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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Adams bei einem schwachen Punkt erwischt.
    Ben machte sich Vorwürfe. Er sah ein, dass er dem Konstabler etwas erklären musste. »Es wird uns nichts passieren, denn die schwarze Masse ist schneller. Und dann wirst du sehen, was geschieht, das schwöre ich dir.«
    So richtig traute Callum den Worten nicht. Er hielt sich aber zurück und schluckte die Antwort herunter.
    Ben Adams behielt Recht. Das Wesen dachte nicht daran, sich an ihnen zu vergreifen. Es gab nur die Flucht, und da existierte auch nur der eine Weg nach vorn.
    Die Gestalt ging. Auf keinen Fall locker oder kraftvoll. Die Furcht schien sie wie ein permanenter Peitschenschlag erwischt zu haben, und diese Schläge trieben sie zu schwankenden oder auch schnellen Gehbewegungen.
    Vier Augen schauten zu. Wenn der Vergleich mit einem Film schon gefallen war, so musste den Männern die Szene vor der Scheibe tatsächlich vorkommen wie aus einem Film herausgeschnitten.
    Sie hatte etwas Unwirkliches, obwohl sie nicht träumten und alles in der Realität erlebten. Das Wesen setzte seinen Weg nach vorn fort, ohne sich um etwas anderes zu kümmern. Hindernisse standen ihm nicht im Weg, und es lief auch nicht auf die abgedeckten Möbel zu.
    Der Konstabler konnte nicht mehr zuschauen. Er wich mit zwei schnellen Schritten zurück. Dabei schüttelte er den Kopf, als könnte er die Vorgänge noch immer nicht fassen.
    Ben Adams dachte nicht daran, zu verschwinden. Er hatte Ähnliches auf dem Friedhof erlebt, und erinnerte sich daran, dass ihm nichts geschehen war.
    Und hier?
    Es gab kein Halten, kein Stoppen. Auch die Scheibe schien die Gestalt nicht zu interessieren. Es stand gar nicht fest, ob sie sie überhaupt wahrnahm.
    Ben zuckte zusammen, als die Gestalt von der Scheibe aufgehalten wurde. Es gab einen dumpfen Laut, als sie dagegenprallte. Sie riss die Arme in die Höhe. Der Schwung und der plötzliche Stopp hatten auch ihren Kopf nach vorn getrieben. So prallte das Gesicht gegen das Glas und wurde zu einer schwammigen Masse zerdrückt. Die Arme blieben gereckt. Mit den Händen schlug die Gestalt gegen die Scheibe. Sie suchte mit den gekrümmten Fingern nach Halt, ohne welchen finden zu können.
    Die Hände rutschten ab. Schmutzige und lange Fingernägel kratzten über die äußere Glashaut hinweg. Das Gesicht hatte den Kontakt mit der Scheibe verloren. Die Kapuze war vom Kopf gerutscht, und den Körper durchlief ein heftiges Schütteln.
    Adams fürchtete um sein Fenster. Die Schläge hatten noch nicht aufgehört. Mal schlug die Gestalt mit den flachen Händen dagegen, mal mit den Fäusten, und die Vibrationen des Glases erlebte Ben als eine böse Musik.
    Die Masse ließ sich nicht aufhalten. Lautlos und zu allem bereit kroch sie näher. Noch immer kniehoch über dem Boden, aber weiter vorn schon hochgewellt.
    Ben begann zu lachen. Das musste einfach raus. Es war kein echtes Gelächter, sondern hysterisch.
    »Nein, nein, du schaffst es nicht! Du wirst es nicht packen, verflucht!«
    Als wäre er von der Gestalt gehört worden, stoppten deren Bewegungen plötzlich. Weit riss sie die Augen auf. Der Blick war tot. Man hätte auch zwei Glaskugeln in die Augen drücken können. Angst las Ben Adams nicht so direkt. Es musste noch ein anderes Gefühl sein, was das Wesen durchströmte. Angst und Wissen. Vielleicht das Wissen darüber, wo es landen würde.
    In der Hölle? Wo viele Wesen letztendlich ihren Platz fanden. In der Nähe des Satans, im Umfeld des Höllischen? Adams fragte sich, ob der Teufel so aussah wie die schwarze Masse und ob sich die Menschen bisher nur ein falsches Bild von ihm gemacht hatten.
    Es konnte alles sein, es musste aber nicht.
    Es war schon komisch, aber er fürchtete sich nicht. Er glaubte einfach nicht daran, dass die Masse auch in sein Haus eindringen und es in Besitz nehmen würde.
    Es gab für die Gestalt keine Chance mehr. Vielleicht hätte sie es trotzdem noch geschafft, die Scheibe zu zerstören, doch ohne Werkzeug war das im Augenblick nicht möglich.
    Die Masse war schneller…
    Lautlos rollte sie näher. Und plötzlich bestand sie aus zahlreichen Armen. Sie griff überall hin. Nach oben, zu den Seiten, sie schnappte lautlos über das Wesen hinweg, und diesmal schaute Ben Adams aus nächster Nähe zu.
    Zwar war die Gestalt auch recht dunkel, nur nicht so intensiv. Deshalb hob sie sich vor dieser dichten Schwärze auch sehr gut ab. Sie bewegte sich. Sie war eine flatterhafte Gestalt, die immer versuchte, sich zu befreien.
    Es war nicht mehr

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