Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
als er jetzt, während der
Fahrt nach Heancliffe, noch einmal diese Dinge vor seinen geistigen Augen Revue
passieren ließ.
    Fremde waren am Koffer gewesen. Tonbandkassetten fehlten, auch die
Liste, auf der chiffrierte Zahlen gestanden hatten, waren herausgerissen
worden.
    Doch nicht alle geheimen Fächer waren auf diese Weise geknackt
worden.
    X-RAY-7 fand handschriftliche Notizen, die Coogan offenbar zu
einem größeren Bericht hatte verarbeiten wollen.
    Daraus ging hervor, daß ihn eine Person mit dem Namen Sioban
Armagh besonders interessiert zu haben schien.
    Der Name Sioban Armagh war auch in dem Einführungsgespräch von
X-RAY-1 genannt worden.
    Kunaritschew hatte den Zettel an sich genommen.
    Zu wenig wußte er über das, was Coogan veranlaßt hatte, Sioban
Armagh aufzusuchen. Vielleicht war sie auch nur eine Mittelsperson, hatte
direkt nichts mit den Dingen zu tun. Das wiederum würde verständlich machen,
daß Coogan auf seinem Notizzettel Begriffe wie »Kennerin der keltischen
Sprache, verfügt über Kenntnisse der keltischen Mythologie, selbst
Wissenschaftler haben ihre Bekanntschaft schon gesucht und sich die Mythen
durch sie auslegen lassen« vermerkt hatte.
    Wenn Iwan nicht irrte, gab es auf dieser Skizze zwei markante
Punkte, die auch er inzwischen kennengelernt hatte: »Dunky’s Inn« und »Witch’s
Hill«.
    Hinter diesem Hügel mußte irgendwo das einsame Haus von Sioban
Armagh stehen.
    Bill Coogan war nachts gestorben. Die Signale seines Ringes waren
Stunden später aufgefangen worden, so daß man ziemlich genau die Stunde
bezeichnen konnte, in der sein Tod eingetreten war.
    Und Bill Coogan war direkt am »Witch’s Hill« gestorben. In der
Nähe des »Witch’s Hill« wiederum stand das Haus von Sioban Armagh.
    Zufall? Zufall, daß alle diese Dinge zusammenpaßten und scheinbar
von Bedeutung waren?
    Rätselhaft und aufs höchste befremdend war auch die Tatsache, daß
genau zum richtigen Zeitpunkt die beiden O’Baillys ihr Haus verlassen hatten.
Kunaritschew war der festen Überzeugung, daß hier Hypnose im Spiele war. Hatten
die O’Baillys einen Gast empfangen, der ihnen einen posthypnotischen Auftrag
gegeben hatte? Konnte es nicht so sein, daß ihnen mit dem posthypnotischen
Befehl eingegeben worden war, die Begegnung mit diesem Ankömmling zu vergessen?
    Oder spielten andere, unbekannte Kräfte eine Rolle?
    Seine Gedanken drehten sich im Kreis.
    Das Dorf Heancliffe bestand nur aus ein paar Häusern, ein paar
engen Gassen und einer Hauptstraße, die mitten durch das Dorf führte.
    Aber Heancliffe hatte immerhin einen eigenen Bahnhof und die
Verbindungen nach Donegal und in die entgegengesetzte Richtung nach Sligo waren
nicht gerade schlecht.
    Auf der eingleisigen Strecke stand ein Zug. Mit drei Wagen.
    An dem flachen, alten Gebäude brannte eine vergitterte Glühbirne.
    Nur aus den Augenwinkeln heraus nahm Iwan Kunaritschew wahr, daß vor
dem alten Bahnhofsgebäude ein Pferdewagen stand, davor war ein einsamer Gaul
gespannt.
    Eine schlanke, flinke Gestalt stieg gerade auf den Kutschbock.
    Hätte X-RAY-7 in dieser Sekunde nur genau hingeschaut, wäre er
mehr als erstaunt gewesen.
    Die Frau, die dort auf dem Kutschbock saß, kannte er.
    Es war das junge Mädchen mit den dunklen Augen und dem hellen
Teint, das ihm die Tür zum Hause der O’Baillys geöffnet und ihn dann mit einem
Kerzenständer niedergeschlagen hatte.
    Aber schon hatte er Heancliffe zurückgelassen.
    Dann kam er an die Stelle, wo »Dunky’s Inn« lag. Hinter den
geschlossenen Fensterläden sah er noch Lichtschein. Dunk Hillery hatte die Bude
noch voll.
    Iwan hielt auch hier nicht an.
    Er brauchte nur dem Hauptweg zu folgen, um zum »Witch’s Hill« zu
kommen. Dort war jetzt auch Larry Brent. X-RAY-7 hatte die Absicht, einen
kurzen Abstecher bei seinem Freund zu machen, um mit ihm auch seine Gedanken
und Probleme zu erörtern, die sie schließlich beide betrafen.
    Kunaritschew fuhr mit Abblendlicht.
    Der Weg machte einen Bogen, und Iwan mußte aufpassen, jenen Punkt
nicht zu übersehen, wo die Baumgruppe stand.
    Hier hinten war der Nebel noch dichter. Lough Dergs Nähe war
spürbar.
    Auch die kleinen Teiche sorgten dafür, daß es hier abends ein
bißchen gespenstisch wurde.
    Hin und wieder ein Baum. Schwarz und bizarr. Hin und wieder Büsche
und Sträucher, eine kleine Kuppe, die sich wie ein Puckel aus der Erde hob.
    Unter den wehenden Nebelschleiern schien die Landschaft zu atmen.
Alles war in Bewegung.
    Im Licht der

Weitere Kostenlose Bücher