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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn wenn ich ehrlich bin, habe ich eine Niederlage erlebt.«
    »Die man ausmerzen kann.«
    »Vielleicht.«
    Glücklich sah er nicht aus. Wir wollten ihn auch nicht länger quälen. Er drehte sich von uns weg, ging einige Schritte und tat dann das, was wir auch gern gekonnt hätten. Er hob vom Boden ab und schwebte den Wolken entgegen.
    »Was sagst du?«, fragte Suko.
    »Nicht viel. Ich wundere mich nur über ihn, aber auch er hat lernen müssen, dass es für ihn Grenzen gibt. Luzifer und seine Umgebung sind zu mächtig.«
    »Warum hat er sich dann so engagiert?«
    »Wahrscheinlich hat er da noch nicht gewusst, wer im Hintergrund die Fäden zieht. Ihm wird bekannt gewesen sein, dass Dämonen das Reich des Spuks verlassen haben, doch er kannte sicherlich nicht die verdammten Hintergründe.«
    »Also geht es weiter gegen Luzifer.«
    Dem stimmte ich nicht voll zu. »Nein, Suko, das glaube ich nicht. Gegen ihn nicht direkt. Nur gegen seinen Plan. Himmel, wenn er es schafft, das Reich und damit den Spuk zu zerstören, dann sind…«, ich schaute gegen den dunklen Himmel, »dann sind wahnsinnig viele Seelen frei!«
    »Er wird sie in seinem Reich auffangen.«
    »Klar. Aber nicht alle. Er braucht doch nur wenigen Körper zu geben, ob die eigenen oder andere, das ist in diesem Fall egal. Jedenfalls werden diese nicht eben menschenfreundlich sein. Deshalb muss es uns daran gelegen sein, das Reich des Spuks zu erhalten.« Ich schlug mir selbst gegen die Stirn. »Wenn mir das jemand vor einer Woche gesagt hätte, ich hätte ihn für verrückt gehalten.«
    Suko ging nicht darauf ein. Er meinte nur: »In Uplees also.«
    »Ja, so heißt der Ort.«
    »Und warum gerade dort?«
    »Das weiß der Teufel.«
    »Stimmt.«
    »Hör auf, Suko.« Ich schlug ihm auf die Schulter. Seine Kleidung war noch immer nass. »Du bist nicht zufällig mit einem Auto gekommen?«
    »Leider nicht.«
    »Dann können wir uns auf einen Fußmarsch gefasst machen.« Ich schüttelte den Kopf. »Manchmal hat es doch seine Nachteile, wenn man fliegen kann - oder?«
    »Lass uns gehen!«, forderte Suko und unterstützte den Vorschlag mit einem Niesen…
    ***
    »Gib mir noch einen Whisky, Ben!«
    »Ich habe hier Gin. Den kannst du sofort haben.«
    »Okay, auch den.«
    Ben Adams ging hin, nahm die Flasche und drückte sie dem Konstabler in die Hand. Der hielt sie zunächst nur fest, ohne sie zu öffnen und starrte auf die Fensterscheibe. Er war nicht mehr so dicht daran und hatte Mühe, die im Garten hockende Gestalt zu sehen. Er sprach wohl mehr mit sich selbst, schüttelte schließlich den Kopf und öffnete die Flasche. Er trank einen kräftigen Schluck, dann gab er sie wieder an Ben Adams zurück.
    »Noch mal, Ben!«, sprach er mit leiser Stimme. »Du bist dir sicher, dass diese Gestalt den Garten nicht verlassen hat und dass ich auf der Straße eine andere angefahren habe?«
    »Ja. Ich bin mir völlig sicher. Denn das hätte ich bemerkt. Ich habe sie nicht aus den Augen gelassen und bin nur zwischendurch zur Tür gegangen, um dir zu öffnen.«
    »Klar, weiß ich.«
    »Du bist jetzt an der Reihe, Jack.«
    »Warum ich?«
    »Weil du Polizist bist. Es ist deine Aufgabe, dem nachzugehen. Verdammt, du hast selbst gesagt, was das für Uplees bedeuten kann.«
    Jack Callum ging zu einem Sessel und ließ sich darauf nieder. Er gab eine Antwort, die mit Bens letzter Bemerkung nichts zu tun hatte. »Weißt du oder kannst du dir vorstellen, was das für Wesen sind? Ich glaube nicht mal an normale Menschen. Das müssen andere sein. Verstehst du? Ganz andere.«
    »Leichen, die leben.«
    Callum drehte den Kopf. Er sah aus wie jemand, der Schläge gegen den Nacken bekommen hatte.
    »Leichen«, wiederholte er mit leiser Stimme. »Meine Güte, das ist der reine Wahnsinn! Leichen sind tot. Leichen können nicht mehr leben.«
    »Das ist aber so.«
    Callum zuckte die Achseln. Er wollte darüber nicht nachdenken, aber er musste zugeben, dass sich ein Mann wie Ben Adams so etwas nicht ausdachte. Er war kein Spinner, der schrieb keine Romane, der hatte es auf dem Friedhof erlebt, und er hatte auch von der schwarzen Masse berichtet, die den einen lebenden Toten geschluckt hatte. Obgleich sich Callum darunter auch nichts vorstellen konnte.
    »Was soll ich denn als Polizist unternehmen?«, fragte er kläglich. »Wer bin ich schon? Einer, der sich hier in Uplees ein schönes Leben macht und dazu noch vom Staat bezahlt wird. Einer, der Hühnerdiebe jagt, oder sich mal um Leute kümmert, die

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