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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegeben, und dann hatte er nach der jammernden Gestalt geschnappt und sie verschlungen.
    Hier gab es auch eine Kuttengestalt, die noch immer auf dem gleichen Fleck hockte und nichts davon bemerkt hatte, welche Gefahr sich hinter ihrem Rücken aufbaute.
    Es war mörderisch, denn die Masse bewegte sich nicht allein flach auf dem Boden, sie hatte jetzt genügend Power bekommen, um auch in die Höhe zu steigen.
    Innerhalb kurzer Zeit baute sich eine pechschwarze Wand auf und schnitt der einsamen Gestalt jeglichen Rückweg ab.
    »Das ist nicht wahr!«, hauchte Callum.
    »Doch, es stimmt. Wie auf dem Friedhof. Jetzt siehst du, dass ich mich nicht geirrt und dir auch nicht irgendeinen Mist erzählt habe.«
    Jack Callum schwieg. Dieser Vorgang war ihm mehr als unheimlich. Obwohl eigentlich nichts passierte, konnte man es wirklich mit der Angst zu tun bekommen. Dieses Phänomen war für ihn nicht erklärbar.
    Die Masse drängte weiter auf das Ziel zu. Es saß noch immer bewegungslos vor der Rückseite des Hauses. Nur der Wind spielte hin und wieder mit dem Stoff der Kutte.
    Wann die Masse die Gestalt erreicht hatte, war leicht auszurechnen. Das würde nicht mal eine Minute dauern. Beide Männer standen da, als wären sie auf den Boden geklebt worden. Bei Callum stand der Mund offen, aber er brachte es nicht fertig, auch nur einen Ton hervorzubringen. Adams hielt die Lippen zusammengepresst, dennoch zuckten die Wangen.
    Plötzlich änderte sich draußen das Bild. Die einsame Gestalt hatte sich zwar nicht gedreht, aber sie musste trotzdem eine Warnung erhalten haben. Vielleicht war ihr auch etwas aufgefallen, was die beiden Zuschauer nicht bemerkt hatten, jedenfalls glitt sie mit einer zuckenden Bewegung herum, dann in die Höhe und drehte sich schließlich so, dass sie auf die Masse schauen konnte.
    Ben Adams stöhnte leise auf. »Jetzt«, flüsterte er, »jetzt passiert es…«
    »Was denn?«
    »Warte ab.«
    »Wie das auf dem Friedhof?«
    »Genau.«
    Die Spannung baute sich zwischen den Männern auf. Niemand traute sich jetzt noch, ein Wort zu sprechen.
    Das Wesen hatte die Gefahr gespürt, die so nahe vor ihm lauerte. Durch die Gestalt rann ein Zittern.
    Sie bewegte ihren Kopf. Sie schaute nach rechts, sie blickte nach links, und auch Ben Adams verfolgte diese Bewegungen.
    Es war für ihn alles klar. Die lebende Leiche oder was immer sie auch sein mochte, würde es nicht mehr schaffen, nach vorn hin oder nach den Seiten auszuweichen, denn dort hatte sich ebenfalls eine dunkle Mauer gebildet.
    Es gab nur einen Weg!
    Den zurück!
    Das war auch dem Konstabler klar. Er wollte es soeben seinem Leidensgenossen erklären, da passierte wieder etwas.
    Die Gestalt drehte sich abermals, und zum erstenmal starrte sie direkt gegen die Scheibe und hinein in das jetzt wieder etwas schwach erleuchtete Zimmer.
    Beide Männer verkrampften sich. Callum stärker als Adams, denn der Konstabler sah die lebende Leiche zum erstenmal aus einer sehr nahen Distanz. Er hatte sich nie in seinem Leben Vorstellungen davon gemacht, wie Zombies aussahen. Auch die entsprechenden Filme, die vor einigen Jahren in Mode gewesen waren, hatte er bis vor kurzem nie gesehen. Erst als sie im Fernsehen gelaufen waren, hatte er sich ein Bild dieser hässlichen Gestalten gemacht.
    So sah das Wesen nicht aus.
    Es war überhaupt nicht viel von ihrem Gesicht zu sehen, denn die Kapuze warf einen Schatten. Die Dunkelheit herrschte, abgesehen von zwei helleren Flecken im Gesicht, und das genau mussten die toten Augen der lebenden Leiche sein.
    Sie besaß keine Pupillen. Es war nur das schmutzig wirkende Weiße zu sehen, und der Blick richtete sich einzig und allein auf die Stelle hinter dem Fenster, auf der die beiden Männer standen und zu Ölgötzen geworden waren.
    Dem Konstabler rann Schweiß über das Gesicht. Er konnte überhaupt nicht mehr denken, wollte es auch nicht, und die nächsten Worte drangen wie von selbst über seine Lippen.
    »Der will uns…«
    »Wahrscheinlich.«
    »Was?«, krächzte Callum. »Mehr sagst du nicht dazu? Willst du dich von der Bestie zerreißen und fressen lassen?«
    »Das hatte ich eigentlich nicht vor.«
    »Das wird aber passieren. Ich weiß es. Ich habe es schon oft in Filmen gesehen. Die fressen Menschenfleisch.«
    »Nicht dieser hier.«
    »Warum sagst du das?«, keuchte Callum. »Was macht dich so sicher? Wir müssen abhauen. Schnell, noch ist Zeit.«
    »Denk an den anderen!«
    Callum verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Da hatte ihn

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