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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Augen an. Er schien schon wieder vergessen zu haben, was er gerade
zuvor gesagt hatte.
    Sein zerrissenes Bewußtsein zeigte nun tiefe Spalten. Denkvorgänge
fielen aus, Erinnerungen schwanden, Zusammenhänge kamen kaum noch zustande.
    »Ja, ich bin ihr Freund. Ich werde Sie jetzt begleiten.«
    »Wir werden nach oben gehen. Ich werde Ihnen meine Unterlagen
zeigen, Ihnen alle Listen vorlegen. Sie müssen schließlich wissen, wie viele
ich schon … Sie verstehen?« Er machte ein geheimnisvolles Gesicht und blickte
Larry von unten herauf an.
    »Ja, ich verstehe.« Für X-RAY-3 stand fest, daß dieser Mann so
schnell wie möglich in sicheren Gewahrsam genommen werden mußte.
    »Kommen Sie. Gehen wir hier ’raus. Nicht durch jenen Eingang
dort!« Er drehte sich halb um und winkte in Richtung des Geheimganges ab. »Ich
muß Ihnen etwas anvertrauen.« Er näherte seinen Mund dem Ohr Larrys, als wolle
er damit unterbinden, daß sonst jemand noch Zeuge wurde. »Der Geheimgang ist
nicht ganz sicher. Ein gewisser Morrison schleift über diesen Weg seine Leichen
aus dem Haus.«
    Jetzt war er völlig übergeschnappt. Jetzt paßte überhaupt nichts
mehr.
    X-RAY-3 verdrehte die Augen und folgte dem Irren nach, der ihm
eifrig winkte und mit schnellen Schritten auf die Tür zueilte, sie aufriß und
in den finsteren Gang hinaushuschte.
    Larry und Pamela folgten ihm auf dem Fuße nach.
     
    ●
     
    Morrison blieb plötzlich stehen. Er stand vor der Treppe.
    »Wir müssen nach links«, zischelte er und schnickte mit dem Kopf.
»Das wird Sie interessieren, mein Freund. Sie sind doch mein Freund, nicht
wahr?«
    Ihm schienen plötzlich Zweifel zu kommen. Er musterte Larry, er
starrte auch die schweigsame Pamela Delivery an. Aber die schien er gar nicht
zu sehen. Sein Blick ging durch die Engländerin hindurch.
    »Ja, ich bin ihr Freund«, bestätigte ihm Larry.
    Morrison atmete auf. Er legte seine Hand erleichtert aufs Herz.
»Das beruhigt mich«, sagte er schnell. »Ich wollte mich nur vergewissern. Man
muß aufpassen, heutzutage. Feinde, überall lauern Feinde.«
    Er zwängte sich in dem schmalen Gang an Larry Brent vorbei. Im
Kellergewölbe selbst brannte kein Licht, doch der Lichtschein, der aus dem
angrenzenden Raum fiel, in dem die Hinrichtungen durchgeführt worden waren,
reichte aus, um auch hier draußen zu sehen, wohin man den Fuß setzen mußte.
    »Sie müssen alles wissen, ich kann es mir nicht erlauben, einen
Mitarbeiter im unklaren zu lassen. Das dürfte auch, oben von denen nicht
gutgeheißen werden.« Morrison spitzte die Lippen.
    »Aber wir sollten uns beeilen«, bemerkte Larry. »Wir müssen weg.«
    »Verstehe«, nickte Morrison. Und er nahm es wörtlich. Er begann zu
rennen. Es war erstaunlich, wie schnell er seine alten Beine noch bewegen
konnte.
    Der Gang machte nach zehn Schritten einen scharfen Knick.
    Hier hinten war es weitaus dunkler, da das indirekte Licht nicht
so weit reichte.
    »Wohl wieder einen geheimen Einsatz, wie?« brabbelte Morrison vor
sich hin. »Schafft nur welche her!«
    Larry wußte nicht mehr, wer aus Morrison sprach. War es der
Richter Horst, war es Dr. Bergmann oder eine andere, ihm noch unbekannte
Person?
    »Sind wieder Weiber dabei?« fragte Morrison, und seine Augen
glitzerten wie Eiskristalle.
    »Immer her mit ihnen. Ob blond, braun, rot oder schwarz, ist egal.
Im Korb dann nehmen die Haare doch alle die gleiche Farbe an.«
    Er lachte wie über einen Scherz.
    Larry rieselte es eiskalt über den Rücken.
    Es war abstoßend und widerlich, was Morrison da von sich gab. Er
war heilfroh, daß Pamela Delivery kein einziges Wort verstand.
    Larry war konzentrierte Aufmerksamkeit.
    Morrison nahm aus einer in Augenhöhe befindlichen Nische eine
Fackel, griff in seine Hosentasche, nahm eine Streichholzschachtel heraus und
zündete die Fackel an.
    »Hier hinten gibt es kein elektrisches Licht. Dafür hab’ ich ein
paar andere Überraschungen parat. Sie sollten das oben melden. Vielleicht
gibt’s ’ne Auszeichnung.«
    »Ich werd’ dran denken.«
    Im flackernden Schein der Fackel ging es zum Ende des Ganges. Dort
gab es einen Durchlaß.
    »Hier wird’s interessant«, murmelte Morrison mit wichtigtuender
Stimme. »Meine neueste Einrichtung. Die müssen Sie gesehen haben.«
    Hinter dem schmalen, rechteckigen Durchlaß befand sich nichts
weiter als ein kahler, aus großen Quadersteinen gemauerter Raum. Er war
fensterlos, und rundum gab es keine Tür.
    Sie waren in einer Sackgasse angekommen.
    »Es

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