1152 - Gespensterwelt
entdeckt worden. Es hatte 25 Personen an Bord, die allerdings wie die Robots geschlichtet waren. Galt wagte es sogar, einen kurzen Funkspruch nach Mima zu schicken.
„Gut gelandet. Keine Komplikationen. Haben Schatz gefunden."
Den ersten und den zweiten Tag nach der Landung hatten sie nur damit verbracht, die Kunstwerke zu katalogisieren und ihren Wert zu schätzen. Am dritten Tag erstellte Galt einen Transportplan. Inzwischen begannen die Yancopur-Brüder damit, das Transportproblem zu lösen. Sie verstanden sich auf Transmitter wie keiner der anderen Brüder oder Schwestern von Galt.
Aber diesmal versagten sie.
Sie brachten zwar einige der Transmitter auf, die für die Erschaffung von Zweiterde gesorgt hatten, aber sie behaupteten, sie nicht umpolen zu können. Galt wollte es zuerst nicht glauben, daß sie dieses Problem nicht lösen konnten, und er ließ seine Brüder und Schwestern schon damit beginnen, das Millenium zu räumen, die Kunstwerke für die Abstrahlung herzurichten. Aber als man diese Vorarbeit geleistet hatte, brüteten die Yancopur-Brüder immer noch über den Transmittern.
„Es gibt einen Zusatz, den wir nicht eliminieren können", sagte Yancopur I. „Wenn wir diesen Zusatz ausbauen, gibt es einen Kurzschluß und das Herzstück des Transmitters schmort durch."
„Daran soll unser Coup nicht scheitern!" herrschte Galt ihn an.
„Ich fürchte doch."
Es kam zu einem Streit, und Galt schlug seinen „Bruder". Yancopur Isprach daraufhin nie mehr wieder, bis zu seinem Tod, auch nur ein Wort mit Galt. Yancopur II versuchte zu vermitteln, aber das half nichts.
Am Morgen des 15. Tages ihres Aufenthalts auf Pseudoerde machten sie eine unglaubliche Entdeckung: Sämtliche Kunstwerke, die sie zusammengerafft und für den Transmittertransport vorbereitet hatten, waren verschwunden. Als sie das Millenium aufsuchten, stellten sie fest, daß sich alle Kunstgegenstände wieder an ihren angestammten Plätzen befanden.
Und an diesem Tag machten sie zum erstenmal die Bekanntschaft der Wächter.
Galt glaubte, daß ihm Yancopur Ieinen üblen Streich gespielt habe und die gesamte Beute ins Museum zurückgebracht hatte. Es nützte nichts, daß ihm die anderen die Unmöglichkeit eines solchen Unterfangens vor Augen hielten. Galt ließ daraufhin das Millenium wieder räumen, oder, besser gesagt, er gab den Befehl dazu.
Doch als sich seine Brüder und Schwestern ans Werk machten, tauchten plötzlich von überall seltsame Leuchterscheinungen auf, die annähernd menschliche Formen annahmen. Sie vollführten ein unglaubliches Spektakel und jagten die Plünderer in die Flucht.
Nur Galt erkannte, daß sie von den Erscheinungen nichts zu befürchten hatten, denn es waren nicht mehr als immaterielle Spukgestalten. Als er ins Freie eilte, um seine Brüder und Schwestern zur Ordnung zu rufen, kam er gerade noch zurecht, um die Katastrophe mitzuerleben.
Yancopur Ihatte die Abwesenheit der anderen genutzt, um das Beiboot zu starten. Er erreichte damit aber nur eine Hohe von 500 Metern, denn plötzlich war das Beiboot von einem Schwarm von Leuchterscheinungen umgeben, wurde davon regelrecht eingehüllt.
Als sich die Wolke aus durcheinanderwirbelnden menschenähnlichen Gestalten auflöste, sackte das Beiboot ab und stürzte wie ein Stein zur Oberfläche zurück. Dort explodierte es.
„Die Wächter von Pseudoerde werden keinen von uns fortlassen", sagte der Blue Naez.
Seit damals hießen die Spukerscheinungen nur noch Wächter.
Aus dem ausgeglühten Wrack war nichts mehr zu retten. Zum Glück hatte Galt die Lebensmittelvorräte schon zuvor von Bord schaffen lassen. Ebenso ein Funkgerät. Damit konnte man wenigstens Verbindung mit der YANCOPURUS aufnehmen und ein Beiboot anfordern.
Doch die Springer verweigerten Yancopur II den Gehorsam. Sie klagten ihn des Mordes an seinem Bruder an und verkündeten, daß sie den Asteroiden auf der Stelle verlassen wollten. Tatsächlich machten sie ihre Drohung wahr, und darum saß Galt mit seinen Leuten auf Pseudoerde fest.
Yancopur II verfluchte seinen Bruder, der ihn noch vor seinem Tode bei der eigenen Sippe verleumdet hatte, wohl in der Absicht, das alleinige Kommando über die YANCOPURUS zu übernehmen.
Zuerst sah ja die Lage noch nicht so hoffnungslos aus, denn man wußte, daß es auf dem Landefeld von Terrania genügend Raumschiffe verschiedenster Größenordnung gab.
Alle Versuche, eines von ihnen zu starten, scheiterten jedoch.
Wie alle Technik auf Pseudoerde, waren
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