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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Harris!
    Und sie hatte eine Waffe. Sie kam wie aus einer Wolke entlassen, sie war überhaupt die Überraschung und hielt die Dienstpistole ihres Mannes mit beiden Händen fest.
    »Du Monster!« brüllte sie und schoss…
    ***
    Es war wirklich so, dass keiner von uns hatte eingreifen können. Alles lief zu schnell ab, auch wenn Mrs. Harris sich jetzt nicht mehr bewegte und auf der Türschwelle stand.
    Ihr Gesicht spiegelte Gefühle wie Hass, Ekel und Abscheu wider. Wir hatten uns wahrscheinlich von ihr täuschen lassen. Mrs. Harris war sehr wohl bekannt gewesen, was mit ihrem Mann passiert war.
    Nun zog sie die Konsequenzen!
    Und sie konnte schießen. Es war auch keine Kunst, aus dieser kurzen Distanz zu treffen. Jeden Schuss begleitete sie mit einem Schrei, und sie ließ Harris keine Chance.
    Die erste Kugel durchschlug seinen Hals.
    Das zweite Geschoss hämmerte in seinen Leib, etwa in Höhe des Bauchnabels.
    Die dritte Kugel fuhr in den rechten Oberschenkel. Das Bein reagierte wie unter einem Hammerschlag. Es wurde zur Seite geschleudert, und der Untote knickte weg.
    Harris verlor den Halt. Er kippte nach rechts und fiel uns entgegen. Wir griffen nicht ein, weil wir beide befürchteten, in eine vierte Kugel zu laufen, aber die drei hatten Mrs. Harris gereicht. Sie schoss nicht mehr, sie stöhnte nur noch und ließ die Waffe fallen, als wäre sie glühend heiß geworden.
    Die Pistole polterte zu Boden. Mrs. Harris torkelte rückwärts in das Büro hinein und entschwand unseren Blicken. Wir hörten noch ein polterndes Geräusch, dann waren wir bei dem Zombie, der auf diese Weise bestimmt nicht getötet werden konnte.
    Das wusste ich, denn ich hatte mit Stuart Gray meine entsprechenden Erfahrungen gemacht.
    Suko wusste, dass ich allein zurechtkam. Er kümmerte sich wieder um Mrs. Harris und eilte ins Büro. Eine Sekunde später hörte ich den Schrei und auch den Schuss.
    Plötzlich war der Zombie unwichtig geworden. Ich glaubte auch, noch Sukos Schrei gehört zu haben. Oder einen Ruf, was auch immer. Jedenfalls stürmte ich das Dienstzimmer. Ich sah zuerst nur Sukos breiten Rücken und dann Mrs. Harris, die auf dem Boden lag.
    Sie hatte sich erschossen.
    Den Mund geöffnet, den Lauf der Waffe hineingesteckt und dann abgedrückt.
    Der Anblick war schlimm, und ich drehte mich zur Seite. Suko folgte meiner Bewegung. »Ich konnte nichts tun, John«, flüsterte er. »Tut mir leid.«
    »Woher hatte sie die Waffe?«
    »Es gab da noch eine zweite«, erwiderte er tonlos. »Sie lag auf dem Schreibtisch. Ich habe sie zu spät gesehen und konnte es auch nicht glauben, aber es ist passiert. Sie muss… mein Gott, sie hat uns beide getäuscht. Vielleicht hat sie doch mehr gewusst und nun keine Chance mehr gesehen, die Dinge zu richten.«
    »Dafür hat sie sich selbst gerichtet.«
    Suko sagte nichts. Er hob nur die Schultern. Ich wusste, wie es in ihm aus sah.
    Ich schlug ihm auf die Schulter.
    »Komm, es hat keinen Sinn zu grübeln, wir müssen uns um Harris kümmern.«
    Noch beim Sprechen drehte ich mich. Die Tür stand offen, aber den Zombie sahen wir nicht. Er war weiter in den Gang hinein gefallen.
    Ich stand zuerst dort.
    Harris existierte noch. Drei Kugeln hatten ihm nichts ausgemacht. Einer wie er war so nicht mit normalen Kugeln zu vernichten. Er lag auch nicht mehr auf dem Boden und war dabei, auf allen vieren nach vorn zu kriechen, um die Tür zu erreichen.
    Kurz bevor er es geschafft hatte, richtete er sich auf. Er drehte sich um.
    Wir starrten uns an.
    Und jetzt sah ich, dass er die Waffe an sich genommen hatte. Ob es noch Instinkte in ihm gab, die ihm mitteilten, wie er sie zu handhaben hatte, wusste ich nicht. Aber die Pistole war nicht leergeschossen, und er zielte damit bereits auf mich. Er konnte jede Sekunde abdrücken.
    Für mich war es zu spät, nach der Beretta zu greifen. Ich hätte nur die Chance gehabt, mich zu Boden zu werfen. Da wäre ich möglicherweise einem Treffer entgangen.
    Der Schuss fiel.
    Nicht der Zombie hatte geschossen, sondern der hinter mir stehende Suko. Er hatte das Büro verlassen, genau gezielt und auch haargenau getroffen.
    Das geweihte Silbergeschoss war mitten in die Stirn der untoten Gestalt hineingejagt. Die Wucht schleuderte den Körper bis gegen die Eingangstür zurück. Sie zitterte unter dem Aufprall, hielt jedoch stand, und der Zombie rutschte mit dem Rücken daran herunter.
    Ich drehte mich um.
    Suko zuckte die Achseln. »Sorry, John, aber es ging nicht anders.« Er lächelte

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