1157 - Rebellen der Armada
etwas langsamer, um kein unnötiges Risiko einzugehen.
Aus der Ferne klangen die schrillen Stimmen von Ouechos zu ihm herüber, und dann bemerkte er einen lautlos fliegenden Armadamonteur, der die Pflanzung absuchte und sich ihm näherte.
Rasch flüchtete er in das Blättergewirr und kauerte sich auf den Boden. Er hoffte, genügend Deckung gefunden zu haben, so daß der Roboter ihn nicht sehen konnte.
Neben ihm raschelte es.
Zwei mit Stacheln besetzte Käfer krochen auf eine Öffnung im Boden zu, die sich zwischen seinen Füßen befand.
Der Eingang zu ihrem Nest, erkannte er erschrocken.
*
Eric Weidenburn blickte Perry Rhodan an.
„Ich kann nicht mehr länger an Bord der BASIS bleiben", erklärte er. „Ich ertrage es einfach nicht."
„Du wirst es durchstehen müssen", erwiderte Rhodan. „Wir greifen den Schmiedewall an. Nur noch wenige Minuten, dann ist es soweit, und die Flotte eröffnet das Feuer."
„Eben deshalb komme ich zu dir. Ich muß raus. Viele Beiboote werden ausgeschleust.
Sie sollen den Schmiedewall durchbrechen. Ich möchte ein Beiboot. Ich spüre, daß hinter dem Wall etwas ist, mit dem ich Verbindung aufnehmen muß. Ich kann nicht anders. Ich muß."
„Deine Anhänger?"
„Ich weiß es nicht. Vielleicht. Irgend etwas zieht mich dorthin. Eine innere Stimme, der ich folgen muß."
„Du kannst eine Space-Jet haben. Waylon wird dir eine anweisen."
Wenige Minuten später betrat Eric Weidenburn einen Hangar, in dem eine einzelne Space-Jet parkte. Zwei dunkelhäutige Männer standen davor und warteten auf ihn. Sie schienen nicht erstaunt zu sein, einen Terraner zu sehen, der eine Armadaflamme trug.
„Ich bin Bob Terrance, der Pilot", stellte sich der größere von ihnen vor. Er war über zwei Meter groß und hatte ein schmales, ausdrucksvolles Gesicht. „Und das ist Jeannau, mein Bordschütze. Er redet nicht viel."
Sie hielten sich nicht lange mit Vorgesprächen auf, da sie wußten, wie knapp die Zeit war. Mittlerweile hatte die Flotte der viertausend Raumschiffe die Schlacht eröffnet.
Tausende von Energiegeschützen feuerten auf den Schmiedewall, und zahllose Treffer ließen die Schutzschirme der Raumforts aufleuchten. Raketengeschosse explodierten am Schmiedewall und rissen gewaltige Lücken ins Abwehrsystem. Doch davon konnten Weidenburn, Terrance und Jeannau noch nichts sehen. Was geschah, erfaßten sie erst, als die Space-Jet durch eine Schleuse hinausschwebte und sich in das Geschehen um den Schmiedewall stürzte.
Die drei Männer an Bord waren ruhig und gelassen, als könne ihnen überhaupt nichts geschehen. Tatsächlich war die Gefahr gering, daß die Jet einen direkten Treffer erhielt, da die Abwehrmaßnahmen des Schmiedewalls sich zunächst gegen die großen Einheiten der Flotte richteten. Auf sie konzentrierte sich das Gegenfeuer, während sich Tausende von Beibooten bis in die unmittelbare Nähe des Schmiedewalls vorarbeiten konnten. Hier trafen sie jedoch auf starke Abwehrschirme, die unter normalen Umständen unüberwindbar für sie alle gewesen wären.
Jetzt rissen die Treffer gewaltige Strukturlücken in die Energiewände, und ein erheblicher Teil der Beiboote durchbrach den Schmiedewall.
Auch Bob Terrance gelang es, durch eine Lücke vorzustoßen, zumal Jeannau die gesamte Kampfkraft der Space-Jet nutzte, die sich bietende Öffnung zu erweitern.
Sekundenlang schwankte die Space-Jet unter den auf sie einstürzenden Energiefluten wie ein Korken in der Brandung. Gleißendes Licht umgab sie, so daß Eric Weidenburn das Gefühl hatte, in die Korona einer Sonne eingedrungen zu sein. Er klammerte sich mit beiden Händen an seinen Sessel und blickte starr auf die Instrumente.
War es richtig gewesen, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen?
Konnte er dies überhaupt überstehen? Mußte die Space-Jet nicht zu Staub vergehen?
Wie konnten ihre Schutzschirme unter solchen Umständen überhaupt standhalten?
Die Angst, von einem direkten Treffer erfaßt zu werden, überfiel ihn. Er dachte daran, daß Gucky und Ras viele Raumforts ausgeschaltet und damit ihre Chancen beträchtlich erhöht hatten. Doch das beruhigte ihn nur wenig. Er konnte nichts gegen die Angst tun, die ihn förmlich einschnürte. Dabei fürchtete er je doch nicht um sein Leben, sondern nur darum, daß er sein Ziel nicht erreichen könnte.
Plötzlich wurde es still. Das Licht erlosch, und nur noch undurchdringlich erscheinende Schwärze umgab das kleine Raumschiff.
„Wir sind durch", sagte Bob
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