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1153 - Die Gruftie-Girls

1153 - Die Gruftie-Girls

Titel: 1153 - Die Gruftie-Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hilft der Polizei doch gern.«
    Ob das so stimmte, wollte ich nicht unterschreiben, aber es tat nichts zur Sache. Für uns ging es jetzt um andere Dinge, und so machten wir uns auf den Weg zum Gruftie-Schuppen.
    War es tagsüber noch recht warm gewesen, so hatte sich die Luft gegen Abend stark abgekühlt. Sie wehte kälter gegen unsere Gesichter, als wäre sie direkt aus den Hafenbecken gestiegen oder vom schaumigen Wasser der Themse mitgebracht worden.
    Das Darkroom war eigentlich in dieser Gegend das einzige Lokal.
    Andere Finten sahen wir nicht. Von irgendwelchen Discos ganz zu schweigen. Hier regierte die Arbeit, das Vergnügen musste deshalb außen vor bleiben.
    Wir erreichten die Gasse an der Stelle, an der wir auch angehalten hatten. Verändert hatte sich nichts. Das graue Licht strich noch immer an der ebenfalls dunklen Fassade des Lokals entlang und zeigte uns, wie schmutzig so ein Bau im Laufe der Zeit werden konnte.
    Auf der gegenüberliegenden Seite blieben wir stehen. Es war so finster, dass wir mit den Schatten der Wände verschmolzen und erst bei genauem Hinschauen gesehen werden konnten.
    Daran hatte wohl keiner der Gäste Interesse. Alle, die kamen, waren mit sich selbst beschäftigt, tief in Gedanken versunken und wirkten wie ferngelenkt, wenn sie sich dem Eingang näherten. Es waren Grufties, Schwarze, die das Leben - so zumindest sah es aus - in Zeitlupe durchliefen.
    Da gab es keine Hektik. Jede Bewegung wirkte kontrolliert, als wäre jeder einzelne für sich ein Selbstdarsteller, wobei ich mit dieser Meinung wohl nicht daneben lag.
    »Nicht unsere Welt, wie?«
    Ich hob die Schultern. »Es kann leicht die unsrige werden, wenn wir eintreten.«
    Es war kein Fasching oder Karneval, obwohl uns die Gäste in ihren dunklen Outfits so vorkamen. Sie waren nicht nur schwarz. Manche hatten auch ihre Haare gefärbt. Da war von einem kalkigen Weiß bis zu einem grellen Rot alles vertreten.
    In dieser Quergasse existierte kein weiteres Lokal. Es gab auch kein Haus, in dem jemand wohnte. An den Fassaden sahen wir keine Fenster.
    Wer hierher kam, der wollte ins Darkroom.
    Über dem Eingang glänzte die Schrift in schwarzen Buchstaben aus poliertem Metall. Das graue Lampenlicht strich darüber hinweg, nur deshalb war es zu lesen. Die Tür glich tatsächlich dem Eingang in eine Höhle. Recht tief, so dass sich manche schon ducken mussten, wenn sie den Schuppen betraten.
    Da sie offen stand, hörten wir auch die Musikklänge bis hinaus in die Gasse. Es waren Melodien, die ich irgendwo zwischen Trauermusik und irischer Folklore ansiedelte. Sie hörte sich nicht einmal schlecht an und peitschte auch keine Nerven auf.
    Es hatten inzwischen zahlreiche Gäste das Darkroom betreten, aber zwei, die aussahen wie auf den Plakaten, hatten wir nicht gesehen. Wir wollten auch nicht länger warten und gingen davon aus, dass sie ihre Welt längst betreten hatten.
    »Genug gesehen?«, fragte Suko.
    »Okay, lass uns gehen.«
    »Was tun wir, wenn sie uns nicht hineinlassen?«
    »Ich habe keinen Türsteher gesehen. Die Schwarzen sind toleranter als manch andere in diesen Edel-Discos.«
    Wir brauchten nur ein paar Schritte über das Pflaster der Gasse zu gehen, um die Tür zu erreichen. Es war eine günstige Zeit. Die letzten Gäste waren verschwunden, andere hatten den Eingang noch nicht erreicht und näherten sich mit ihren typischen langsamen Bewegungen.
    Geduckt trat ich als Erster über die Schwelle, sah nur dunkle Wände in schlechter Beleuchtung und eine breite, in die tiefe führende Treppe, denn das eigentliche Lokal lag unter der Erde.
    An einem Eisengeländer konnten wir uns festhalten. Je tiefer wir kamen, um so deutlicher hörten wir die Musik, und wir sahen auf den unteren Stufen die Spiele aus blassem Licht und grauen Schatten, die aus der offenen Tür drangen.
    Es hielt uns niemand auf. Es kam uns keiner entgegen. Neben der offenen Eingangstür lehnte ein blasser Typ an der Wand, der seine Haare blau gefärbt hatte, und rauchte einen Joint. Er war so selbstvergessen, dass er nicht auf seine Umgebung achtete.
    Dann nahm uns das Darkroom auf.
    Zuerst fiel uns die kühle Luft auf, die auch einen entsprechenden Geruch transportierte. Wir kannten ihn, weil wir ihn in Elmar Gentrys Zimmer wahrgenommen hatten. Er war wirklich nicht für unsere Nasen bestimmt, aber man konnte sich auch daran gewöhnen, so dass wir ihn später kaum noch wahrnahmen.
    Disco, Kneipe, Showroom - hier kam alles zusammen. Showroom deshalb, weil es

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