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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tarja-Batha haltlos in die Tiefe stürzen würde, sobald sie das Gebiet der großen Strömungen verließen. Aber sie stellten alsbald fest, daß die Pflanze sich auch hier noch recht gut führen ließ - wahrscheinlich gerade weil sie so klein und leicht war. Allerdings kamen sie allmählich in den Bereich schnell und unberechenbar wechselnder Winde, und sie waren gezwungen, ständig an den Steuerseilen zu arbeiten.
    Sie hatten sich die Stellung der Zeitgipfel, in deren Nähe der fliegende Ajuthe verschwunden war, genau eingeprägt, und die Tardaja hatte sich nur wenig davon entfernt. In unregelmäßigen Kurven schraubte die Pflanze sich nach unten, und je tiefer sie kamen, desto häufiger bockte die kleine Tarja-Batha in den unberechenbaren Winden.
    Manchmal stellte sie sich so schräg, daß Kenije glaubte, sie würde umkippen, aber vorerst gelang es ihnen immer wieder, das Gleichgewicht herzustellen.
    Die Zeitgipfel wurden riesig, und die Senken zwischen ihnen schienen viel größer zu sein, als die Carmena bisher angenommen hatten. Außerdem wurde es allmählich dunkler um die beiden kühnen Entdecker herum, obwohl Zweistern fast im Zenit stand - und dann sackte die Tarja-Batha plötzlich durch, und sie dachten, daß dies das Ende sei. Erst wenige hundert Meter über dem Boden gerieten sie in eine Luftströmung, die die Pflanze auffing.
    Schweigend trieben sie über die öde Oberfläche ihres Heimatplaneten, hielten Ausschau nach den fliegenden Ajuthe und kämpften gegen die Versuchung an, die günstige Strömung auszunutzen und sich von ihr nach oben tragen zu lassen.
    „Er muß hier irgendwo sein", summte Okarwen schließlich bedrückt.
    Kenije betrachtete die Zeitgipfel, deren Spitzen ihnen so nahe waren, daß sie ohne weiteres daran hängen bleiben konnten, und ihn schauderte es. Er fragte sich, wie Okarwen sich seiner Sache so sicher sein konnte, denn die Zeitgipfel sahen aus dieser Perspektive sehr fremd und seltsam aus.
    „Ich glaube, wir müssen noch ein kleines Stückchen weiter nach Süden", fuhr Okarwen fort.
    Kenije empfand großen Widerwillen bei dem Gedanken, die Stellung der Steuerblätter zu verändern, denn im Augenblick trieb die Tarja-Batha verhältnismäßig ruhig dahin. Aber andererseits würde ihr derzeitiger Kurs sie unweigerlich gegen einen der Zeitgipfel tragen, wenn sie lange genug warteten. Also hängte er sich in die Seile - und dann sah er fast genau auf dem neuen Kurs etwas, das nicht in diese öde Landschaft paßte.
    „Dort ist er!" stieß er hervor. „Okarwen - wir haben ihn gefunden!"
    Es mußte der fliegende Ajuthe sein. Auf keinen Fall war es ein Zeitgipfel, und da sie kein auch nur annähernd ähnliches Gebilde gesehen hatten, seit sie herabgestiegen waren, ließ es sich wohl ausschließen, daß derartige Dinge zum üblichen Inventar einer Zeitsenke gehörten.
    Aber wenn es der fliegende Ajuthe war, dann war dies die größte Behausung, die je ein Carmena zu Gesicht bekommen hatte.
    Sie trieben auf die riesige Kugel zu und starrten ihren Fund bewundernd an. Aber sie waren noch immer zu hoch, um sich den Bewohnern des fliegenden Ajuthes bemerkbar machen zu können. Daß es diese Bewohner gab, wurde nun offensichtlich: Winzige Gestalten liefen dort unten herum. Es waren sehr wenige Fremde, aber sie waren unzweifelhaft vorhanden.
    „Warum kommen sie nicht zu uns herauf?" fragte Kenije verunsichert. „Sie müssen uns doch längst entdeckt haben!"
    „Wahrscheinlich ist der Wind dort unten nicht kräftig genug", vermutete Okarwen. „Sie können nicht von der Oberfläche aus starten."
    „Dann können sie uns auch nicht helfen", stellte Kenije enttäuscht fest.
    „Das steht noch längst nicht fest. Vielleicht wissen sie, wie man mit Zweistern reden muß, damit er uns und den Pflanzen seine Kraft schenkt."
    „Dann sollten sie zu Zweistern fliegen, anstatt in einer Zeitsenke herumzustehen", bemerkte Kenije kritisch.
    Okarwen dachte angestrengt nach.
    „Wir wissen sehr wenig über Zweistern", summte er schließlich. „Wir sollten bei dem fliegenden Ajuthe landen und mit den Fremden sprechen."
    Landen!
    Kenije spürte, wie ihm vor Schreck und Furcht der Rüssel schrumpfte, und er wußte, daß Okarwen das sah, aber es kümmerte ihn nicht im geringsten. Er wollte Okarwen sagen, daß er ihn für verrückt hielt, denn kein normaler Carmena konnte jemals auf die Idee kommen, freiwillig zu landen.
    Die Tarja-Batha nahm beiden Carmena die Entscheidung ab. Sie geriet in ein Luftloch und

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