1152 - Gespensterwelt
Terranerin oder was sonst. Aber ich glaube ... ja, ich bin sicher, daß ich früher Ornila gerufen wurde. Ornila Morgan. Aber wer bist du?
Von wo sprichst du? Wieso kann ich dich nicht sehen? Wieso sehe ich überhaupt nichts mehr?"
„Mein Name ist Demeter", sagte Demeter. „Ich bin die Frau von Roi Danton, Perry Rhodans Sohn. Er steht neben mir."
„Demeter? Roi Danton?" Die Frau zog grübelnd die Stirn in Falten. „Aber die sind doch bei der Galaktischen Flotte ... nicht mehr zurückgekehrt. Ich glaube euch eure Identität nicht. Ihr treibt falsches Spiel."
„Es ist so, wie ich es sage", erklärte Demeter und schilderte, wie sie mit der RAKAL WOOLVER die Distanz von 10 Millionen Lichtjahren von M82 zum Solsystem zurückgelegt hatten und eine verlassene Erde vorfanden. Anschließend fragte sie: „Aber wo bist du, Ornila?"
Die Frau schüttelte den Kopf und winkte mit den Armen ab.
„Die Erde ist nicht verlassen", behauptete sie. „Sie ist nur ... Ich sehe sie aus einer seltsamen Perspektive... manchmal gar nicht. Es ist, als befände ich mich an zwei Orten gleichzeitig, zumindest zeitweise. Ich befinde mich dann auf der Erde und hier..."
„Dies hier ist die Erde", sagte Demeter. „Ich stehe auf der Erde, in einem Park von Terrania. Und wo bist du?"
„Ich bin ... bin ..." Die Frau verstummte, schien nachzudenken.
„Wo befindest du dich, Ornila?"
„Ich... im Grauen Korridor - jawohl! Dies ist der Graue Korridor. Und die Erde wird immer ferner... ferner."
„Was ist der Graue Korridor?"
„Eine Waffe von Vishna. Die Erde entschwindet, wird immer weniger, so wie ich ...
Vishna! Bist du Vishna?"
„Ich bin Demeter."
Die Frau begann auf einmal zu lachen, aber es war mehr ein hysterisches Kreischen.
„Beruhige dich, Ornila", versuchte Demeter sie zu beschwichtigen. „Auch wenn du mich nicht sehen kannst, ich bin Demeter. Und Roi Danton ist bei mir. Wir werden versuchen, dich von diesem Zustand zu erlösen und dich zur Erde zurückzuholen."
Aber die Frau hörte nicht auf sie. Sie begann wieder mit Armen und Beinen zu rudern, schlug immer heftiger und unkontrollierter um sich. Als sie sprach, wurde ihre Stimme immer schriller.
„Demeter und Danton sind fern. Du bist Vishna in der Maske Demeters. Ich lasse mich nicht täuschen ... O, ich vergehe... und mit mir die anderen ... und mit uns die Erde. Der Graue Korridor ist endlos. Wir fallen hinein. Ich werde zerrissen ..."
Die Energieblase begann zu pulsieren, als Taurec an einem seiner Geräte irgendeine Einstellung vornahm. Offenbar versuchte er, auf die Mentalprojektion von Ornila Morgan besänftigend einzuwirken oder sie zu stabilisieren. Aber sie wurde immer durchscheinender, ihre Stimme verlor sich in den höchsten Tönen.
„Gib Ornilas Geist frei, Taurec!" rief Demeter erschrocken. „Gib sie frei, bevor..."
Die Energieblase fiel in sich zusammen. Eine schwach glimmende Leuchterscheinung entwich ihr und entschwand durch die Wand.
Taurec sagte in die Stille: „Zumindest scheint erwiesen, daß Vishna für das Schicksal der Menschheit verantwortlich ist. Aber es gibt da noch ein paar dunkle Punkte, die ich aufklären muß. Mir fehlt der Zusammenhang."
„Was kannst du dir unter einem Grauen Korridor vorstellen?" fragte Danton. „Vielleicht ein übergeordnetes Kontinuum, in das die Terraner verschleppt wurden? Oder eine Zeitblase, in der sie gefangen sind? Irgendein überdimensionales Nebenan, in dem sie darben und von wo gelegentlich ihre Geistesprojektion zur Erde durchbrechen?"
„Du meinst, daß die Menschen mit ihrer Welt so sehr verwurzelt sind, daß besonders starke Geister immer wieder die Dimensionsbarriere durchbrechen und hierher zurückkehren?" meinte Taurec nachdenklich. „Es könnte etwas dran sein. Ich werde noch einen dieser Geister einfangen müssen."
„Genügt es dir nicht, Ornila Morgan auf dem Gewissen zu haben?" sagte Demeter anklagend.
„Die Sache verhält sich doch etwas anders", erwiderte Taurec. „Das, was wir von Ornila Morgan gesehen haben, war doch nur eine Abspaltung ihres Bewußtseins. Ich habe diese Frau höchstens von ihrer Mentalreflexion befreit, aber nicht einmal das nehme ich für mich in Anspruch. Es handelt sich dabei um einen zwingenden Vorgang, auf den ich keinen Einfluß habe. Aber um dich zu beruhigen, kann ich dir versichern, daß ich diesmal meinen eigenen Körper für den Versuch zur Verfügung stellen werde."
„Deinen eigenen Körper?" wunderte sich Demeter.
„Was kann ein nackter
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