Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1152 - Gespensterwelt

Titel: 1152 - Gespensterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die ihnen eigene Masse und Dichte hatten, daß die Atmosphäre die bekannte Zusammensetzung besaß und beide Himmelskörper auch sonst alle physikalischen Gegebenheiten aufwiesen. Die Flora und Fauna, die Oberflächenstruktur, die zivilisatorischen Einrichtungen, alles hielt jeglicher Prüfung stand.
    Es gab nur keine Menschen auf beiden Himmelskörpern, und auch der Weltraum im weiteren Erdsektor war wie ausgestorben.
    Es gab keine ungewöhnlichen Fakten, auf denen man eine einleuchtende und strengsten wissenschaftlichen Kriterien standhaltende Theorie aufbauen konnte, die eine befriedigende Erklärung für das Verschwinden der Erdenbewohner gegeben hätte.
    Die Menschheit war verschwunden, und auf der Erde war nur ein kleines Heer von Gespenstern zurückgeblieben, das zusätzlich für Verwirrung sorgte. Und sämtliche technischen Einrichtungen funktionierten nicht. Man war fast versucht, an Zauberei zu. glauben, und Bradley von Xanthen vermerkte es zähneknirschend, daß manche auch tatsächlich ernsthaft von übergeordneten Kräften sprachen, die die irdische und lunare Technik lahmten.
    Als ihn der Astronom Horten Dennik in der Kommandozentrale aufsuchte, dachte der Kommandant der RAKAL WOOLVER sofort, daß dieser ihn auch nur mit irgendeinem Humbug belästigen wollte.
    Dennik wirkte verstört, gerade so, als wäre er an Bord des Großraumschiffs einem der Gespenster begegnet.
    „Ich habe etwas Ungeheuerliches entdeckt", berichtete er aufgeregt. „Die Erde hat ein halbes Jahr verloren - oder auch gewonnen... oder aber unsere Borduhren gehen um ein halbes Jahr vor oder zurück. Ich weiß nicht recht, was davon zu halten ist Das heißt, doch, ja, die Beobachtung der Gestirne hat keinerlei Zeitdilatation ergeben ... Jedenfalls ist die Erde um ein halbes Jahr verrückt worden."
    „Was soll dieses Gestammel, Horten", herrschte Bradley von Xanthen ihn an. „Kannst du dich nicht klarer ausdrücken?"
    „Aber sicher", sagte der Astronom und beruhigte sich wieder. „Wir schreiben zwar Anfang Januar, aber die Erde steht an einer Position ihrer Umlaufbahn um die Sonne, die sie im Juli innehat. Damit will ich sagen, daß Terra in Konjunktion zu ihrem eigenen Standort steht, also auf der anderen Seite der Sonne, ihrem angestammten Platz genau gegenüber."
    „Das ist ein Ding!" rief von Xanthen überrascht aus. „Und wieso habt ihr das jetzt erst entdeckt?"
    Der Astronom lächelte unsicher.
    „Wer denkt denn an so etwas. Wir haben diese Tatsache erst im Zuge der routinemäßigen Berechnungen entdeckt. Es kann keinen Zweifel geben, daß die Erde mit ihrem Trabanten auf die gegenüberliegende Seite der Sonne versetzt wurde. Dieser Ortswechsel könnte auch die Erklärung für das Verschwinden der Menschen sein."
    „Solche Weisheiten kannst du dir sparen", herrschte von Xanthen ihn an. „Von dir werden nur exakte astronomische Daten erwartet. Ich hoffe doch, daß deine Berechnungen hieb- und stichfest sind."
    Der Astronom zog sich beleidigt zurück und gab dem Kommandanten nicht einmal mehr Gelegenheit, sich für seine Unbeherrschtheit zu entschuldigen. Die Angaben wurden nach allen Regeln der Kunst überprüft, aber es bestand kein Zweifel, daß die Erde mit dem Mond in Konjunktion zu ihrem eigentlichen Standort stand.
    Wie ist das möglich? fragte sich Bradley von Xanthen. Was ist im Solsystem geschehen?
    Die neue Erkenntnis gab keine Antworten auf die alten Fragen, sondern gab nur neue Rätsel auf.
    Und dann kam ein Funkspruch von Roi Danton, der in seiner Aussage nicht weniger sensationell war als die jüngsten astronomischen Berechnungen und die Hoffnung nährte, daß das Rätsel um die verschwundene Menschheit doch noch gelöst wurde.
    „Wir ziehen uns aus Hauptquartier Hanse zurück", meldete Danton. „Hier kommen wir nicht weiter. Der ganze technische Apparat ist nichts weiter als ein aufwendiges Spielzeug ohne effektiven Nutzen. Wir schließen uns Taurec an, der behauptet, Menschen aus Fleisch und Blut aufgespürt zu haben."
    Bradley von Xanthen versuchte sofort, mit Taurec in Funkverbindung zu treten. Aber der Gesandte der Kosmokraten beantwortete keinen seiner Anrufe.
     
    *
     
    Asco Chipon fiel der Vogel sofort auf. Er benahm sich überaus auffällig, flog trällernd hin und her, von Baum zu Baum. Asco hatte fast den Eindruck, als wolle er auf sich aufmerksam machen.
    Langsam zog Asco den Paralysator, stellte ihn auf geringste Wirkung ein und nahm Ziel.
    Als sich der Vogel nur einige Schritt von ihm auf

Weitere Kostenlose Bücher