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1155 - Der Erwecker

Titel: 1155 - Der Erwecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anweisungen erteilt. Ende!"
    Galbraith Deighton sah sich gehetzt um. Männer und Frauen stürmten die Straße herauf auf ihn zu. Er wandte sich um und eilte zum Eingang des Verwaltungsgebäudes zurück.
    Chthon war verschwunden, und der gewaltsame Druck in seinem Kopf stieg schmerzhaft an.
    Töten! Töten! hämmerte das Blut in seinen Schläfen, und er suchte nach etwas, das sich als Waffe gebrauchen ließ. Nur langsam wurde ihm bewußt, daß er in Lebensgefahr schwebte.
    Der Gefühlsmechaniker verschwand in dem Gebäude und rannte zum Transmitter zurück. Er aktivierte das Gerät und betrat das Abstrahlfeld.
    „Es ist jetzt offenbar", zischte er. „Le So Te hat uns hinters Licht geführt. Er ist die dritte Plage! Die Menschheit steht kurz davor, sich selbst auszurotten!"
    Es ging um Minuten, nicht um Stunden oder Tage. Chthon, der unbegreifliche Schatten, hatte recht behalten.
     
    *
     
    Als Deighton sein Büro betrat, wartete NATHAN mit einem Dringlichkeitsanruf auf ihn.
    Rasch schaltete er die Verbindung ein.
    „Bull steht unter dem Einfluß von Psychoquanten", verkündete das Mondgehirn. „Es gibt keinen einzigen Menschen auf der Erde, der noch über seinen freien Willen verfügt. Du bist die Ausnahme! Du mußt handeln!"
    „Woran liegt es, daß ich teilweise immun bin?" fragte Deighton. Wieder peinigten ihn psionische Schmerzen.
    „Es könnte mit deiner Fähigkeit als Gefühlsmechaniker zu tun haben. Es muß eine zusätzliche Psychostabilität bei dir vorliegen!"
    „Wie tröstlich!"
    „Du mußt dich beeilen", fuhr NATHAN fort. „Bull koppelt einen Teil der Hanse-Computer aus meinem Netz aus. Damit habe ich keinen Zugriff zu jenem Teil des Gebäudekomplexes, in dem Le So Te sich aufhält. Mir bleibt als einzige Möglichkeit, daß ich durch Fehlimpulse, Computersabotage und sonstige Manipulationen Verwirrung stiften und damit ein schnelles Ende der Menschheit verhindern kann. Bis dahin mußt du gehandelt haben!"
    „Was soll ich tun?" Deightons Gedanken jagten sich. Er war ratlos.
    „Töte Le So Te!"
    NATHAN schaltete ab, oder die Verbindung zwischen ihm und Deightons Terminal war unterbrochen worden.
    Mit einem Handgriff holte der Sicherheitschef die Berichte der Mikrosonden herein. Sie lieferten Aufschluß über das, was der Mönch tat.
    Bei dem Vorgang der Erweckung eines Toten handelte es sich um einen fremdartigen Prozeß, der nichts Menschliches an sich hatte. Le So Te verfügte offensichtlich über die Fähigkeit, den Gedankeninhalt seiner jeweiligen Kontaktperson zu analysieren und daraus ein exaktes Abbild der gewünschten Person zu erstellen. Durch Materiekreation unter Zuhilfenahme der Umgebungswärme schuf er ein perfektes Simulacrum, eine Nachbildung, die von dem ursprünglichen Lebenden nicht zu unterscheiden war. Und doch bestand dieser nur aus einer geschickten Ballung von Psychoquanten.
    Le So Te steuerte alle diese Ballungen, und es waren bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt mehrere hundert geworden. Auf seinen Befehl hin hatten sie zu verfallen begonnen. Sie lösten sich in Psychoquantenströme auf, die ihren Wirkungsbereich ständig vergrößerten und andere Menschen hypnosuggestiv versklavten. Sie wurden zu willfährigen Werkzeugen ihres Herrn.
    „Was will er bezwecken?" stöhnte Deighton. „Warum will er die Menschheit ins Verderben stürzen?"
    Er wußte die Antwort. Der Mönch war ein Werkzeug Vishnas, mit dessen Hilfe sie die Erde entvölkern wollte. Aber der Kopf schmerzte ihn so sehr, daß er die Gedanken nicht lange halten konnte.
    Le So Te töten! Es war die einzige Chance, die der Menschheit noch blieb.
    Galbraith Deighton tastete nach der Schublade, in der sein Strahler lag. Er fand ihn und prüfte das Energiemagazin. Er steckte die Waffe unter das Hemd und machte sich auf den Weg. Ungefähr kannte er den Bereich, in dem sich Le So Te aufhalten mußte. Dort waren auch Bully, Tiff und Geoffry und vermutlich die Überreste von Crest und Thora.
    Marionetten wie alle Menschen waren die Hanse-Sprecher jetzt. Wenn sie sich nicht schon gegenseitig umgebracht hatten.
    Der Gedanke verlieh Deighton ungeahnte Kräfte. Er rannte den Korridor entlang und warf sich in den Antigrav.
    NATHAN! dachte er. Was waren wir doch für Narren. Längst wußten wir, daß der Mönch aus dem Nichts Menschen erschuf. Wir wußten auch, daß er einen körperlich noch vorhandenen Toten erweckte.
    Ortnet Webber war jedoch kein Einzelfall! Das war es, woran sie nicht gedacht hatten.
    Es hätte sie rechtzeitig

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