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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war zufrieden. Er konnte sich an mich wenden. Um eine Idee drehte er den Kopf, so dass er von oben auf mein Gesicht blicken konnte.
    Mir war nicht viel passiert, abgesehen davon, dass meine Stirn eine Beule bekommen hatte und es sich dahinter auch nicht gut anfühlte. Ich sah nur die Augen.
    Helle Augen! Kalt wie zwei Eisstücke. Leicht grünlich schillernd, aber keine Totenaugen. Sie gehörten demnach nicht einem der neuen Zombies.
    Diesem gnadenlosen Blick ausgesetzt zu sein, machte mir alles andere als Freude. Allerdings zeigte ich meine Besorgnis nicht nach außen und fragte mich nur, was ich diesem Typen getan hatte, der so scharf darauf war, mich vor die Mündung zu bekommen. Mir fiel der fremde Rover ein, aber ich dachte auch an Suko. Wahrscheinlich war er ebenfalls überwältigt worden. Wer ihn überraschte, der gehörte bereits zu den Profis in der Branche.
    Der Mann hielt seine Waffe ruhig in der Hand. Äußerlich gab er sich völlig cool, aber in ihm brannte ein Feuer. Die kalten Flammen des Hasses. Er atmete heftig, dann zitterte er doch und hob seinen rechten Fuß an.
    »Man sollte dich zertreten wie einen Wurm, Sinclair. Oder dich zerquetschen wie eine Kröte. Du hast es nicht anders verdient, verflucht noch mal.«
    Ich hatte mich nicht nur auf seine Worte konzentriert, sondern auch auf die Stimme. Soviel ich mich erinnerte, hatte ich sie noch nie zuvor gehört. Sie war mir völlig fremd, also musste mir auch der Typ fremd sein. Und trotzdem hasste er mich. Ich stand auf seiner Liste, und er war keine Gestalt der Finsternis.
    »Warum?«, fragte ich ihn. »Was habe ich Ihnen getan? Weshalb wollen Sie mich zertreten?«
    »Aus Rache. Ich habe abgewartet. Ich bin dir gefolgt und habe beschlossen, dass du hier in dieser Scheiß-Gegend stirbst.«
    »Wer sind Sie?«
    »Denk nach.«
    »Das habe ich schon getan.«
    Er ließ mir Zeit. Ich merkte, dass etwas Warmes aus meinem rechten Nasenloch rann. Wahrscheinlich Blut. Durch den Aufprall war auch meine Nase in Mitleidenschaft gezogen worden.
    »Haben Bullen eine so kurze Erinnerung?«
    »Meistens nicht. Aber ich kenne Ihre Stimme nicht. Das müssen Sie mir schon abnehmen.«
    »Es ist noch nicht lange her.«
    »Wahrscheinlich…«
    Er konnte jetzt nicht mehr an sich halten. Der Hass war wie ein Motor, der ihn trieb. »Du bist aus der Bank gekommen, Bulle. Du wurdest Zeuge einer Bestrafung und hast eingegriffen. Das hättest du nicht tun sollen, denn du hast jemand erschossen, der für mich verdammt viel wert gewesen ist.«
    Bei den letzten Worten hatte seine Stimme anders geklungen. Nicht mehr so hart und mehr leidend.
    Der Hass war trotzdem nicht daraus gewichen. »Verstehst du nun, was ich meine, verdammt noch mal? Hast du es gehört?«
    »Ja, das habe ich. Ich habe auch jemand erschossen. Ist mir alles bekannt. Nur dieser Mann wollte einen Mord begehen. Ich bin Polizist. Ich habe es verhindern müssen.«
    »Er war mein Bruder!«, schrie mich der Maskierte an. »Verstehst du das? Mein Bruder!«
    »Ja, ich habe es verstanden. Trotzdem ändert es nichts daran, dass er einen Mord begehen wollte!«
    »Keinen Mord!«
    »Was denn?«
    »Eine Strafe. Nur eine verdammte Strafe gegen das Pack, das uns regieren will. Das uns erklärt, wie wir uns verhalten sollen. Das uns unsere Freiheit nimmt. Wir sind Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen. Das sollte mal in deinen verfluchten Bullenschädel hineingehen. Auch wenn es immer anders in den Medien bekannt gegeben wird, für uns geht der Kampf weiter. Es kann nur einen Sieger geben, und das sind wir, verdammt noch mal!«
    Ich hätte es mir denken können. Im Wagen hatten drei Männer gesessen. Einer war tot, die beiden anderen waren entflohen, und einer von ihnen stand hasserfüllt und zum Töten bereit vor mir. Er brauchte nur den Finger zu krümmen, dann würden mich die Kugeln zerfetzen. Es wunderte mich, dass er es noch nicht getan hatte. Wahrscheinlich gehörte er zu den Menschen, die ihre Rache und den anschließenden Mord erst noch genießen wollten.
    Der leichte Geruch von Waffenöl stieg mir in die Nase. Er stammte von der Maschinenpistole, die der Killer sehr sorgfältig pflegte. Das Mündungsloch glotzte mich an wie ein leeres Auge, und Kälte hielt meinen Körper umklammert.
    »Darf ich wenigstens Ihren Namen wissen?«, fragte ich.
    »Ja, Bulle, gern sogar. Ich heiße Conrad Kelly. Ich werde derjenige sein, der dich in die Hölle schickt. Und solltest du auf deinen Kollegen hoffen, dann kannst du dir das von

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