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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dazwischen blieb. Mal sahen sie einen Hund, mal eine Katze, aber sie fuhren weiter und näherten sich der Ortsmitte.
    Conrad Kelly hatte seinen Laptop ausgeschaltet. Er brauchte das Gerät nicht mehr. Es war alles gelaufen. Sie würden die Bullen hier finden, und sie irrten sich nicht.
    Conrad lachte bösartig auf. »Bulle zu Bulle!« Er hatte die kleine Polizeistation entdeckt und auch den nicht weit davon entfernt parkenden Rover.
    Nathan lächelte nur.
    »Fahr hin und…«
    »Nein.« Glide schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht, Conny.« Er tippte auf das Bremspedal und lenkte das Auto an den Straßenrand. »Hier warten wir.«
    »Und?«
    Nathan fing den Blick seines Cousins auf. »Irgendwann werden sie wieder rauskommen.«
    Conrad nickte. Er griff nach der MPi. Wieder war sein Cousin schneller und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich habe dir doch gesagt, dass du nichts überstürzen sollst. Nicht so hitzig. Du bekommst sie noch früh genug vor die Mündung.«
    Kelly ärgerte sich. Er ließ die Scheibe des Seitenfensters nach unten gleiten, um frische Luft zu atmen. »Allmählich glaube ich, dass du den Bullen gar nicht an den Kragen willst, verdammt.«
    »Doch, aber auf meine Art. Den richtigen Zeitpunkt abwarten, dann zuschlagen.«
    Conrad schwieg. Er kam gegen die Argumente seines Cousins nicht an. Die Mütze für das Gesicht steckte in seiner rechten Tasche. Wenn es soweit war, würde sie wieder übergezogen werden. Noch hatten sie es nicht nötig. Sie wurden auch von den Bewohnern in Ruhe gelassen. Es näherte sich niemand dem Wagen, um neugierige Fragen zu stellen. Außerdem waren die Scheiben getönt. So leicht konnte aus einer gewissen Entfernung niemand in das Innere schauen.
    Etwa zwei Minuten lang blieb Conrad Kelly still. Das war bei ihm schon außergewöhnlich. Länger hielt er es allerdings nicht aus und schüttelte schließlich den Kopf. »Ich weiß noch immer nicht, was die Typen in diesem verdammten Kaff wollen.«
    »Abwarten«, erwiderte Nathan gelassen.
    Jetzt regte sich Conrad wieder auf. »Scheiße, abwarten! Das will ich nicht. Ich will nicht warten. Ich will handeln.« Er bewegte seinen Kopf. »Sieh dich doch mal um, Nathan. Fällt dir nichts auf?«
    »Nein, warum?«
    »Dieses verdammte Kaff ist alles andere als normal. Wir kennen das aus der Heimat. Auch da gibt es Dörfer. Hier aber habe ich das Gefühl, als wären die Leute tot, obwohl sie leben. Lethargisch. Sie trauen sich kaum raus. Selbst aus den Kneipen hörst du nichts. Keine Stimmen, keine Musik, das ist bei uns anders.«
    »Reiß dich zusammen. Die sind nicht ohne Grund hergefahren.«
    Das hatte Conrad schon oft gehört. Und wie so oft dachte er darüber nach. »Ich begreife es trotzdem nicht. Da kannst du sagen, was du willst, Mann. Fast habe ich das Gefühl, als hätten sie uns hergelockt, verstehst du?«
    »Ja, aber das ist Unsinn.«
    »Wieso? Denen traue ich alles zu. Eines sage ich dir, Nathan, ich will, dass sie den Sonnenaufgang nicht mehr erleben. Da sollen die beiden tot sein. Am liebsten würde ich in den Bullenbau marschieren und sie abknallen.«
    »Hüte dich!«
    »Ja, ja, war auch nur ein Gedanke.« Conrad schaute sich wieder um. »Was kann einen Bullen vom Yard nur hierher führen? Das will mir nicht in den Kopf. Dazu reicht meine Phantasie nicht aus.«
    »Vergiss nicht, dass es keine normalen Bullen sind. Da steckt mehr dahinter. Du hast dich so schlau gemacht.«
    »Klar, habe ich.« Conrad reckte sich. »Spezialtypen, die nur eingesetzt werden, wenn es um harte Dinge geht. Habe ich gehört, ist mir auch klar.«
    »Man nennt diesen Sinclair Geisterjäger.«
    »Will der Geister jagen?«
    Glide hob die Schultern. »Es ist die passende Gegend dafür. Denk nur an unsere Heimat.«
    »Ja, das mache ich doch immer. Dahin werde ich auch wieder verschwinden. Wir bleiben für eine Weile in Deckung und nehmen uns dann den nächsten vor. Die IRA ist nicht tot, auch wenn das viele denken und glauben. Sie irren sich.« Er lachte und rieb seine Hände. In den Augen lag wieder das gefährliche Funkeln. Conrad Kelly stimmte sich schon auf die Zukunft ein, bis er plötzlich das Zischen seines Cousins vernahm und sofort still war.
    »Da ist geschossen worden!«
    »Was?«
    »Ein Schuss, verdammt!«
    »Wo?« Kelly griff schon zur MPi.
    »Im Bullenbau, glaube ich.«
    Da hatte auch Conrad verstanden. Er blieb ebenso still wie sein Cousin und wartete ab.
    Beide standen unter Strom. Etwas Kaltes rieselte ihren Rücken hinab, aber sie

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