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1152 - Gespensterwelt

Titel: 1152 - Gespensterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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füllen begann. Aber ein Teil dieser Erinnerungen fehlte. Dafür lebte in ihm der Eindruck eines furchtbaren Erlebnisses weiter, als hätte er in Sekundenbruchteilen alle Höllen dieses Lebens durchgemacht. Danach war er gezeichnet, und er fragte sich, ob Taurec ihn nicht an irgendwelchen eigenen Erfahrungen hatte teilhaben lassen.
    „Geh!" sagte Taurec. Er machte einen niedergeschlagenen, enttäuschten Eindruck. Wie zu sich selbst sagte er: „Und dennoch fühle ich, daß er hier war." Gleich darauf veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig, und er überstrahlte seine Abgeklärtheit mit jugendlicher Frische. „Verschwinde! Und zu keinem ein Sterbenswort über das Vorgefallene."
    Ortho nickte beipflichtend. Abgesehen davon, daß er gar nicht wußte, was mit ihm geschehen war, hätte er seine Eindrücke auch gar nicht in Worte fassen können. Er verließ die SYZZEL und floh in die Nacht hinaus.
     
    *
     
    Roi Danton, Demeter und ihre beiden männlichen Begleiter erreichten die SYZZEL. Die Schleuse stand offen, kein Schutzschirm, oder zumindest keiner, den sie mit den Geräten ihrer SERUNS orten konnten, sicherte das Fluggefährt ab.
    Demeter wies Roi auf das schwarze Vakuumfeld rechts des Schiffes hin.
    „Bei unserer Landung hatte dieses Materieloch noch geringere Abmessungen", sagte sie dazu. Während des Fluges hierher hatten sie drei solcher Löcher angemessen, ohne dafür eine Erklärung gefunden zu haben. Demeter wirkte besorgt. „Taurec wird doch nicht davon absorbiert worden sein?"
    Roi schaltete das Funksprechgerät ein.
    „Alles in Ordnung, Taurec?" fragte er an.
    „Kommt nur an Bord", meldete sich der Gesandte der Kosmokraten gutgelaunt. „Ich habe eine Überraschung für euch."
    „Bei dir bin ich mir nie sicher, ob Überraschungen positiv zu werten sind", meinte Roi.
    Taurec lachte daraufhin ausgelassen.
    Sie betraten die SYZZEL. In der Luftschleuse blinkte ein Pfeil auf und wies ihnen den Weg nach links. Durch den Korridor kamen sie in einen relativ engen Raum. Doch wirkte er nur so klein, weil er durch eine Energieblase halb ausgefüllt wurde. Darin schwebte eine Frau. Sie trug eine einfache Kombination, das blonde Haar fiel ihr locker auf die Schulter. Sie machte mit Armen und Beinen Schwimmbewegungen. Ihre Augen wirkten unnatürlich groß, ihre Backen waren aufgeblasen, als hielte sie die Luft an.
    Taurec, der davor stand und in die Betrachtung dieser Frau versunken schien, sagte, ohne sich umzudrehen: „Was haltet ihr von meinem Fang."
    „Ist das eine der zurückgebliebenen Erdenbewohnerinnen?" fragte Demeter. „Warum hältst du sie gefangen?"
    „Das ist nur eines der Gespenster", antwortete Taurec. „Das Energiefeld, in dem sie sich gefangen hat, macht sie erst sichtbar und läßt sie stofflich erscheinen. Ich habe auch schon die Bekanntschaft eines Zurückgebliebenen gemacht, ihn aber wieder laufen lassen. Das war ein recht undurchsichtiger Bursche. Er hat behauptet, daß alle Erdenbewohner entführt worden und nur einige verlorene Geister zurückgeblieben sind."
    Taurec erzählte ihnen, was er sonst noch von Ortho erfahren hatte.
    „Das hört sich zwar alles sehr phantastisch an, könnte aber durchaus den Gegebenheiten entsprechen", meinte Roi, nachdem Taurec geendet hatte. „Vielleicht könnten wir von dieser Frau mehr erfahren. Kannst du mit ihr Kontakt aufnehmen, Taurec?"
    Der Einäugige nickte.
    „Ich habe damit nur gewartet, bis ihr hier seid", sagte er. „Inzwischen habe ich herausgefunden, daß das Abbild dieser Frau aus reiner Mentalenergie besteht. Es ist also nichts weiter, als eine Geistesprojektion. Das trifft übrigens auf alle Gespenster zu. Es sind die Geister von Menschen, die einst auf diesem Planeten gelebt haben. Soweit stimmt die Aussage meines Gefangenen mit den Tatsachen überein."
    „Stell schon die Verbindung her", verlangte Demeter ungeduldig. „Kann ich mit der Frau reden?"
    Taurec stimmte zu, sagte aber: „Ich fürchte nur, daß sie dich nicht erkennen wird. Da sie auf einer anderen Existenzebene lebt, erscheinst du ihr ebenfalls nur als Gespenst. Leider habe ich keine Möglichkeit, dich ihr sichtbar zu machen."
    Taurec gab Demeter das Zeichen zum Sprechen.
    „Wer bist du?" fragte Demeter. „Wie ist dein Name? Bist du eine Terranerin?"
    Die Frau in der Energieblase blickte suchend um sich. Ihre Lippen bewegten sich, und ihre Stimme klang verzerrt und wie aus weiter Ferne, als sie sagte: „Ich weiß selbst nicht mehr, wer ich bin, eine

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