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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bleiben.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wer weiß, was geworden wäre, wenn ich Sie
nicht getroffen hätte. Vielleicht wäre ich schon nicht mehr am Leben. Obwohl
alles so aussichtslos aussieht, habe ich keine Angst mehr. In Ihrer Nähe, in
Ihrer Gegenwart ist sie wie verflogen.«
    Wahrscheinlich hatte sie heute schon zuviel durchgemacht, um einen
solchen Reiz noch zu empfinden.
    Aber die Angst kam wieder.
    Das Knirschen und Mahlen in den Wänden war nur für einen Atemzug
unterbrochen gewesen.
    »Womit überrascht er uns denn jetzt wieder?« fragte X-RAY-3. Er
hatte seinen Humor noch nicht verloren.
    Die Decke bewegte sich!
    Nun setzte es wieder ein.
    Pamela Delivery preßte die geballte Hand gegen ihre Zähne und biß
darauf, um nicht schreien zu müssen.
    Die Decke senkte sich nach unten, langsam und unaufhaltsam.
    Morrison hatte sie in eine Horrorkammer gelockt.
    Sie würden hier drinnen wie in einer Kelter zerdrückt werden.
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew grinste still vergnügt vor sich hin.
    Es war alles genauso eingetroffen, wie er es vorausgesagt hatte.
    Er mußte leise lachen, wenn er sich die Gesichter von Pat und
Patachon vorstellte.
    Im Revier war niemand bereit gewesen, den Polizeichef Quency
telefonisch von der Bitte Kunaritschews zu verständigen.
    Anfangs sah es tatsächlich so aus, als würde er die Nacht in der
Zelle verbringen müssen, ehe die Dinge am nächsten Tag einer Klärung zugeführt
werden konnten. Den Aussagen der beiden Polizeibeamten hatte er nichts
Gleichwertiges entgegensetzen können. Was er von sich gegeben hatte klang zu
unglaubwürdig, als daß man es ernst hätte nehmen können.
    Aber dann war ihm der Zufall zu Hilfe gekommen.
    Nach dem Fußballspiel hatte Quency noch einmal im Revier angerufen
und sich erkundigt, ob es etwas Neues gäbe, ob irgend etwas Besonderes
vorgefallen wäre. Da hatte man ihm schlecht den Vorgang im Hause der O’Baillys
verschweigen können. Dabei war auch sein Name genannt worden, und der
Berichterstattende hatte sich darüber mokiert, was für ein Verlangen
Kunaritschew vorgetragen hätte.
    Quency hatte die näheren Umstände daraufhin gar nicht mehr
erfahren wollen. Er hatte die sofortige Freilassung des Russen befohlen und
angekündigt, daß er sogleich in das Revier käme. Das war eingetroffen.
    Der Dicke und der Lange hatten wie begossene Pudel dagestanden und
die Begrüßung zwischen ihrem Chef und dem Mann verfolgt, den sie als
mutmaßlichen Einbrecher im O’Bailly-Haus festgenommen hatten.
    Iwan hatte Quency noch einmal die mysteriösen Vorgänge
geschildert. Zwar konnte auch Quency die Dinge nicht begreifen, aber er war
bereit, die Erklärung als Wahrheit hinzunehmen. Kunaritschew äußerte die Bitte,
noch einmal zu den O’Baillys zu fahren.
    Quency begleitete ihn. Für den Polizeichef von Donegal, den jeder
hier kannte, gab es keine Schwierigkeiten, die Leute noch einmal zu sprechen.
    Weder Mister noch Mrs. O’Bailly hatten jemals eine junge Frau
gesehen, auf die Kunaritschews sehr detaillierte Beschreibung gepaßt hätte.
    Sie war eine Fremde gewesen, und die O’Baillys begriffen nicht,
wie sie in das Haus gelangt war.
    Doch sie hatte sich gut ausgekannt. Zumindest bewies das die
Tatsache, daß sie den Russen geradewegs in jenes Zimmer geführt hatte, in dem
Bill Coogan eine Zeitlang gewohnt hatte.
    Mit den O’Baillys unterhielt sich X-RAY-7 ausführlich über Coogan,
erkundigte sich nach seinen Gewohnheiten, fragte nach den Gesprächen, die sie
mit ihm geführt hatten und ließ sich noch einmal in das Zimmer führen.
    Dort hatten Mister und Mrs. O’Bailly bereits wieder Ordnung
geschafft.
    Kunaritschew interessierte sich besonders für schriftliche Notizen
oder Tonbandaufzeichnungen. Dabei stieß er auf Spuren, die eindeutig bewiesen,
daß bereits jemand vor ihm das persönliche Eigentum Bill Coogans durchsucht
hatte.
    Es war nicht festzustellen, was die geheimnisvolle Besucherin an
sich genommen hatte und was nicht, worauf sie eigentlich aus gewesen war.
    Iwan Kunaritschew hatte daraufhin den Agentenkoffer Coogans
gesucht. Dieser Koffer war obligatorisch und enthielt den Hauptteil ihrer
Ausrüstung. Es gab in diesem Koffer Geheimfächer, die ein Außenstehender so
leicht nicht entdecken konnte.
    Auf den ersten Blick erkannte Iwan, daß auch an diesem Koffer von
unkundiger Hand herumgebastelt worden war. Und zwar ziemlich brutal.
    Das Futter war herausgeschnitten, der Koffer innen beschädigt.
    Kunaritschew preßte die Lippen zusammen,

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