denkender Mensch hätte nach der Klinke gegriffen, um die Tür zu öffnen. Harris dachte nicht mehr. Er musste sich mehr auf seine Instinkte verlassen, falls diese noch vorhanden waren.
    Möglicherweise hatte er auch den Befehl erhalten, als sich die rechte Hand auf die Klinke legte und er die Tür öffnete wie ein völlig normaler Mensch.
    »Das ist ja super«, flüsterte Suko.
    »Mal sehen, wo er hinwill.«
    Wir waren beide froh, dass uns die Gestalt bisher nicht zur Kenntnis genommen hatte. Wir waren für sie gar nicht vorhanden. Der Anfang zumindest war positiv. Wenn es so weiter lief und ihn nichts störte, würde er uns vielleicht ans Ziel führen.
    Er trat über die Schwelle.
    Wir blieben hinter ihm, schauten aber an ihm vorbei. Ich hoffte nur, dass Mrs. Harris in ihrem Zimmer blieb. Sie würde durchdrehen, wenn sie ihren Mann sah. Bisher war sie davon überzeugt gewesen, dass er gestorben war. Ob sie es verkraftete, wenn er ihr jetzt als lebende Person entgegenkam, war fraglich.
    Es passierte nichts. Er konnte gehen. Er lief sogar auf die Treppe zu. Suko lächelte und reckte den rechten Daumen hoch. Für uns lief es wie geschmiert. Wenn alles so weiterging, dann gelangten wir möglicherweise schneller ans Ziel, als wir es uns vorgestellt hatten.
    Er ging jetzt dicht an der Wand mit der Blümchentapete entlang. Er berührte sie auch ab und zu mit den Schultern, löste dabei aber kein Bild vom Haken und stieß nur einmal gegen einen Rahmen, wobei das Bild zu schaukeln begann.
    Die erste Stufe berührte er mit einem tappenden Schritt. Er hatte von der rechten auf die linke Seite gewechselt, um eine Hand auf das Geländer legen zu können. Als die Hand über das Holz hinwegglitt, hörten wir das leise Schleifgeräusch, das ihn auch auf dem Weg nach unten begleitete.
    Stufe für Stufe ließ er hinter sich. Menschen, die ihn nicht kannten, hätten ihn für einen Mann halten können, der nach langer Zeit sein Bett verlassen hatte und nun Schwierigkeiten mit dem Kreislauf hatte, da er durch die lange Bewegungslosigkeit im Keller war.
    Stufe für Stufe tappte er weiter.
    Suko und ich blieben hinter ihm. Bisher war alles »normal« verlaufen. Das würde, das musste sich ändern, wenn der Zombie das Haus verlassen hatte. In seiner Kleidung und auch in seiner Haltung fiel er einfach auf. Die Menschen hier kannten ihren Konstabler, und sie würden ihn auch ansprechen.
    Suko sprach seine Gedanken aus. »Was machen wir, wenn er nach draußen geht?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Wir können ihn ja nicht in den Wagen setzen und ihn zwingen, uns zum Ziel zu bringen.«
    Das stimmte. Er hatte auch keinen Sinn, wenn wir jetzt über einen Plan nachgrübelten. Wir mussten die Dinge einfach auf uns zukommen lassen.
    Die erste Hälfte der Treppe hatte der Zombie bereits hinter sich gelassen. Er stoppte nicht, sein Weg war vorgezeichnet. Er ging ihn nicht freiwillig. Für uns sah es so aus, als hinge er an einem langen, aber unsichtbaren Faden, den nur er kannte.
    Die letzten Stufen lagen vor ihm. Mrs. Harris hatte sich nicht blicken lassen. Wenn möglich, mussten wir noch einem Arzt Bescheid geben, damit er sich um die Frau kümmerte. Es war zu erwarten, dass der große Schock noch kam.
    Peter Harris tat den letzten Schritt, der ihn von der Treppe wegbrachte. Er stemmte seinen rechten Fuß auf den Boden und löste die linke Hand vom Geländer. Der Flur war nicht lang. Er brauchte bis zur Tür nur ein paar Schritte.
    Die Diensträume lagen jetzt an seiner rechten Seite. Dort befand sich auch der Eingang.
    Alles war still im Haus. Auch wir verhielten uns so leise wie möglich.
    Harris ging weiter. Und nicht mehr so schwankend. Der Weg nach unten hatte ihm offenbar gut getan. Den Kopf hielt er sehr starr, als wäre dieser ein aufgeschraubter Teil.
    Er passierte die Tür zum Dienstzimmer.
    Das heißt, er wollte es, aber es kam nicht mehr dazu. Plötzlich wurde sie von innen aufgerissen, und genau diese Aktion überraschte auch uns, so dass wir keinen Schritt weitergingen.
    Eine Frau erschien - Mrs.

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