Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurückzukehren, schaffte es aber nicht. X'Phan öffnete die weich gepolsterte Höhle, ohne daß sie ihn daran zu hindern vermochte.
    Zwei tote Junge lagen darin - und ein lebendes. Aber es war sehr schwach. Seine Augen waren geöffnet, wirkten aber eigentümlich starr und reagierten nicht darauf, daß X'Phans Tentakel das Nest geöffnet hatten und sich vor ihm bewegten. Der Parsynne erkannte erschüttert, daß dieser junge Heel blind war.
    Er legte Unfall Nummer Drei neben ihr Junges und entfernte die kleinen Leichen. Das Junge begann zu saugen, rollte sich dann mühsam zusammen und schlief ein. Es war ein Schlaf, aus dem es nie mehr erwachen sollte.
    Aber Unfall Nummer Drei lebte noch. Ihr Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, und ihr Herz schlug unregelmäßig, aber sie lebte.
    „Ich bin jetzt bereit, jedes Risiko einzugehen", sagte X'Phan zu X'Hou. „Komm her und bringe dieses verdammte Gegenmittel mit. Beeile dich!"
    Erstaunlicherweise beeilte X'Hou sich wirklich.
    „Wenn das so wirkt, wie ich es erwarte, dann haben wir endlich ein Mittel, mit dem wir die Heels bekämpfen können", sagte er nur, während er Unfall Nummer Drei mit dem für Parsynnen bestimmten Gegenmittel versorgte. „Und auf diesen Heel lege ich ganz besonderen Wert, sobald er tot ist, ist das klar?"
    X'Phan fühlte sich außerstande, zu antworten. Er hörte, daß X'Hou davonging. Wenig später merkte er, daß seine Unterkunft umstellt wurde - X'Hou schien wirklich wild entschlossen, die Leiche von Unfall Nummer Drei in die Tentakel zu bekommen.
    Aber noch lebte der Heel. Instinktiv begann X'Phan, den kleinen Körper zu massieren.
    Er mußte das sehr lange tun, und dann - endlich! - gingen die Krämpfe vorbei, und die Flanken von Unfall Nummer Drei hoben und senkten sich schwach, aber regelmäßig.
     
    6.
     
    Anfangs war der Zustand von Unfall Nummer Drei noch kritisch, aber ganz allmählich erholte sie sich, und X'Phan erkannte, daß sie das Schlimmste überstanden hatte.
    Allerdings schien sie ihm verändert zu sein.
    Er holte nach wie vor Rationen für sie bei X'Hou, und der gab sie ihm und erkundigte sich stets sehr eingehend nach dem Befinden des Heels. X'Phan hatte den Eindruck, daß X'Hou sich immer weniger mit erkrankten Parsynnen beschäftigte und sich statt dessen immer intensiver mit der Bekämpfung der Heels befaßte. Dementsprechend war er ziemlich überrascht, als er eines Tages bei X'Hou doch auf einen Patienten traf.
    „Warte einen Augenblick", bat X'Hou, und X'Phan zog sich gehorsam zurück. Nach einiger Zeit rief X'Hou ihn herein. Der Patient war bereits verschwunden.
    „Jetzt geht es bei uns also auch los", sagte X'Hou bedrückt.
    „Was geht los?" fragte X'Phan überrascht.
    „Wenn ich das so genau wüßte, wäre mir wohler. Meiner Meinung nach wären eher die Berater dafür zuständig, aber andererseits... Es gibt auch Symptome, die auf eine echte Erkrankung hindeuten."
    „Ich verstehe kein Wort!"
    X'Hou starrte ihn überrascht an.
    „Das hatte ich ganz vergessen", stellte er fest. „Du hast dich ausschließlich um deinen Heel gekümmert, nicht wahr? Hast du gar nichts von dem mitbekommen, was in dieser Zeit passiert ist?"
    „Offenbar nicht", murmelte X'Phan schlecht gelaunt.
    X'Hou, der nichts von der Unterredung ahnte, die zwischen X'Phan und K'Wer stattgefunden hatte, glaubte offenbar, daß X'Phan sich nur aus Sorge um den Heel vom übrigen Bordleben zurückgezogen hatte. So etwas kam hier und da vor - auch wenn es normalerweise nichts mit den Heels zu tun hatte.
    „Hast du die Funksprüche noch mitbekommen, in denen die anderen MISSIONARE ihre Rückkehr ankündigten?" fragte X'Hou.
    „Nein!" stieß X'Phan völlig perplex hervor.
    „Das war zu der Zeit, als wir die Miniaturgalaxie durchstreiften. Wir haben uns dort recht lange aufgehalten. Die anderen Schiffe sind dagegen sofort auf Kurs gegangen. Es scheint, daß K'Wer sich verrechnet hat und die Verkünder doch nicht ganz so arbeiten, wie er dachte - zumindest nicht in bezug auf uns Parsynnen. In den anderen MISSIONAREN muß es für kurze Zeit chaotisch zugegangen sein. Viele Parsynnen erkrankten auf geheimnisvolle Weise, und einige begingen sogar Selbstmord. Aber das war noch nicht das Schlimmste: Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen - unter Parsynnen!"
    X'Phan war erschüttert, obwohl er all das schon einmal erlebt hatte.
    „Ich hatte das von Anfang an befürchtet", murmelte er. „Aber niemand wollte mir glauben - am wenigsten K'Wer. Es ist

Weitere Kostenlose Bücher