1157 - Rebellen der Armada
mirgendeiner Zentrale gewarnt hatte. Selbst der Kampf mit dem Armadamonteur schien noch keine unmittelbaren Folgen zu haben.
Nirgendwo rückten Armadamonteure oder Ouechos heran. Daher beschloß die Medienkontrolleurin, die Zentrale wieder zu verlassen und sich um die drei Männer zu kümmern.
„Nein", schrie Jotho Manahe ihr zu, als sie durch die Tür auf den Steg hinaustrat.
„Unternimm endlich etwas. Zeige dem Kommandanten daß wir das Schiff in der Hand haben."
Was hilft das schon, wenn er merkt, daß ich mich nicht hinreichend verteidigen kann? dachte sie, während sie über den Steg lief. Allein richte ich nichts aus.
Am Ende des Steges änderte sich die Gravitationsrichtung. Doch der Übergang war weich und ungefährlich. Simone fühlte, wie eine unsichtbare Kraft ihre Füße in eine andere Richtung zog, und dann stand sie mit einem Mal auf den Sprossen der Leiter, die nach unten führte. Sie kletterte hinunter und eilte zu den drei Männern.
„Du bist verrückt", schalt Jotho Manahe sie. „Typisch Weib! Anstatt in der Zentrale zu bleiben und deine Macht auszunutzen, hampelst du hier herum, um uns zu helfen."
„Wenn du nicht still bist, paralysiere ich dich vollständig", drohte sie. „Und jetzt komm."
Sie half ihm auf und legte sich seinen Arm um die Schulter. Dann schleppte sie ihn zur Leiter.
„Oh, Mann", stöhnte er. „Jetzt umarmst du mich endlich, und ich bin nur ein halber Mann."
„Übertreibe nicht so", antwortete sie im gleichen, ironischen Tonfall. „Ein halber Mann bist du für mich noch nie gewesen."
„Nein? Wirklich nicht?"
„Nein. Über zehn Prozent bist du nie hinausgekommen."
Er zog sich am Steg hoch.
„Los, du mußt es allein schaffen", rief sie ihm zu und eilte zur Zentrale. Von hier aus beobachtete sie drei Armadamonteure, die durch eine Tür hereinkamen. Die Maschinen waren bewaffnet, und sie schienen genau zu wissen, wohin sie sich wenden mußten.
Zu spät, dachte Simone. Ich kann nichts mehr für Aarn und für Steven tun.
Ächzend kroch Jotho Manahe zu ihr in die Zentrale.
„Es geht los", sagte sie. „In ein paar Minuten knallt's."
*
Nachor von dem Loolandre sprang zurück, um Tolroß Platz zu machen.
„Das überlebt Dronomon nicht", rief er. „Der Kampf geht weiter."
Von irgendwo über ihm klang Gelächter auf ihn herab.
„Glaubtest du Narr wirklich, du könntest uns aufhalten?" fragte Parwondov.
Weit von ihnen entfernt dröhnten Explosionen. Sie verrieten dem Armadaprinzen, daß seine Freunde in heftige Kämpfe mit den angreifenden Truppen der Armadaschmiede verwickelt waren.
Es konnte gar nicht anders kommen! dachte Nachor. Ich war ein Narr, mich überhaupt auf Verhandlungen einzulassen. Ich hätte nicht auf die anderen hören dürfen.
Die Armadamonteure waren mit Energiestrahlern bewaffnet, aber sie schossen nicht.
Sie wollen mich lebend, erkannte der Armadaprinz. Um so besser.
Vor ihm erhob sich Tolroß wie eine Wand und schirmte ihn gegen die Roboter ab.
„Laß sie nicht an mich heran", rief er ihm zu. „Komm, wir ziehen uns zurück."
Der erste der Armadamonteure erreichte Tolroß. Er hieb mit einem seiner fünf Arme nach ihm, doch der Riese blockte den Schlag ab und landete selbst einen Treffer, der die Maschine gegen die anderen Armadamonteure schleuderte und somit alle fünf zurücktrieb.
„Gut gemacht", lobte er den Koloß.
„Wichte", urteilte dieser verächtlich.
„Unterschätze sie nicht", warnte Nachor. Er rannte über die Brücke zur Fahrkabine hin, deren Tür sich geschlossen hatte. Als er sich ihr bis auf wenige Schritte genähert hatte, sprang die Tür auf, und ein auf einem Antigravkissen gleitender Armadamonteur kam heraus. Der Roboter bestand aus einer dünnen, flach über dem Boden schwebenden Platte, aus der sich Dutzende von tentakelartigen Armen erhoben.
Bestürzt blieb Nachor stehen. Er wußte nicht, wie er sich gegen diesen Gegner behaupten sollte.
Doch Tolroß schob ihn zur Seite, eilte an ihm vorbei und griff entschlossen an. Er fintierte geschickt, indem er so tat, als wolle er nach den Armen des Monteurs greifen, trat dabei jedoch gleichzeitig zu. Er traf die Platte an der Seite und riß sie hoch. Mit einem zweiten Tritt beförderte er sie in die grüne Flüssigkeit neben dem Steg. Der Monteur tauchte zischend unter. Blasen stiegen auf, während die Maschine versuchte, aus dem Säurebad zu entkommen.
„Die Platte ist erledigt", erkannte Tolroß.
Für einen kurzen Moment schien es, als habe er
Weitere Kostenlose Bücher