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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meere, Seen und Flüsse - falls es jemals welche gegeben hatte - waren verdunstet, Berge und Hügel von Wind und Wetter abgetragen und zu Sand verfallen. Die Oberfläche von X'Hal'Esh war dementsprechend nichts weiter als eine planetenumspannende, eintönige Wüste, die noch nicht einmal von Dünen durchzogen wurde, weil der kraftlose Wind längst nicht mehr imstande war, die Sandkörner vor sich herzutreiben. Nirgends gab es auch nur die kleinste Spur von Leben.
    „Wir müssen uns geirrt haben", stellte X'Phan fest. „Die Signale können nicht von hier gekommen sein."
    „Mach dich nicht lächerlich!" fuhr L'Ghu ärgerlich auf. „Ich empfange sie ja immer noch, und sie sind deutlicher als je zuvor."
    „Dann stell eine Verbindung zu den Fremden her und frage sie, wo sie stecken!"
    L'Ghu wurde vor Schrecken ganz dünn, denn so scharf und ungeduldig hatte er X'Phan noch nie sprechen hören.
    Aus dem Lautsprecher klangen klickende, summende, knackende und knisternde Geräusche, und der Translator übersetzte gehorsam: „Landet irgendwo, wenn es euch Spaß macht. Es spielt ohnehin keine Rolle mehr."
    „Aber wir wollen mit euch reden", signalisierte L'Ghu zurück. „Wir wollen euch sehen und euch von Uxförd berichten!"
    Klick, Surr, Kratz, Knack.
    „Redet nur. Ich habe lange keine Stimmen wie die euren mehr gehört."
    „Aber wo seid ihr? Habt ihr euch unter der Oberfläche eures Planeten versteckt?"
    Surr, Summ, Klick, Knister, Knack: „So könnte man sagen. Viele sind über mich hinweggetrampelt, aber das ist längst vorbei. Es macht mir wirklich nichts aus, wenn ihr landet."
    „Vielleicht ein Geistwesen", vermutete M'Chor aufgeregt. „Die Summe all dessen, was einmal auf diesem Planeten gelebt hat."
    „Das hieße, daß wir sie ohnehin nicht sehen können", überlegte X'Phan. „Und es würde auch erklären, warum es ihnen gleichgültig ist, wo wir landen. Gut, S'Dher, bringe uns nach unten. Wir werden ihnen von Uxförd berichten und sehen, was dabei herauskommt."
    Als der kleine Zubringer aufsetzte, wirbelten Sand und Staub auf, aber sie setzten sich schnell, und die Parsynnen starrten beklommen auf ein ebenso grandioses wie bedrückendes Panorama: Endlose, eintönige Wüste bis zum Horizont, düster und drohend im schwachen, roten Glanz der uralten Sonne. Kein Baum, kein Strauch, nicht einmal Flechten am Boden, keine Felsbrocken, die dem Auge einen Anhaltspunkt für die Entfernungen hätten geben können - nichts, absolut nichts, bis auf den Sand und das düsterrote Licht.
    Dies ist fast noch schlimmer als die Unendlichkeit selbst, dachte X'Phan betroffen. Die Unendlichkeit ist erschreckend, aber das hier ist - trostlos. Das ist das richtige Wort. Nicht einmal das Dunkel des Todes ist so schlimm wie die Trostlosigkeit dieses Planeten. Keine Hoffnung, keine Zukunft, keine Träume mehr. Was müssen das für Wesen sein, die ein Leben in dieser Umgebung ertragen?
    Und dann: Was sollen Wesen wie diese mit der Lehre von Uxförd anfangen? Gegen sie sind doch selbst wir Parsynnen nichts anderes als vorlaute Kinder.
    Aber noch während er das dachte, hörte er L'Ghus Stimme, die von Uxförd sprach, von der Wahrheit und dem Sinn, den die Parsynnen erkannt hatten. X'Phan wartete unwillkürlich darauf, daß die Fremden L'Ghu Schweigen geboten und mit einer viel gewaltigeren Wahrheit konterten. Aber es geschah nichts. Es schien, als lauschten die Fremden - aber vielleicht waren sie auch nur zu höflich, um die Besucher aus dem Weltraum zu brüskieren. Vielleicht zogen sie es statt dessen vor, L'Ghus Gerede genauso geduldig zu ertragen, wie sie die Trostlosigkeit ihrer Welt hinzunehmen gelernt hatten.
    X'Phan fühlte sich plötzlich außerstande, noch länger zuzuhören. Leise begab er sich in eine Schleuse, legte eine Schutzhülle um und ging nach draußen.
     
    *
     
    Es war ein seltsames Gefühl, auf diesem Boden zu stehen, sich vorzustellen, daß es hier vor langer Zeit reges Leben gegeben hatte, daß Pflanzen in diesem Boden gewachsen waren, Tiere darüber hinweggelaufen waren, vielleicht - nein, ganz sicher - auch intelligente Wesen ihn bearbeitet hatten. Eine Welt voller Hoffnungen, Träume, Pläne. Wesen, die geboren wurden, heranwuchsen, lebten, liebten, litten, starben und dennoch davon überzeugt waren, daß das Leben an sich bis in alle Ewigkeit fortdauern würde. Sie hatten sich geirrt. Alles, was geblieben war, offenbarte sich in dieser grauenhaften Einöde und seltsamen Signalen, die man leicht auch für

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