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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Backe putzen. Er ist nicht in der Lage, dir zu helfen. Ich bin nämlich nicht allein gekommen. Du hättest schon drei erschießen müssen und nicht nur einen.«
    »Der Rover, nicht?«
    »Klar«, sagte er lachend.
    »Alle Achtung. Ihr seid uns auf den Fersen geblieben.«
    »Nur eine kleine Wanze. Das war alles. Man muss die Bullen mit ihren eigenen Waffen schlagen. Wenn man sich das immer vor Augen hält, kommt man auch weiter.«
    »Was ist mit meinem Freund?«
    »Er lebt noch. Aber ich sage dir, dass er den gleichen Weg gehen wird wie du.«
    Was sollte ich da noch sagen? Ich hatte bisher nur wenig mit den Mitgliedern der IRA zu tun gehabt. Ich jagte andere Geschöpfe als diese Terroristen. Aber ich wusste auch, dass sie mit den normalen Maßstäben, die bei Berufskillern angesetzt wurden, nicht zu messen waren. Sie waren anders, denn bei ihnen spielten auch Gefühle mit. Wenn sie starben, dann für eine ihrer Meinung nach gute Sache und für ihre Überzeugung. So sahen sie das.
    Noch immer schaute ich in die Augen. Der Ausdruck hatte sich nicht verändert. Nach wie vor waren sie kalt. Grünes Eis, aus dem die Pupillen bestanden. Wahrscheinlich hätte er mich am liebsten hier in der Kneipe erschossen, aber da gab es noch ein Hindernis.
    Das Hindernis saß auf dem Boden. Es war eine Zeugin. Eine junge Frau, die alles gehört hatte, und die sich jetzt, als es wieder still geworden war, wieder bemerkbar machte.
    Ich hörte sie atmen und leise jammern. Ich wusste, dass auch ihr Leben auf der Kippe stand. Es konnte für sie von Vorteil sein, dass sich der Killer maskiert hatte. Aber er hatte seinen Namen verraten, und das war unter Zeugen nicht gut.
    »Wollen Sie mich hier erschießen?«
    »Ja.«
    »Warum nicht draußen?«
    »Ich bestimme hier, Bulle!«
    »Okay«, flüsterte ich. »Sie haben ja Recht. Aber haben Sie schon mal nachgedacht, welcher Grund uns in diese gottverlassene Gegend getrieben hat?«
    »Es interessiert mich einen Dreck, was ihr als Bullen treibt. Ist das klar genug?«
    »Ja. Trotzdem will ich es Ihnen sagen. Ihr Bruder wird nicht mehr lebendig. Auch durch Ihre Rache nicht. Doch es steckt noch etwas anderes dahinter. Bei diesem Überfall habt ihr Stuart Gray erschossen. So jedenfalls hat jeder gedacht. Es war ein Irrtum. Ihr habt ihn nicht erschossen, sondern ich.«
    Die Sätze hatten ihm nicht gefallen. »Was redest du nur für einen verdammten Scheiß?«, brüllte er.
    »Wir haben ihn gekillt und…«
    »Nein, das war ich!«
    »Warum?«
    »Weil man einen Untoten nicht durch normale Kugeln töten kann. Stuart Gray war kein normaler Mensch mehr. Er war ein lebender Toter, ein Zombie!«
    Conrad Kelly hatte mich ausreden lassen. An seinen Mundbewegungen hatte ich feststellen können, dass er drauf und dran gewesen war, mich zu unterbrechen. Das hatte er nicht getan, sondern den Mund gehalten, und nun war ich auf eine Reaktion gespannt.
    Er blieb stumm und musste das Gehörte erst verkraften. Es hatte ihn aufgewühlt, denn jetzt zitterte die Maschinenpistole in seinen Händen, ohne allerdings an mir vorbei zu zielen. Ich blieb nach wie vor im Fadenkreuz.
    Gilda meldete sich. Auch sie hatte jedes Wort mitbekommen. Sie sagte Worte, aber sie konnte nur flüstern. Mehrmals hörte ich die Worte Zombies und dass es so etwas nicht gibt. Gilda musste völlig von der Rolle sein.
    »Bist du irre?«, flüsterte der Killer. »Bist du völlig durchgedreht? Was erzählst du mir da für einen Scheiß? Zombies, lebende Tote, das ist doch hirnrissig. Da glaubt dir kein Schwein!«
    »Aber ich glaube es.«
    »Dann gehörst du in die Klapsmühle.«
    »Nein, Kelly. Haben Sie sich nicht über meinen Partner und mich schlau gemacht?«
    »Wieso?«
    »Sie müssten möglicherweise wissen, mit welchen Fällen wir uns beschäftigen.«
    Er zögerte mit der Antwort. Dann gab er durch ein Nicken zu, dass er es zumindest nicht ablehnte.
    »Ja, gehört haben wir das. Du hast auch einen Kampfnamen. Geisterjäger, nicht wahr?«
    »Sehr richtig.«
    »Ich habe die Zombies im Kino gesehen«, sagte er nach einer kurzen Denkpause. »Und es waren allesamt andere Gestalten als Stuart Gray. Er war ein Schwein, aber kein Zombie. Er wollte uns finanziell ausbluten. Den ganzen Mist hast du dir ausgedacht, damit es dir in deinen Kram hineinpasst.«
    »Auch Zombies können sich entwickeln«, sagte ich. Leider klang es nicht sehr überzeugend. Ich konnte Kelly verstehen. Er war nie mit diesen Welten in Berührung gekommen. Es lag auf der Hand, dass er

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