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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht kontrollieren. Sie drehten sich um meinen Albtraum Elektra.
    Sie war eine außergewöhnliche Person. Hätte ich sie benennen müssen, so wäre mir wohl der Begriff Zauberin eingefallen. Eine Zauberin aus dem alten Reich. Aus Ägypten oder sogar aus Atlantis, denn sie kannte auch diesen Kontinent.
    Was wollte sie mit meinem Kreuz?
    Dieses Rätsel schwebte nach wie vor über mir. Es war schwer vorstellbar für mich, dass es für sie zu einem Helfer werden konnte. Es hatte sich irgendwie auch gegen sie gestellt. Oder brauchte sie es, um einen Kampf ausfechten zu können?
    Es war doch nicht so still wie ich gedacht hatte. Durch mein geschärftes Gehör nahm ich die Außengeräusche lauter als normal wahr, doch aus der nebenan liegenden Wohnung, in der Shao und Suko wohnten, war nichts zu hören.
    Ich saß im Sessel. Es war eigentlich mein Lieblingsplatz, aber in diesem Zustand fühlte ich mich wie jemand, der hier nichts verloren hatte. Ich ärgerte mich. Es kam wieder hoch. Ich wäre am liebsten aufgestanden und durch die Wohnung geeilt, und genau das wollte ich auch tun, obwohl das mit dem Eilen so eine Sache war. Ich würde wohl eher sehr langsam gehen müssen.
    Wenn ich hier noch länger sitzen blieb, kam ich mir immer hilfloser vor. Genau das wollte ich nicht sein und dieser verfluchten Elektra den Triumph nicht gönnen.
    Aufstehen. Herumgehen. Meine eigene Wohnung auch als Blinder erkunden.
    Ich hatte mich beinahe schon erhoben, als mich das Klingeln des Telefons davon abhielt. Es kam mir viel lauter vor als im Normalfall. Ich schreckte zusammen und hoffte stark, dass Elektra wieder per Telefon den Kontakt mit mir aufnahm.
    Die Hoffnung brach zusammen, als ich die Stimme hörte. Mein Chef, Sir James, wollte mich sprechen.
    »Schön, dass sie gut angekommen sind, John.«
    »Ich war bei Suko in den besten Händen.«
    Nach dieser Antwort passierte etwas, das ich von Sir James normalerweise nicht kannte. Er druckste herum, weil er nach den richtigen Worten suchte. Ich kam ihm zuvor.
    »Wenn Sie mich fragen wollen, wie es mir geht, Sir, dann muss ich Ihnen sagen, den Umständen entsprechend recht gut. Aber ich fühle mich trotzdem beschissen.«
    Dieser drastische Ausdruck passte genau, und Sir James hatte dafür vollstes Verständnis. »Wem würde es schon anders ergehen? Ich hoffe, dass Sie Ihre Blindheit bald verlieren werden, John.«
    »Das kann ich leider nicht allein entscheiden. Dabei muss noch eine andere Person mitsprechen.«
    »Sie haben also bisher noch keinen Kontakt mit dieser Elektra gehabt, wenn ich das richtig verstanden habe?«
    »So ist es leider.«
    »Sie wünschen es sich.«
    »So schnell wie möglich.«
    »Da kann ich leider nichts tun. Ich fühle mich zudem so hilflos, weil niemand weiß, wo man ansetzen soll. Diese Person kann Zeiten überbrücken. Sie erscheint urplötzlich und ist dann wieder wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Und sie will mein Kreuz, Sir.«
    »Genau das ist das Problem.«
    Ich wusste, was er hören wollte, und sagte deshalb: »Ich werde mich nicht sehr weigern und es auch nicht aktivieren. Sie soll ihren Plan durchsetzen könne. Möglicherweise ist er auch nicht so schlimm, wie wir denken.«
    »Eine schwache Hoffnung, John.«
    »Aber besser als keine.«
    »Ich soll Ihnen auch von Glenda alles erdenklich Gute bestellen, John. Wenn Sie mich erreichen wollen, ich bin im Büro. Ist Suko denn in der Nähe?«
    »Nein, ich habe ihn weggeschickt. Er befindet sich nebenan in seiner Wohnung.«
    »War das richtig?«
    »Kann ich noch nicht sagen. Ich bezweifele, dass diese Elektra erfreut sein wird, einen zweiten Menschen in meiner Nähe anzutreffen.«
    »Da haben Sie wohl Recht.«
    »Deshalb werde ich allein warten.«
    »Und ich will Sie nicht länger stören, John.«
    »Danke für den Anruf, Sir«, sagte ich mit kratzender Stimme und unterbrach die Verbindung.
    Das Telefon legte ich wieder zurück auf den Tisch und dachte an mein eigentliches Vorhaben. Ich wollte nicht mehr wie abgeladen in diesem Sessel sitzen bleiben. Ich musste aufstehen. Ich wollte mich bewegen und nicht einrosten. Deshalb stemmte ich die Hände auf die Lehnen und drückte mich hoch.
    Eine dunkle Welt hielt mich umfangen. Eine Welt, in der ich mich unsicher fühlte, als ich normal stand. Etwas weich in den Knien, die Arme leicht nach vorn gestreckt. Tastend mit den Fingern, ohne ein Hindernis zu finden.
    Es war die reine Gewohnheit, dass ich die Augen schloss und mir vorstellte, wo ich mich befand.
    Ich musste

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