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1150 - Die Dunklen Apostel

1150 - Die Dunklen Apostel

Titel: 1150 - Die Dunklen Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurechtkam. Es war alles anders in dieser Welt, die so normal aussah, jedoch ihre Normalität verloren hatte.
    Da der Wind zu dieser Zeit etwas aufgefrischt war, hatte auch die Oberfläche des Sees ein anderes Gesicht erhalten. Die Wellen waren größer geworden. Auf jedem Kamm schimmerte jetzt eine Krone aus Schaum. Leichte Gischtflocken wurden gegen das Ufer und auch gegen die Gestalten der Wesen gewirbelt, die in das Wasser gingen wie Selbstmörder, die keinen anderen Ausweg mehr sahen.
    Jetzt waren sie fast alle im Wasser. Gerade noch vier Zombies schleiften über den flachen Strand hinweg und traten die dort liegenden Steine noch tiefer in den weichen Boden.
    Wir hätten die Lage ausnutzen und auch schießen können. Hinlaufen, Kugeln in die Rücken oder Köpfe der Gestalten jagen, und die meisten von ihnen wären vernichtet gewesen.
    Das hätte uns nur einen momentanen Vorteil gebracht. Schließlich mussten wir zurück, und der Weg bis zum Ziel konnte zu einem höllischen Spießrutenlaufen werden. Da war es schon besser, wenn wir unsere Magazine gefüllt hielten.
    Dimitri dachte anders. Er hatte sich bisher an uns gehalten. Vielleicht dachte er auch nur langsamer.
    Jedenfalls wollte er nicht zusehen, wie die Zombies der Reihe nach verschwanden und für uns nicht mehr greifbar waren.
    Er startete urplötzlich, so dass wir es nicht schafften, ihn aufzuhalten. Wir wunderten uns auch darüber, wie schnell er laufen konnte. Seine lange Kutte schaukelte dabei auf und nieder.
    Zwei Zombies waren noch nicht weit ins Wasser hineingelaufen. Die letzten Wellen umkreisten ihre Füße. Der dritte aber stand schon bis zur Hüfte im Wasser und schaukelte hin und her.
    Aus dem Lauf heraus schwang Dimitri sein Schwert.
    Plötzlich tanzte der Kopf eines der beiden Zombies in der Luft. Er schwebte für einen kurzen Moment über dem Körper, bevor er zu Boden fiel.
    Das sah Dimitri nicht. Er hatte sich bereits gedreht und sich dem zweiten Zombie zugewandt.
    Ihm schlug er nicht den Kopf ab. Er rammte seine Waffe vor. Die lange Klinge fuhr wie bei der Gestalt an der Tür in den Körper hinein.
    Dimitri riss ihn in die Höhe. Der Untote lag auf der Klinge, den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt. Er bewegte heftig die Arme, ohne Dimitri allerdings erreichen zu können.
    Der Dunkle Apostel drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Er holte dabei aus, und die Fliehkraft erwischte ihn ebenso wie seine Beute. Durch die Drehung rutschte der Zombie von der Klinge, segelte kniehoch über den Boden und blieb dort liegen, wo ihn bereits die ersten Wellen erreichten.
    Das war Dimitri nicht genug. Und er hatte Recht, denn der Zombie war nicht ausgeschaltet. Lange blieb er nicht liegen. Er drehte sich herum und stemmte sich dabei mit einer Hand ab.
    Dimitri ließ ihn nicht mehr auf die Beine kommen. Er schlug zu und führte seine Waffe dabei wie ein Henker von oben nach unten. Wir sahen nur einen schmalen Schatten durch die Luft huschen, der dann den Nacken des Zombies traf.
    Schlagartig fiel der Kopf ab!
    Er klatschte in den feuchten Sand, der ihn regelrecht aufsaugte. Mit dem Gesicht nach unten blieb er liegen, nicht zu weit von seinem Körper entfernt.
    Dimitri schwang das Schwert durch die Luft, und uns brandete sein röhrender Schrei entgegen. Es war der Schrei des Siegers. Er hatte gewonnen. Er hatte den besiegt, der schon einmal tot gewesen war.
    Unsere Befürchtungen, dass Dimitri in den See laufen würde, traten nicht ein. Er blieb am Ufer stehen und schaute zu, wie auch der letzte Zombie in den Fluten versank. Das Wasser schlug über ihm zusammen wie eine große Klappe.
    Karina und ich schauten uns an. Die dunkelhaarige Russin nahm ihre Fellmütze ab und strich durch das Haar. »Jetzt frage ich dich, was wir erreicht haben, John.«
    »Nicht genug.«
    »Ja, genau«, erwiderte sie lachend. »Das ist es. Nicht genug. Ich weiß nicht, ob wir jemals genug erreichen werden. Ist dir schon passiert, dass du einen Fall nicht aufgeklärt hast und unverrichteter Dinge wieder abziehen musstest?«
    »Nicht nur einmal. Es gibt Dinge, da kann man sich nur über einen Teilerfolg freuen.«
    »Wunderbar«, sagte sie und ließ ihren Blick nicht von meinem nachdenklichen Gesicht. »Wie würdest du das denn hier bezeichnen? Als einen Teilerfolg?«
    »So ähnlich.«
    Karina setzte ihre Mütze wieder auf. »Aber es wird weitergehen. Das schwöre ich dir. Die Zombies sind wieder in ihr Element zurückgekehrt, warum auch immer. Aber sie werden nicht dort

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