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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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werde mich um die Angelegenheit kümmern, das ist
doch selbstverständlich.«
    Das Zimmer war einfach. Ein Tisch, zwei Stühle in der Mitte. In
der Ecke ein Bett, daneben ein Schrank. Alles ziemlich düster.
    Gleich neben dem Eingang ein schwerer Kerzenständer. Aus Bronze.
    Im Licht, das vom Flur aus in das Zimmer fiel, erkannte er, daß
die Schranktür offenstand und daß sämtliche Laden herausgezogen waren und daß
Wäsche und Hemden, Zeitschriften und der Inhalt einer Briefkassette wahllos auf
dem Boden verstreut lagen.
    Erstaunen und Reaktion erfolgten zur gleichen Zeit. Und doch eine
Sekunde zu spät.
    Etwas zischte durch die Luft. Es war der schwere Bronzeleuchter.
    Instinktiv duckte Iwan sich noch weg.
    Aber ganz vermeiden konnte er den Schlag auf seinen Schädel nicht.
Es krachte dumpf.
    Kunaritschews Schädel war hart wie Eisen. Er konnte eine Menge
vertragen. Aber dieser Schlag streckte ihn zu Boden. Ein anderer Mann wäre
durch diesen Schlag getötet worden.
    Kunaritschew verdrehte die Augen.
    In seinem Gesicht standen Verwunderung und Ratlosigkeit. Er war
wie ein blutiger Anfänger in eine Falle getappt. Ausgerechnet in diesem
Unschuldslamm steckte der Teufel. Man lernte nie aus.
    Es wurde schwarz vor seinen Augen, und die Welt um ihn herum
versank.
    Kunaritschews Ohnmacht dauerte nur kurze Zeit.
    Er bot alle Willenskraft auf, um seine geistige und körperliche
Kraft zurückzugewinnen.
    Aus der Ferne vernahm er ein Rauschen.
    Er begriff zunächst nicht, was das war. Erst viel später wurde ihm
bewußt, daß es sein eigenes Blut war, das in seinen Ohren rauschte.
    Kunaritschew schüttelte sich.
    Es kam ihm vor, als wäre er eine Ewigkeit ohne Besinnung gewesen.
Er rechnete schon damit, daß er irgendwo gefesselt lag und sich nicht mehr
rühren könne.
    Doch das war ein Irrtum.
    Aus dem diffusen Nebel schälte sich die Umgebung des Zimmers von
Bill Coogan. Alles lag noch so unordentlich herum, wie er es angetroffen hatte.
    Seine Erinnerung setzte voll wieder ein. Er tastete nach seinem
Hinterkopf und zog schnell seine Finger wieder von der schmerzenden, blutverschmierten
Wunde zurück.
    Das schlanke Kind hatte ordentlich zugelangt. Hätte er ihr gar
nicht zugetraut.
    Er richtete sich langsam auf, saß noch benommen da, als er auf
Geräusche aufmerksam wurde.
    »Oben!« rief eine aufgeregte Stimme. »Er muß oben sein.«
    Schritte jagten die ächzenden Stufen herauf. Der Russe kam
taumelnd auf die Beine. Sein erster Griff ging zur Schulterhalfter. Die Waffe
steckte noch. Er riß sie sofort heraus.
    »Hände hoch und keine Bewegung. Sonst knallt’s!«
    Die Stimme kam von einem kleinen dicken Mann, der uniformiert war
und wie aus dem Boden gewachsen plötzlich zwischen den Türpfosten stand.
    Neben ihm tauchte ein zweiter auf. Was der eine in der Dicke
mitbrachte, machte der andere durch’ seine Länge wett.
    Iwan Kunaritschew atmete auf. Polizei. Er hatte sich seelisch
schon auf eine Schlägerei eingestellt »Fein, daß Sie kommen.« X-RAY-7 steckte
seine Smith and Wesson Laser in die Halfter zurück.
    »Geben Sie die Kanone her«, forderte der Dicke ihn auf.
    Die beiden Polizeibeamten drangen vollends in den Raum. Mit einem
Blick schien ihnen die Situation klar zu sein.
    »Stimmt alles«, murmelte der Lange.
    Iwan Kunaritschew begriff noch immer nicht, wie die Dinge liefen.
    Er schüttelte kaum merklich den Kopf. »Ich fürchte, Sie sind einem
Irrtum zum Opfer gefallen«, murmelte er, während er seine Waffe aushändigte.
    »Verwechslung?« schnarrte der Lange. »Hast du das gehört, Henry?«
Er zog ein paar Handschellen aus der Tasche. »Wir wollen Sie nicht allzu lange
auf die Folter spannen. Mister. Sie kommen jetzt schön mit uns. Wir haben noch
eine Zelle frei, und morgen kümmert sich dann der Richter um Sie. Ziemlich viel
Unordnung, die Sie hier angerichtet haben. Hat sich doch gar nicht gelohnt,
wie? Bei zwei alten Leuten einzubrechen, tss, tss.« Er schüttelte den Kopf und
zeigte mit seinem »tss, tss« eine häßliche Zahnlücke, die er offenbar von einer
handfesten Auseinandersetzung mit ein paar Raufbolden zurückbehalten hatte.
Diese Erinnerung schien ihm so viel wert zu sein, daß er die Lücke nicht
beseitigen ließ.
    »Ich hab’ das Durcheinander hier nicht angerichtet, und ich bin
auch nicht mit Gewalt in die Wohnung eingedrungen, meine Herren«, entgegnete
Kunaritschew leise.
    »Ach, wirklich?« zischelte der Lange. Alles an ihm war spitz und
dünn, und wenn er sich auf einen

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