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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stutzte für einen Moment. »Ja, du kennst sie doch. So heißt sie.«
    Jetzt wusste ich, welchen Namen die Nixe hatte. Bisher hatte sie noch nicht gesprochen, und ich fragte mich, ob sie überhaupt dazu in der Lage war.
    Aber ich hatte auch die vier toten Frauen nicht vergessen. »Kennst du die Namen der vier Toten auch, Maja?«
    »Nein.«
    »So könnte es dir auch ergehen.«
    »Nie«, flüsterte sie. »Niemals wird es mir so ergehen. Ich habe mein neues Leben endlich antreten können. Raus aus dem Mief. Aus dem verdammten Dorf. Hinein in die Freiheit. Ein Teil der Natur werden. Ich bin halb Nixe, halb Mensch. Das Elixier kann das Wasser und auch die Luft sein. Ich bin beides geworden und glücklich. Ich brauche auch beides, um existieren zu können. Immer neue Wunder öffnen sich mir. Ich kann und werde nicht mehr zurückgehen.«
    »Du denkst nicht an deine Eltern?«
    »Ich bin erwachsen.«
    »Aber du bleibst ihr Kind.« Ich versuchte es auf diese Art und Weise, aber erreichte damit keinen Erfolg. Maja drängte sich wieder gegen Xenia und deutete mir so an, zu wem sie wirklich gehörte.
    »Das ist jetzt meine Mutter. Sie ist so alt und trotzdem jung. Sie lebt schon immer hier, und ich werde auch hier leben. Aber ich bin trotzdem anders. Ich brauche nicht nur den Sumpf. Ich kann mich auch auf dem normalen Boden bewegen, das habe ich dir bewiesen. Ich bin in der Entwicklung weiter. Du kannst bei mir sogar von einem Prototypen sprechen.« Sie lachte schrill auf und deutete dabei auf die vier Leichen. »So etwas wird mir nicht passieren. Sie sind schon alt, und sie hätten damals schon das gleiche Schicksal haben können wie ich. Aber sie wehrten sich gegen Xenia, und das war ihr Verderben. Ich habe es nicht getan, und deshalb bin ich glücklich. Dieser Sumpf ist unsere Welt. Mit all seinen Rätseln und Geheimnissen. Unterirdisches Wasser, Quellen, Kanäle, alles ist vorhanden. Der Bach bringt immer wieder Nachschub. Niemals wird dieser Sumpf austrocknen…«
    Ich hatte sie reden lassen und sie dabei beobachtet. Das Wasser war von ihrem Oberkörper abgeperlt. Jetzt gab es nichts mehr zwischen meinem Blick und ihrer Haut, Schon einmal hatte ich sie gesehen, und auch jetzt fiel mir auf, dass die Haut anders als die eines Menschen aussah. Es klebten die zahlreichen Schuppen darauf und bildeten ein von oben nach unten reichendes Muster. Da hatte sie schon etwas von einem Fisch mitbekommen, und ich war sicher, dass sie sich in der Zukunft auch weiter verwandeln würde. Zudem waren die dunklen Flecke noch stärker hervorgetreten. Ich rechnete damit, dass jeden Augenblick die gefährlichen Lianen hervorschnellen und mich treffen würden.
    Xenia tat nichts. Sie bewegte sich nicht einmal. Sie schaute mich nur an. Ihr Blick war forschend.
    Etwas an mir schien ihr nicht zu gefallen, und dann hörte ich sie zum ersten Mal sprechen. Sie flüsterte Maja Illig etwas zu, die zuerst Xenia, dann mich anschaute und plötzlich nickte.
    Was die Nixe von ihr gewollt hatte, war mir unklar, aber die beiden waren sich einig, denn sie nickten sich zu und lachten sogar. Diesmal erkannte ich die Lache. So hatte Xenia zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht.
    »Wir haben über dich gesprochen, John«, sagte Maja.
    »Das dachte ich mir.«
    »Xenia weiß auch, dass du nicht auf unserer Seite stehst. Das ist nicht gut für dich. Wir können es einfach nicht hinnehmen, dass unsere Welt hier schon jetzt bekannt wird. Später schon, nicht jetzt.«
    »Was bedeutet das in der Konsequenz?«
    Sie lächelte mich an. »Dass wir dich verlassen werden.«
    »Daran kann ich wohl nichts ändern.«
    »Wir nehmen dich nicht mit.«
    »Dachte ich mir.«
    »Du gehörst dem Sumpf, John!« Ein schrilles Lachen brach aus ihrem Mund, und noch im gleichen Moment wuchtete sie sich zur Seite und auch zurück.
    Bevor ich etwas unternehmen konnte, war sie bereits im nahen Wasser gelandet und weggetaucht.
    Xenia hatte sich ebenfalls bewegt. Es war bei ihr wie Wasser gewesen, so geschmeidig und auch schnell. Das Wasser spritzte kaum auf, als sie wie ein Delphin hineinglitt und mit einem Peitschen des Schwanzes sofort meinen Blicken entschwand. Das Wasser um mich herum schien tiefer geworden zu sein, denn sonst hätte ich noch sehen können oder sogar müssen.
    Mich hatten sie zurückgelassen. Mitten im Sumpf. Auf einer kleinen Insel.
    Ich wusste ja, welches Risiko ich eingegangen bin. Aber die Falle war schon perfekt gewesen. Nur eines war mir noch immer unbekannt. Ich konnte

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