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115 - Das Höllenbiest

115 - Das Höllenbiest

Titel: 115 - Das Höllenbiest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Autoscheinwerfer plötzlich ein paar Schuhe. Sie
ragten aus dem Boden, lagen fein säuberlich nebeneinander, als hätte jemand sie
mit den Absätzen in den Boden gestopft.
    Iwan wollte schon darüber hinwegfahren.
    Im letzten Augenblick erkannte er das Ungeheuerliche.
    In den Schuhen steckten – Beine!
    Er trat auf die Bremse. Der Opel stand auf Anhieb.
    Kunaritschew riß die Tür auf und sprang hinaus.
    Millimetergenau vor den Schuhen war er zum Stehen gekommen. Iwan
bückte sich.
    Was er sah, drehte ihm den Magen um.
    Zwei menschliche Beine – die aus dem Körper des unbekannten Opfers
einfach herausgerissen worden waren.
    Eine karierte Anzughose.
    Iwan Kunaritschew stellte den Motor ab und schaltete die
Scheinwerfer aus. Er lauschte. Alles rundum war still.
    Der Russe nahm seine Stablampe zur Hand und entsicherte seine
Smith and Wesson Laser. Er mußte an Larry Brent denken, der hier in der Nähe
des verhexten Hills einsame Wache hielt.
    Was war inzwischen aus Larry geworden?
    Kunaritschew leuchtete den Boden an, suchte systematisch die
Gegend ab. Er fürchtete, noch mehr Einzelteile zu finden, ehe er Larry Brents
Zelt erreichte.
    Wieder im letzten Augenblick entdeckte er es.
    Mit der rechten Fußspitze stieß er gegen etwas Rundes, Hartes.
    Die dünnen Haare verklebten das blutverschmierte Gesicht. X-RAY-7
drehte langsam den Kopf herum.
    Die Schädeldecke fehlte.
    Kunaritschew kannte das angstverzerrte Gesicht, und er wußte auch
mit einem Male, zu wem die Beine gehörten, auf die er zuerst gestoßen war.
    Der gevierteilte Mensch war niemand anders als – Terry O’Donell.
     
    ●
     
    Wie eine Flut überschwappte sein Bewußtsein das Grauen und die
Angst um das Leben Larry Brents.
    Das Ungetüm hatte O’Donell getötet.
    War auch Larry ihm zum Opfer gefallen?
    Kunaritschew begann zu rennen.
    Der Strahl aus der Stablampe wanderte über den Boden, blieb
zitternd an Erdhügeln und Sträuchern hängen.
    Im Hintergrund schälte sich schemenhaft der riesige Buckel des
»Witch’s Hill«. Am Fuße dieses Hügels hatte Larry zelten wollen. Und X-RAY-7
fand das Zelt.
    Eine Bombe schien eingeschlagen zu sein.
    Das Zelt war zerrissen, die Pflöcke waren aus dem Boden gezerrt,
die Luftmatratze aufgeschlitzt, als hätte jemand mit scharfen Krallen daran
herumgemacht.
    Der Boden rund um das Zelt herum war aufgewühlt und aufgekratzt.
Den Schlafsack fand Iwan Kunaritschew zwanzig Meter von der Stelle entfernt, wo
das Zelt aufgeschlagen gewesen war.
    X-RAY-7 sah sich mit angehaltenem Atem um.
    »Larry«, murmelte Iwan entsetzt. Sein Gesicht war kreidebleich.
    Und da war auch plötzlich ein Geräusch.
    Es kam von weither. Es näherte sich.
    Rollende Räder, ein ächzender Karren. Eine Pferdekutsche? Genauso
hörte es sich an.
    Iwan blickte irritiert in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Der Wagen erreichte die Stelle, wo der Weg den Bogen machte. Und
dann entfernte sich das Geräusch auch schon wieder.
    Wer war jetzt noch mit Pferd und Wagen unterwegs?
    Unwillkürlich mußte er an Sioban Armagh denken.
    Sie wohnte ganz in der Nähe. Ob sie …?
    Vielleicht ließ sich Larrys Schicksal am ehesten durch einen
Besuch bei Sioban Armagh klären. Auch X-RAY-3 hatte gewußt, daß Bill Coogan
Sioban Armagh auf irgendeine Weise mit dem Geschehen in Verbindung gebracht
hatte.
    Er trat den Rückweg an.
     
    ●
     
    Die schwarzhaarige junge Frau mit dem zarten Teint brauchte den
Gaul kaum zu leiten. Der kannte den Weg.
    Zielsicher strebte er auf dem schmalen, gewundenen Pfad auf der
anderen Seite des Hügels auf das einsam stehende Haus zu, das hinter einer
Erdwelle stand.
    Neben dem Haus gab es einen gemauerten Stall und einen Schuppen, unter
dem die Kutsche regengeschützt abgestellt war.
    Das junge Mädchen mit dem dunklen Mantel schien sich hier
ausgezeichnet auszukennen. Als wäre sie zu Hause. Und das war sie in der Tat.
    Die Ankommende stieg vom Kutschbock, löste den Gaul von der Deichsel,
nahm ihm mit geübten Handgriffen das Geschirr ab und führte ihn in den Stall.
    Dies alles tat sie, ohne die an der Stalltür hängende
Petroleumlampe anzuzünden oder sich sonst irgendeiner Lichtquelle zu bedienen.
    Sie kannte hier jeden Fußbreit Boden.
    Die junge Frau packte zwei Arme voll Heu aus der Raufe und warf
sie in die Futterkrippe. Dann band sie den Gaul an die Pferdekette und verließ
den Stall.
    Im gleichen Moment sah sie die beiden Männer auf sich zukommen.
    »Mrs. Armagh?« fragte der ältere der beiden. Er trug

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