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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie hier das Sagen über das Wasser und den gesamten Sumpf hatte. Sie war dafür verantwortlich gewesen, dass die unterirdischen Quellen wieder sprudelten, und jetzt erschien auf ihrem Gesicht ein wirklich nixenhaftes und auch hintergründiges Lächeln, mit dem sie mich begrüßte.
    Mir wurde nicht eben warm ums Herz, weil ich nicht wusste, ob ich sie nun als Freundin oder Feindin ansehen sollte. Vielleicht war sie so etwas wie ein Zwitter.
    Mir war allerdings nur unklar, in welch einer Verbindung sie zu einer Kreatur der Finsternis stand.
    Für mich passten beide nicht zusammen. Hinzu musste ich noch das Verschwinden der Maja Illig zählen.
    Ich schaute mir den Körper der Nixe genau an. Die Haut war nicht so makellos wie beim ersten Hinsehen. Ich sah sie jetzt besser, und ich entdeckte auch die Flecken auf der Haut. Sie zeichneten sich an den Hüften ab und ebenfalls an den Oberarmen.
    Das kannte ich von Maja. Aus diesen Flecken waren dann Öffnungen geworden, die ihre seltsamen, aalartigen Schlangen entlassen hatten.
    Ich drehte mich von ihr weg und schaute hinüber zu meinem Freund Harry Stahl. Ja, er war noch da, aber er war nicht mehr so gut zu erkennen, denn in seiner Nähe hatte sich der Nebel verdichtet.
    Trotzdem hatte Harry meine Bewegung gesehen und wusste auch, was hier auf der kleinen Insel passiert war.
    »He, John, wer ist da gekommen?«
    »Eine Nixe!«
    Es war die korrekte Antwort, die Harry zunächst einmal die Sprache verschlug. »Bist du sicher, dass du nicht träumst? Ist das nicht doch Maja Illig?«
    »Nein, diese hier ist fremd!«
    Er sagte nichts mehr, und auch ich hielt den Mund, denn mir war klar, dass mit dem Auftauchen der Nixe nicht alles vorbei war. Es fing erst an, und ich war derjenige, der, zusammen mit Harry, ihr Geheimnis entdeckt hatte. Ob das gut ging, stand in den Sternen.
    Sie blieb nicht allein. Ich hatte schon die Frage stellen wollen, um zu prüfen, ob sie reden konnte, da entdeckte ich im Wasser eine weitere Bewegung.
    Wieder schwamm ein nackter Körper heran. Und wieder war es eine Frau. Diesmal schwamm sie und bewegte dabei auch ihre Beine, denn sie war keine Nixe.
    Aber sie hielt es verdammt lange unter Wasser aus. Ein normaler Mensch hätte schon längst auftauchen und Luft holen müssen, nicht diese Frau, deren Haare auch dunkel, aber kurz waren. Sie schwamm die kleine Insel an und hob kurz vor dem Erreichen des Ufers ihren Kopf an.
    Ich sah zuerst das Gesicht. Danach die Schultern. Dann den Oberkörper, aber mein Blick blieb auf dem Gesicht kleben, denn das war mir bekannt. Harry Stahl und auch Hans Illig hatten es beschrieben. Diejenige Person, die an das Ufer geschwommen war, hieß Maja Illig.
    Sie kletterte aus dem Wasser und nahm von mir keine Notiz. Die Nixe war wichtiger. Maja beugte sich zu ihr hinab und küsste sie voller Inbrunst. Danach richtete sie sich wieder auf und schüttelte Wasser aus ihren Haaren.
    Ich hatte mich nicht gerührt. Jetzt aber, als sie normal vor mir stand, fragte ich: »Du bist Maja Illig?«
    »Ja, das bin ich.« Mich überraschte die Fröhlichkeit ihrer Antwort. Sie schien auf ihre Herkunft regelrecht stolz zu sein. »Warum? Woher kennst du mich?«
    »Das solltest du wissen. Denk an den Dachboden.«
    Sie zuckte leicht zusammen. Dann schüttelte sie den Kopf. »Ja, ich weiß alles, aber ich will es nicht mehr wissen, verstehst du? Ich will es nicht. Es liegt für mich lange zurück. Es war eine andere Zeit und ein anderes Leben, in das du hineingetreten bist. Du hast mich gestört, und das kann ich nicht akzeptieren.«
    »Du bist eine Mörderin, Maja!«
    »Ja. Oder nein. Was hätte ich tun sollen? Ich will nicht, dass mein kleines Geheimnis bekannt wird. Pohland hatte mich in der Nacht gesehen, und ich traue ihm nicht.« Sie bewegte sich mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite, um dicht an die Nixe herantreten zu können. Beide Körper berührten sich jetzt, und Maja flüsterte mir zu: »Wir gehören jetzt zusammen. Und das für immer. Verstehst du? Wir sind ein Paar. Wir haben uns gesucht und gefunden. Wir hassen es, wenn jemand…«
    »Du bist ein Mensch, Maja!«
    Die Antwort konnte sie nicht vertragen. »Wer sagt das? Wer erdreistet sich?«
    »Ich!«
    »Wer bist du überhaupt?«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Ein Fremder.«
    »In der Tat. Aber einer, der gekommen ist, um gewisse Dinge aufzuklären.«
    »Nie!«, schrie sie mich an. »Niemals wird dir das gelingen. Dafür werden Xenia und ich sorgen!«
    »Xenia?«
    Maja Illig

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